TW! Tot und Selbstzweifel
Ich ließ es mir nicht anmerken, dennoch machte es mir zu schaffen, was Luca gesagt hatten. Vic war berühmt, sie konnte jeden haben. Was wenn sie mich nicht will, ich ihr zu langweilig wäre oder nicht hübsch genug bin? Es würde mir das Herz brechen. Ich kuschelte mich noch mehr in meine Decke ein, heute bin ich einfach liegen geblieben und habe die Uni ausfallen lassen. Den Stoff konnte ich ja nachholen.
Ich wusste, das Vic Musik machte und schon Lieder veröffentlicht hatte, dennoch hatte ich nicht erwartet, dass sie so berühmt war. Die erste Träne lief meine Wange hinunter und hinterließ eine Feuchte Spur. Ich weinte. Solange, bis ich keine Tränen mehr übrig hatte. Liebe war doch echt ein beschissenes Konzept. Endet doch immer gleich, einer verlässt den anderen und hinterlässt ein gebrochenes Herz. Das Schlimmste daran ist, der Schmerz wird nie vergehen, du wirst immer noch ein Stechen in der Brust spüren, wenn du an die Person denkst. Dieser süße Schmerz, welcher dich daran erinnert, das jemand nicht zurückkommen wird. Trotzdem Verlieben wir uns und lassen diesen Schmerz auf uns zukommen.
Irgendwann gegen Mittag Schafte ich es aufzustehen. Ich war auf dem Weg in die Küche, als ich an meinem Spiegel vorbeilief. Ich blieb stehen und sah mich an. War meine Haut zu unrein? Ich sag mir mein Gesicht genauer an. Meine Augen waren immer noch rot geschwollen. Ich hatte dunkle Augenringe, meine Lippen waren schmal und meine Nase war dick. Ich sah weiter an mir runter. An meinem Bauch blieb ich hängen. War ich zu dick? Ich war auch nicht durchtrainiert, wie die ganzen Models auf Insta. Mein Haar hing spröde an mir herunter. Ich brauche eine Veränderung. Das Haar muss ab. Noch heute. Kurzerhand nahm ich mir eine Schere und stellte mich vor meinen Badezimmerspiegel. Ich nahm ein Haarband und band es mir in die Haare, so hatte ich später weniger aufzuräumen. Meine Haare band ich so, das, wenn ich es abschneiden würde, es etwas länger als Schulterlang wäre. Ich setzte die Schere knapp über dem Haarband an und schnitt. Die ersten Strähnen fielen über meine Schultern, jetzt wäre es zu spät gewesen, um aufzuhören. Ich schnitt weiter, solange, bis der Zopf zu Boden fiel und mein ganzes Haar um einiges kürzer war. Ein paar Strähnen musste ich noch nachschneiden, danach war ich zufrieden mit dem Ergebnis.Wenig später befand ich mich in meiner Küche, ich wollte Brownies Backen. Da ich alle Zutaten zu Hause hatte, konnte ich direkt anfangen. Das Rezept kannte ich auswendig, es war von meiner Mutter. Als ich klein war, habe ich immer, wenn ich traurig war, diese mit ihr gebacken. Danach ging es mir immer viel besser. Aber wem geht es nicht besser bei dem Geruch von frisch gebackenen Brownies, welche man frisch aus dem Ofen gegessen hat, sodass man sich die Zunge verbrannt hatte, da man zu ungeduldig war?
Auch meine Küche duftete kurze Zeit später nach frischen Brownies, genauso wie in meiner Kindheit. Heute ließ ich die Brownies erst abkühlen, bevor ich sie aß. Als ich hineinbiss schmeckten sie himmlisch, wie in meiner Heimat. Diesen Geschmack würde ich immer mit meinem Heimatdorf in Verbindung bringen, mit den wunderschönen Bergen und all den netten Leuten. Doch all dies ist Kilometer weit entfernt, ich bin jetzt in Rom und das Sauerland liegt hunderte Kilometer davon entfernt. Dorthin zurück wollte ich erst mal aber auch nicht, zu viel war vorgefallen. Da blieb ich lieber bei meinen Kindheitserinnerungen, wo noch alles Okay war. Heute war alles zu schwierig, die Erinnerungen zogen mich runter. Wenn ich zurückkomme, wird sie immer noch Tot sein und ich könnte nichts daran ändern. Ich versuchte es mit allen mitteln zu verdrängen, aber es ging nicht, zu tief saß der Schmerz. Warum musste ich sie auch überredet haben zu mir zu kommen? Warum ist sie, mit ihrem Vater, damals auf der Autobahn gewesen? Ich kniff meine Augen zusammen, bei dem Versuch meine Tränen zurückzuhalten. In meiner Brust spürte ich ein Stechen. Diesen süße Schmerz, welcher mich daran erinnerte das Thana für immer fort war, das sie Tot war. Wie ironisch es doch eigentlich war das ihr Name "Tot" bedeutete. Ich vermisste sie einfach so sehr. Was ich nicht alles geben würde, um ihren Tot rückgängig zu machen. Wie gerne ich mich in den Flieger setzten würde, um nach Hause zu fahren und sie zu sehen. Egal wie schlimm das Ende einer Beziehung ist, seine beste Freundin zu verlieren ist schlimmer.
(742 Wörter)
Ein etwas dunkleres Kapitel. Langsam kommt raus was in Deutschland Passiert ist. Feedback ist gerne gesehen.
LG
Lara
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Kissing you is like Summerrain
FanficIch wollte sie gerade fragen, warum sie hier war, als sie mich aus dem nichts küsste. Ihre Lippen waren weich, genau wie ich sie mir vorgestellt hatte. Schmetterlinge flogen durch meinen Bauch, es war ein unbeschreibliches Gefühl, dennoch hielt es n...