Während der Fahrt sagte ich kein Wort. Ich starrte aus dem Fester hinaus und wartete, dass wir endlich unser Ziel erreichten. Nach einer Weile, die für mich zu lange dauerte, war dies auch der Fall. Meine Patentante stieg aus und ich tat es ihr nach. Unmotiviert nahm ich meine Wertgegenstände auf die Arme und wartete, was sie jetzt tun würde. "Folge mir. Ich zeige dir dein Zimmer und den Rest des Hauses. Dann kannst du schlafen gehen.", sagte sie. "Ach ja...Du kannst mich Tante Marietta nennen, wenn du möchtest." Sie lief los und ich hatte mit dem Gepäck anfangs etwas Schwierigkeiten, ihr Tempo einzuhalten. Sie war eine schnelle Läuferin. In kürzester Zeit zeigte sie mir mein Zimmer, wo ich meine Sachen abstellte und in der nächsten Sekunde meiner Patentante durchs ganze Haus hinterherhetzen musste. Mit einem "Ich wecke dich dann morgen früh." verabschiedete sie sich und ging auf ihr Zimmer. Ich ordnete mein Hab und Gut und sah in den Spiegel. Ein trauriges Gesicht mit ein wenig zerzausten Haaren sah mich an. Dummerweise erinnerte mein Gesicht mich an meine Eltern. Betrübt schüttelte ich den Kopf, um die unnötigen Gedanken loszuwerden, doch sie bohrten sich wie Eisstachel in meinen Kopf. Mit gemischten Gefühlen hängte ich ein Tuch über den Spiegel und zog mir meine Schlafsachen an. Müde ließ ich mich in mein Bett fallen und weinte mich leise in den Schlaf.
"Hana, aufstehen!" Ich stöhnte und drehte mich um. "Du sollst aufstehen, habe ich gesagt!", rief die Stimme nun etwas verärgerter. Es war Tante Marietta, die mich, wie versprochen, wecken wollte. Leider war ich ein kleiner Morgenmuffel und stand überhaupt nicht gerne auf. Sie rüttelte mich und zwang mich dazu, die Augen aufzumachen. "Na gut, ich steh' ja schon auf!" Meine Patentante nickte und ging aus dem Zimmer. Sie schloss die Tür und ich stand auf, um mir wieder meine gestrigen Klamotten überzuziehen. Danach ging ich in die Küche, um mit meiner Tante zu frühstücken. Wir redeten nicht viel, bis ich es nicht mehr aushalten konnte und den Mund aufmachte. "Was werden wir heute machen?", fragte ich neugierig. "Ich werde dir die Grundlagen beibringen, also wie man Magie einsetzt.", erklärte sie knapp. "Und danach?" "Das werden wir sehen." In ihrem Tonfall hörte ich, dass sie nicht weiter mit mir reden wollte. Deshalb nickte ich bloß und ging ins nah liegende Badezimmer, um mir mein Gesicht zu waschen und meine Zähne zu putzen. Ich klatschte mir einen kalten Waschlappen ins Gesicht. "Ah. Das tut gut." Ich rubbelte mir mein Gesicht sauber und trocknete mich anschließend mit dem Waschlappen ab. Ich schmierte ich etwas Zahnpasta auf meine Zahnbürste und versank in meinen Gedanken, während ich mir meine Zähne putzte. /Ich muss unbedingt Magie erlernen. Sonst schaffe ich es nie, den Mörder aufzuspüren. Aber was, wenn er mich sieht und gleich umbringt?....
Das darf ich nicht zulassen. Ich bin diejenige, die ihn zur Strecke bringen wird./Am Vormittag fing Tante Marietta an, mir die Grundlagen der Magie zu erklären, damit ich sie bald selbst anwenden konnte. "Also, jetzt wirst du die Schritte lernen, die man braucht, um Magie anzuwenden. Der erste Schritt ist ein leerer Geist. Um deine volle Konzentration zu erreichen, darfst du an überhaupt nichts anderes denken, als an den Zauber, den du benutzen willst. Aber als Anfang nehmen wir den leeren Geist. Wenn du so weit bist und an das Nichts denken kannst, komm zu mir. Ich werde es dann überprüfen." Mit diesen Worten ließ sie mich allein. Ich setzte mich auf den Boden und schloss die Augen. /Alles klar...an das Nichts denken. Das schaff ich doch../ Ich leerte meine Gedanken und sah nur noch eine schwarze Fläche. Dann dachte ich an gar nichts. Nach einer Minute kam auch schon der erste Gedanke auf. /Man, ist das langweilig...Oh..Mist!/ Ich versuchte es immer wieder, doch nach ein paar Minuten zeigten sich immer wieder Gedanken. Ich übte es so lange und so oft, wie ich es nur konnte.
Es brauchte zwar mehrere Wochen, doch irgendwann schaffte ich es, das Nichts aufrechtzuerhalten. Ich ging erleichtert zu meiner Tante und erzählte stolz ihr von den Neuigkeiten. "Das hast du gut gemacht, doch jetzt wirst du weiter üben." "Waas?", rief ich schockiert. "Du musst es die ganze Zeit über trainieren." Ich seufzte genervt und fing noch einmal von vorne an.Dies war jetzt mein neues Zuhause.
Ich würde hier bleiben und Magie erlernen, um Rache am Mörder meiner Eltern zu verüben.
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*Mysterious Power*
FantasiHana ist 10 Jahre alt, als sie erfährt, dass ihre Eltern bei einem Unfall ums Leben gekommen sind und sie eine mysteriöse Kraft besitzt. Sie muss seit diesem Tag bei ihrer Patentante leben. Irgendwann hält sie es nicht mehr aus und flüchtet von ihre...