Ich hatte ein total schlechtes Gewissen wegen der Sache mit Changmin. War ich zu hart? Er wirkte ziemlich bedrückt als er ging. Hätte ich es ihm anders oder überhaupt nicht beibringen sollen?
Wir kannten uns nun schon so lange. Ich wusste, dass er damals mehr für mich empfand, doch mittlerweile ging ich davon aus, es wäre Geschichte gewesen. Anscheinend täuschte ich mich. Lee Changmin stand immer noch auf mich. Nach sage und schreiben zehn Jahren.Jimins Stimme, die meinen Namen sagte, riss mich aus den Grübeleien. Ich richtete den Blick von meinem Eiskaffee auf in das besorgte Gesicht meines Gegenübers. "Woran denkst du?", wollte er wissen. Ich hatte ihm nichts von dem ganzen Drama erzählt. "Oh nichts. Rede weiter", schüttelte ich ab, woraufhin seine Miene noch eindringlicher wurde. "Du wolltest doch gerade erzählen", erinnerte er mich wieder. Stimmt, der Urlaub auf Jeju-Island.
"Ist alles in Ordnung? Wenn du dich noch nicht ganz fit fühlst, verstehe ich das." Ich schüttelte den Kopf. "Nein, das ist es nicht."
Auf die Frage, was es dann sei, gab ich ihm nach langem Zögern die Wahrheit zu hören. Dieser sorgevolle Blick stand ihm nicht."Miyeon", der Ton war bedrückt, "Es ist nicht deine Schuld. Du solltest dir keine Vorwürfe machen. Woher hättest du wissen sollen, dass er so fühlt?" Ich ließ die Schultern hängen. "Keine Ahnung. Wir kennen uns so lange, ich hätte es einfach merken sollen." Stumm widersprach er mir, doch das überzeugte mich genauso wenig wie seine Begründung.
"Ich hätte es ihm nicht sagen sollen", murmelte ich, fixierte meine Hände, die auf meinem Schoß miteinander spielten. "Doch, es ist wichtig, dass er weiß was Sache ist, damit er sich keine Hoffnungen mehr macht", sah er wieder nur das Positive.
Zweifelhaft schaute ich ihn an. Ich glaubte nicht, Changmin würde es einfach dabei belassen. Er war nicht so der Typ fürs Aufgeben beziehungsweise andere gewinnen lassen."Ich hätte es ihm zumindest vorsichtiger beibringen sollen." Abermals schüttelte er den Kopf, nahm sich meine Hände und zwang mich ihn anzusehen.
"Bitte hör auf dir die Schuld dafür zu geben. Auch wenn es ihn verletzt hat und eure Freundschaft vorbei ist, er hat es verdient die Wahrheit zu kennen. Du kannst nun mal nicht ändern wie du für ihn empfindest. Und ehrlich gesagt..", er überlegte, ob er es aussprechen sollte, entschied sich letztlich dafür, "Ich bin froh, dass ihr nicht mehr miteinander redet, weil er mir ein bisschen seltsam vorkommt."
Wieso beruhigte mich das nicht? Obwohl ich noch immer nicht zu hundert Prozent überzeugt war, nickte ich. Einige Aspekte sah ich ein und fühlte mich nicht mehr ganz so schuldig."Gut, dann lass uns jetzt zu dieser Poolparty gehen." Grinsend hielt er mir seine Hand entgegen, die ich annahm und ihm folgte.
Endlich durfte ich seine Freunde kennenlernen. Kim Namjoon, Kim Seokjin, Min Yoongi, Jung Hoseok, Kim Taehyung und Jeon Jungkook. Anfangs waren es noch etwas viel auf ein mal, doch umso besser ich die sechs kennenlernte, desto leichter wurde es.
Besonders Hoseok war mir sehr sympathisch. Mit ihm hatte ich am meisten geredet."Und?", fragte er mit einem Grinsend auf den Lippen und zog durch den Strohhalm seinen Cocktail. Fragend wendete ich den Kopf nach rechts.
"Stehst du auf ihn?" Beinahe verschluckte ich mich an dem Getränk. Seine Offenheit brachte mich in Verlegenheit und ließ mich rot anlaufen. "Komm schon", drängte er, "Ich könnte es ja verstehen."Murrend gab ich nach und blickte rüber zu Jimin, der mit seinem besten Freund in ein Gespräch vertieft war. "Ich weiß nicht, er ist so warmherzig, fürsorglich, emphatisch und nett, aber wir kennen uns erst seit Kurzem und ich möchte nichts überstürzen." Verstehend nickte mein Gegenüber.
"Ich glaube, er mag dich auch. Er hat uns noch nie ein Mädchen vorgestellt, du musst ihm ziemlich viel bedeuten und", sein Blick schweifte rüber zum Pool, "Er schaut dich auf diese Art an." Auch ich blickte rüber zum Becken, nur um Jimin zu entdecken, der uns zu sich winkte.
"Ich schätze, er vermisst dich schon", scherzte Hobi. Ich kicherte und wir begaben uns zu ihnen.
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𝐌𝐎𝐃𝐄𝐑𝐍 𝐓𝐈𝐓𝐀𝐍𝐈𝐂 - p.jm ff ✔
Fanfic"Übrigens, Miyeon", setzte Jimin abermals an und ich wendete mich ihm ein letztes Mal zu, "Ich wäre gerne Jack, solange du Rose bist." *** //Das hier ist keine Kopie. Alle Ereignisse sind frei von mir erfunden.//