Kapitel 22

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Clints Sicht:

Es war mitten in der Nacht und ich konnte nicht schlafen. Ich war noch nicht bei Natasha seit dem Anfall. Um ehrlich zu sein weiß ich nicht genau, wieso. Vermutlich hatte ich Angst, dass wenn ich zu ihr komme, noch etwas schlimmes passiert und ich ihr wieder nicht helfen kann.

Wie auf Vormir...

Ich blickte zur Uhr. 3 Uhr Nachts. Schnell zog Ich mir ein Shirt und Shorts an und ging zum Krankenflügel. Als ich bei ihrem Zimmer ankam, blieb ich stehen. Ich starrte eine Weile einfach nur die Tür an, aber dann ging ich endlich rein.

"Hey, Tasha... Also ich habe gesehen, dass niemand gerade bei dir ist. Naja, es ist ja auch mitten in der Nacht und alle schlafen. Jade hat eine neue Bekanntschaft gemacht, mit Wanda, das wird dir sicher gefallen. Wanda ist sehr dankbar, dass du ihr nach Pietros Tot beigestanden hast und tut dasselbe gerade für Jade. Laura ist mit den Kindern auch im Tower. Sie wollen dich unbedingt sehen. Nathaniel vermisst dich wie verrückt, genau wie Lila und Cooper. Auch Fury vermisst dich sichtlich. Er ist noch düsterer und missgestümmter als sonst und das muss mal was heißen."

Ich seufzte.

"Yelena geht es nicht besonders gut. Sie hat mit den Avengers keine große Bindung. Du warst immer die Einzige von uns allen, der Yelena sich wirklich öffnete und vertraute. Sie braucht ihre beste Freundin...wie ich. Natasha, es tut mir leid, was passiert ist. Ich hätte mich an diesem Tag opfern sollen. Ich hätte dich aufhalten müssen. Du hast das nicht verdient. Seit wir uns kennen machst du mir das Leben lebenswerter. Ich brauche dich! Ich habe mich noch nie so schlecht und traurig gefühlt. Un vor allem nie so einsam. Bitte wach auf, Tasha!"

Ich war so müde, dass ich neben ihr eingeschlafen war. Am nächsten morgen fand ich mich in meinem Zimmer wieder. Bruce muss mich wohl hierher gebracht haben, um in Ruhe Tests an Nat zu machen.

Jades Sicht:

Als ich aufwachte und auf den Wecker blickte war es schon 10 Uhr. Ich stieg aus meinem Bett und ging zum Kleiderschrank. Wie jedes Jahr an diesem Tag zog ich mir ein rotes Kleid und Natashas schwarze Lederjacke an. Ich werde das heute echt vermissen. Als ich meinen Gedanken beendete, machte ich mich auf den Weg in die Küche. Dort saßen schon Clint, Wanda und Steve. Ich betrat den Raum und direkt stand Clint auf und umarmte mich fest.

"Alles gute zu eurem Jahrestag. Es tut mir leid, dass ihr ihn nicht wie immer verbringen könnt." Flüsterte er mir ins Ohr. Ich seufzte. "Danke, Clint. Ich hoffe einfach, sie wacht bald auf." "Ich auch... Sonst lässt sie sich nie so viel Zeit." Lachte er leise. Nun musste auch ich kichern. "Stimmt. Sonst ist sie immer so gehetzt. Jetzt ruht sie sich wenigstens mal aus. Vir allem tut ihr die Auszeit von dir bestimmt gut" "Hey, nicht frech werden! Wer verarscht mich nochmal immer? Ach ja, ich erinner mich. Natasha, Yelena und Sie, Ma'am." "Und jedes Mal hat verdammt Spaß gemacht." Neckte ich ihn.

Als wir uns aus der Umarmung lösten, blickten Wanda und Steve uns verwirrt an. "Was haben wir denn verpasst? Ich würde ja eure Gedanken lesen, aber mir wurde gesagt, das ist unhöflich." Sagte Wanda. "Ist heute Tag der Umarmung oder was? Denn, wenn ja hätte ich auch gerne eine." Lachte Steve.

"Du musst es ihnen nicht sagen, Jade." Sagte Clint leise. "Nein. Ist schon okay, Clint." Ich atmete einmal tief ein und aus.

"Heute, vor 13 Jahren habe ich Nat gefragt, ob sie meine Freundin sein möchte." Sagte ich. Steve und Wand blickten zu Boden. "Oh. Jetzt erkenne ich auch Natashas Jacke. So eine ähnliche hatte ich ihr mal gestohlen." Sagte Wanda. "Oh ja, davon hat sie mir erzählt. Das war echt frech." Sagte ich. Wanda grinste als Antwort nur. "Du siehst so herausgeputzt aus. Was hast du vor?" Fragte Steve.

"Normalerweise hat sich Natasha an diesem Tag immer frei genommen und wir sind zusammen nach Stalingrad, unseren Geburtsort, geflogen und haben den Tag dort verbracht. Sind spazieren gegangen, sind ins Kindo gegangen oder haben irgendwas verbotenes gemacht. Keine Sorge. Nichts zu schlimmes, Cap. Das ist das erste Jahr, in dem wir es nicht tun..." ich blickte zu Boden. "Das tut mir leid, Jade. Es ist so süß, wie romantisch Nat ist. Ich hätte nie gedacht, dass sie so eine andere Seite hat. Und das mit dem Verbotenen habe ich jetzt mal überhört." "Danke, Steve. Nat ist einfach ein ganz anderer Mensch, wenn ich mit ihr zusammen bin. Sie vertraut mir ihr Leben an... Hätten Nat und ich uns nach der Flucht aus dem Red Room nicht gegenseitig geholfen, wären wir vermutlich beide schon längst tot." "Wieso?" Fragte Wanda. Clint schüttelte den Kopf, um Wand azu zeigen, dass das keine gute Frage war. "Schon gut, Clint... Natasha hatte die ersten 2 Jahre nach der Flucht immer wieder daran gedacht, naja, alles zu beenden. Wären wir hier in Amerika weiterhin verfolgt worden, hättet ihr Natasha vielleicht nie kennengelernt..." Wanda hielt sich vor Schock die Hand vor den Mund. Auch Steve war geschockt. 

"Wow. Ich hätte nie gedacht, dass es so hart für sie war. Für euch beide. Ich glaube, wir alle sind ziemlich froh, dass ihr beide das zusammen überstanden habt." Sagte Steve. "Natasha ist eine der besten Freundschaften, die ich je geschlossen habe und ohne sie wäre ich vermutlich auch nicht mehr hier. In einer schweren Zeit hat sie mich davon überzeugt, dass Selbstmord nicht die Lösung ist und jetzt weiß ich, dass sie das nicht nur gesagt hat, weil sie auf mich aufpassen sollte, sondern weil sie aus Erfahrung gesprochen hatte..." Stellte Wanda fest. Ich nickte nur stumm.

"U-und was wirst du jetzt tun. An eurem Jahrestag?" Fragte Wanda. "Ich weiß es um ehrlich zu sein nicht. Sie- ich werde das heute echt vermissen. Ich meine ja, wir waren in diesen 5 letzten Jahren ein paar mal dort und nicht nur einmal pro Jahr, da Nat nicht mehr so beschäftigt war, aber ich vermisse es trotzdem. Alles an diesem Tag." Sagte ich und eine einzelne Träne rollte mir die Wange runter, die ich sofort wegwischte. "Verbring doch einfach den Tag bei ihr und dann seit ihr wenigstens zusammen an eurem besonderen Tag." Lächelte Steve. "Das werde ich dann wohl tun. Danke. Ich geh mal." Steve gab mir noch schnell den Kaffee, den er mir gemacht hatte und dann ging ich auch schon zu meiner Natasha...

Does She Still Love Me?(Natasha Romanoff Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt