Kapitel 64

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Ruby by LuanaWhite

In all der Sorge um Noah hatte ich völlig vergessen Sam den anderen vorzustellen.
"Oh... Sorry Leute. Das hier ist Samuel Green. Ich habe ihn gerade selbst erst kennengelernt. Er kann uns mit Noah helfen. Sam, das sind Lucas und Liam. Was muss ich tun damit Noah wieder normal wird?" fragte ich schluchzend und sah wieder zu meinen angeketteten Freund der völlig unmenschlich wirkte. Noah war immer die Kontrolle in Person gewesen. Was hatte Estelle bloß mit ihm gemacht?

„Darf ich zu ihm?" stellte mir Sam aber eine Gegenfrage aber ich nickte. Er öffnete die Zellentür und ging langsam auf Noah zu. Sam wollte ihn berühren, doch er schnappte immer wieder nach ihm. So schien das nicht zu funktionieren, was auch immer Sam auch vor hatte.

Vor Schreck hielt ich mir die Hand vors Gesicht als Sam meinen Noah das Genick brach. Er hatte wohl keine andere Wahl und auch wenn Noahs Genick gleich heilen würde, war es grauenvoll mit anzusehen wie er einfach... Tot war. Auch wenn es nur für einen kleinen Augenblick war.

Lucas nahm mich in seine Arme um mich zu beruhigen. Meine Nerven waren seit Estelles Auftauchen nur noch am durchdrehen. Ich konnte gar nicht mehr richtig denken.

Als ich wieder zu Sam sah, sah ich wie er Noahs Hand umgriffen hatte und seine Augen geschlossen. Er konzentrierte sich. Und nach ein paar Momenten stand er wieder auf und ging aus der Zelle zu uns, beziehungsweise zu mir. Was hatte er gesehen?

"Ok, ich weiß, was zu tun ist. Gibt es hier einen Kräutervorrat für Hexen, einen Dolch, eine Schale und eine Spritze?" fragte er mich und mustert mich dabei mit einem Blick, der mich unwohl fühlen ließ.

Aber ich nickte und machte mich auf den Weg in mein Zimmer nachdem Sam mir erklärt hatte was er alles für Kräuter brauchte. Er blieb derweil im Kerker und unterhielt sich mit Lucas während Liam mich begleitete.

Liam war wie mein großer Bruder geworden und er machte sich Sorgen um mich. Das erkannte ich wie er mich mit seinem typisch besorgten Blick musterte. Es war ja auch gerade alles ziemlich hart.

Der Höllenhund zog mich auf einmal fest in die Arme als ich gerade meine Kräuter durchsah.
"Ach kleine Hexe, wie geht es dir?" fragte er mich besorgt und schien sich eine ehrliche Antwort zu erhoffen, welche ich ihm auch gab.

"Nicht gut, Liam. Ich habe so viel Macht und bin machtlos. Weil ich nicht weiß wie ich meine Magie einsetzen soll. Ich hätte dann sogar vielleicht verhindern können dass Noah sowas passiert, oder was Lucas widerfahren ist. Mit dieser Emery. Sam kennt sich anscheinend mit all dem besser aus. Ohne Noah... Ich fühle mich einfach nicht mehr wie ich selbst. Aber ich muss jetzt stark sein." weinte ich mich kurz bei ihm aus und es hat gut getan das alles mal los zu werden und auszusprechen.

Dann gingen wir wieder nach unten in den Kerker und ich übergab Sam die gewünschten Sachen.
"Und was genau machen wir jetzt? Wie kann ich helfen, Sam?" fragte ich diesen angeblichen Verwandten von mir und warf dabei wieder einen Blick auf meinem Noah und versuchte dabei mir meine Tränen zurück zu halten.

Sam stellte die Schüssel ab und begann die Kräuter schon mal hinein zu mischen.
"Du kannst schon mal einen Blutbeutel bereit halten und einen Eimer zum Übergeben. Ich mische Noah jetzt ein Gegenmittel, das ich ihm spritzen werde. Danach sollte er wieder der Alte sein." erklärte er mir.

Ich nickte und schnappte mir einen Blutbeutel und einen Eimer, aber ich hätte gerne mehr getan. Dann gingen wir zu Noah, der noch bewusstlos war. Anschließend schnappte sich Sam den Dolch und schnitt Noah in die Handfläche. Er ließ ein paar Tropfen in die Schale fallen und dann heilte seine Wunde auch schon. Sam hielt seine Hände über die Schüssel und murmelte einen Zauberspruch. Die Substanzen vermengten sich und dann war es augenscheinlich vollbracht.

Er zog mit der Spritze etwas von der Mischung auf und dann setze der Hexer sie an Noahs Halsschlagader an und spritze ihm die Mischung. Plötzlich schlug Noah wieder seine Augen auf und man sah, wie es ihn würgte.
"Eimer." wies Sam mich an und schon gab ich ihm diesen und Noah begann sich darin zu übergeben. Doch es kam nur eine schwarze Sabber aus ihm heraus.

Nachdem alles draußen war, atmete er schwer und der Schweiß rann ihm übers Gesicht. Er sah auf und sofort zu mir.
"Ruby." brachte er erschöpft über seine Lippen.

Sofort eilte ich zu Noah und musterte ihm mit nassen Augen.
"Noah?" fragte ich unsicher und er nickte völlig fertig. Sam klopfte mir auf die Schulter und auch Lucas kam jetzt zu uns.

"Mein Engel, es tut mir so leid." hauchte er gequält und begann nun selbst zu weinen. Ich nahm sein Gesicht in meine Hände und schüttelte mit dem Kopf während Lucas ihm von den Ketten befreite.

"Dir braucht nichts leid zu tun. Gar nichts. Das ist alles meine Schuld. Wäre ich nur eine bessere Hexe wäre dir das niemals passiert. Mir tut es leid. So unglaublich leid." schniefte ich und brach in Tränen aus. Ich zog Noah in meine Arme und weinte einfach bitterlich weiter.

Noah drückte sich ganz fest an mich. Er war eindeutig erschöpft und brauchte Blut um wieder zu Kräften zu kommen.
"Es ist nicht deine Schuld, mein Engel. Niemand hatte wissen können, was Estelle geplant hat und du bist eine wundervolle Hexe." versuchte er mich zu trösten, worauf hin ich nickte und ihm noch mal fest umarmte.

Lucas tippte mir sanft an die Schulter und wir sahen auf.
"Ruby, komm. Liam und ich helfen Noah in euer Zimmer und du kannst mit Sam zu deinem Vater. Noah braucht jetzt etwas Blut." sagte er ruhig. Doch da sah Noah mich fragend an.

"Wer ist Sam?" fragte er mich verwirrt und sah dann zu dem ihm fremden Gesicht. Ich stellte die beiden kurz einander vor. Doch dann mussten wir mit unserem Vorhaben weiter machen.

Ich wollte am liebsten jetzt bei Noah bleiben, aber Lucas hatte recht. Dad brauchte auch Hilfe und Sam ebenfalls, obwohl ich immer noch nicht wusste wie ich, die so wenig Ahnung hatte, diesem mächtigen Vampirhexer wenn man es  so nennen konnte, helfen sollte.

"Na gut. Ich bin bald wieder bei dir, Tiger. Ruh dich etwas aus." sagte ich liebevoll zu Noah und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn ehe Liam und Lucas meinen Freund stüzten um ihn nach oben zu bringen. Ich führte Sam in das Zimmer wo sich mein Vater aufhielt, welches von Seth und Ryder bewacht wurde.

Cursed Beings - Bloody RevengeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt