Kapitel 6

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POV Philipp

Zwei Monate war es nun schon her, dass Thomas ins Koma gefallen war. Heute war mein erster Arbeitstag und ich freute mich darauf. So würde die Normalität wieder etwas zurück kommen, doch trotz der Freude hatte ich ein komisches Gefühl. Ich hatte die meisten Schichten mit Thomas gehabt und nun wusste ich nichtmal ob er überleben würde. Ich seufzte und stand auf. Langsam machte ich mich fertig. Für eine Dusche reichte die Zeit nicht mehr, also verschob ich dies auf den Abend.

Da ich noch etwas Zeit hatte fuhr ich zur Klinik. Eigentlich war noch keine Besuchszeit, aber ich schlich mich zu Thomas und setzte mich hin.  ,,Hey Kumpel, ich gehe gleich das erstmal seid langem wieder arbeiten. Weißt du es ist so langweilig ohne dich. Seid zwei Monaten warte ich schon darauf, dass du wieder aufwachst, aber bisher ist nichts passiert. Die anderen haben die Hoffnung schon fast aufgegeben und meinen ich soll realistisch bleiben. Ich bin realistisch,  weil ich weiß, dass du stark bist. Du kämpfst immer bis zum bitteren Ende und ich weiß, dass du auch diesen Kampf hier gewinnen kannst. Du hast es nicht verdient zu sterben und ich kann und will nicht ohne dich leben müssen. Thomy bitte, ich hab dich lieb und ich hab dir versprochen da zu sein, wenn du wach wirst....
Ich kann aber nicht da sein, wenn du nicht wach wirst. Bzw wenn du stirbst und ich trotzdem hier bin, dann weißt du es nicht. Du schaffst das kleiner okay." Mir rollten die Tränen das Gesicht runter. Schon lange hatte ich diese Worte mit mir getragen, doch nie ausgesprochen. Ich wusste nicht ob Thomas mich hören konnte, aber diesen Augenblick fand ich passend um es ihm zu sagen. Ich schaute aus dem Fenster und einzelnen Sonnenstrahlen fielen durchs Fenster auf Thomas. ,,Wir wollen dich alle wieder haben." ,sagte ich noch bevor ich das Zimmer verließ. ,,Philipp du weißt, dass du dich nicht rein schleichen sollst.", erklang plötzlich die Stimme von Charlotte. ,,Ich weiß, tut mit Leid, aber ich muss jetzt zur Arbeit und wollte Thomy vorher kurz sehen.", erklärte ich. ,,Das war eine Ausnahme,  ich will nicht, dass das wieder vorkommt.", mit diesen Worten drehte sie sich um und verschwand in einem Zimmer, während ich ins Auto stieg und zur wache fuhr. Das erstmal seid zwei Monaten und das ohne meinen besten Freund. Wenn ich daran dachte kam mir in den Sinn, dass es sein könnte, dass ich nie wieder mit Thomas zur Arbeit fuhr. Auch wenn ich es nicht wollte, ich musste  daran denken, dass Thomas dem Tod wohl näher war als dem Leben....

Nein, daran darf ich nicht denken, denn wie sagt man immer so schön?
~Die Hoffnung stirbt zuletzt. ~

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