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Veränderung
Skye Varic

Was geschieht hier nur? Wieso kann ich diese seltsamen Kräfte beherrschen? Was ist das für eine Kraft? Ich stand noch immer ungläubig in dem von mir verwüsteten Klassenraum. Die Tische und Stühle waren verteilt und manche sogar zerteilt über den Boden verstreut. Sie lagen kreuz und quer im Raum herum. Meine Klassenkameraden standen vor Angst und Entsetzen in den Ecken des Raumes. Ich realisierte erst jetzt, was ich getan hatte. Die Schulbücher und Blätter lagen zerfetzt auf dem Boden. Die Tafel war hinunter gefallen. Unsere Lehrerin lag auf dem Boden, nachdem sie durch die enorme Druckwelle, die von mir ausgelöst wurde, gegen die Fenster im Klassenraum geschleudert wurde. Ich sah, erfüllt von Unglauben, Panik und Angst vor mir selbst, auf meine Hände hinab. Ich zitterte. Was hab ich nur getan?, fragte ich mich selbst aufgebracht. Meine Augen weiteten sich wie automatisch, als ich überhaupt bemerkte und vollkommen realisierte, was ich angerichtet hatte, dabei konnte ich es mir nicht mal selbst erklären. Ich schaute zu meiner Klasse in die Ecken. Ihnen stockte jeder Atem und sie schlotterten mit den Knien. Niemand wollte vor einem stehen. Sie bangten um ihr Leben. Sie fürchteten sich vor mir. Ich schaute zu meiner Lehrerin, die ohne jegliche Bewegung auf der Erde lag. Ohne nachzudenken bahnte ich mir schnell einen Weg aus dem Klassenraum und rannte aus der Schule. Ich wusste nicht, was geschehen war, doch eins wusste ich: Ich musste da weg und das so schnell wie nur möglich. Ich lief bis zu mir nach Hause, immer noch schockiert und kaum auf meine Umgebung achtend. Ich erreichte das Feld, das zu dem Grundstück meiner Familie führte. Ich lief ohne Pause den holprigen Feldweg bis zu der Scheune entlang, bis ich Halt machte und durchschnaufte. Ich war erschöpft, doch bemerkte es so gut wie kaum. Ich sprintete auch die letzten Meter bis zum Haus, in dem zurzeit niemand war, doch bevor ich um die Ecke zur Haustür kam, sprang ich unkontrolliert mit einem super hohen Satz auf die Garage, die zu meinem offenen Zimmerfenster führte. Ich stieg jedoch sofort in mein Zimmer, verbarrikadierte mich dort und schliff an der Wand herunter, bis ich an der kalten Heizung angelehnt saß. Das Licht schien nur kümmerlich herein. Es fing an zu regnen, der Himmel wurde dunkler und mit ihm mein Zimmer. Ich winkelte meine Beine an, setzte meine Ellenbogen auf meinen Knien ab und hielt mir den Kopf. Verdammt! Was passiert mit mir?!, schrie ich innerlich, doch meine Gedanken blieben unausgesprochen. Ich hatte Angst. Angst davor, was mit mir geschah. Ich hatte den Klassenraum verwüstet und alles zerstört. Jetzt hielt mich bestimmt jeder für ein Monster. Was zur Hölle war diese Druckwelle? Diese Kraft, sie war gewaltig. Sie war stark. In mir baute sich erneut irgendetwas zusammen. In mir stieg der Druck auf, bis ich ihn nicht mehr aushalten konnte. Ich begann wiedermals zu zittern und schnell streckte sich meine Hand wie von selbst aus und ließ mein Bett gegen die Wand fahren, wo sich beim Aufprall Risse und ein Loch bildeten. Ich nahm die Hand danach langsam und zitternd zurück und starrte ungläubig auf sie. Ich sah zu meinem Bett, welches jetzt zum Teil in dem Loch in der Wand steckte. Ich wusste nicht, was los war. Etwas fuhr durch meinen Körper wie ein Blitz. Eine Druckwelle, wie die, die ich vorhin ausgelöst hatte, stieß aus meinem Körper hinaus und ließ meine Schränke beben. Nun wurde mein Zimmer verwüstet. Jegliche Bücher und Krimskrams flog in meinem Zimmer herum. Egal, was diese Kraft war, sie veranstaltete nur Unheil, das wusste ich nun auch. Ich atmete hektisch ein und aus. Ein Schauder lief mir über den Rücken, als ich das verunstaltete Zimmer betrachtete und plötzlich den klirrenden Ton des Schlüssels der Haustür wahrnahm. Ich sprang panisch auf und näherte mich der geschlossenen Zimmertür. Keiner darf erfahren, was ich getan habe!, war mein einziger Gedanke. Ich hörte die Stimme meiner Mutter, die nach mir rief. Sie musste meine Schritte, mein hektisches Stampfen, mein halbes Rennen gehört haben. »Skye, bist du schon Zuhause?«, rief sie durch die Wohnung. Danach fiel die Haustür ins Schloss. Sie wollte gerade meine Tür öffnen, doch ich stemmte mich dagegen. Sie durfte nicht reinkommen! Sie durfte das nicht sehen! »Skye, mach die Tür auf!«, befahl sie mir in einem strengen Ton, doch ich dachte nicht einmal dran. Sie würde mir kein Wort glauben und mich für verrückt erklären, wenn ich ihr erzählen würde, was mit mir passiert ist, was mit meinem Zimmer passiert ist. »Ich kann nicht!«, machte ich ihr klar und als ich mich mit aller Kraft gegen die Tür lehnte, um sie zuzuhalten, kam wieder ein Druck in mir auf. Nein! Nicht jetzt!, dachte ich mir. »Skye Varic, du machst jetzt sofort die Tür auf!«, rief meine Mutter empört und versuchte, die Tür zu öffnen. Verzweifelt suchte ich nach einem Ausweg und drehte den Schlüssel der Zimmertür um, sodass ich eingesperrt war. Das würde sie für einige Zeit aufhalten. Und als sie wild gegen die Tür hämmerte, seufzte ich leise und senkte den Kopf. Niedergeschlagen machte ich mich auf in Richtung Fenster und sah hinaus. Der Regen hatte schon wieder aufgehört und die nasse Wiese wurde wieder von der Sonne beschienen, sodass sie und die Felder wieder knallgelb aussahen, so wie Getreide. »Es tut mir leid, Mum«, murmelte ich vor mich hin und schnappte mir die Wasserflasche, die von meinem nun umgedrehten Schreibtisch heruntergefallen war. Ich atmete tief ein und kletterte leise und schnell aus dem Fenster hinaus, sprang wieder mit einem hohen und langen Satz von der Garage und rannte in die Scheune gegenüber des Hauses, währenddessen ich nur noch mitbekam, wie meine Mutter es schaffte, die Tür aufzustoßen. Der Druck durchfuhr erneut wie ein Blitz meinen Körper und das Gras unter meinen Füßen knickte ein. Ich muss diese Kräfte unter Kontrolle bringen! Und das schnell!, beschloss ich, während ich weiter rannte, wobei ich fast stolperte, doch mich ganz knapp noch retten konnte und mich wieder aufrappelte, um weiterzulaufen. Ich konzentrierte mich völlig darauf, nicht wieder Schaden anzurichten und verzog mich schnell in die Scheune. Dort gab es leider kein Licht. Ich kauerte mich in eine dunkle Ecke und dachte ein wenig nach, was ich nun als nächstes machen sollte. Es meinen Eltern erzählen, konnte ich nicht und in die Schule wagte ich mich erst gar nicht mehr. Es wäre zu riskant nach dem Ganzen hier. Außerdem würde ich jetzt eh nur noch verachtet werden. Ich war kurz vorm Zusammenbrechen, doch plötzlich verspürte ich eine Präsenz, obwohl niemand hier war. Ich war alleine hier im Dunkeln. Ängstlich, doch mutig erhob ich mich. »H-Hallo?«, fragte ich zögerlich und stotternd, jedoch bekam ich keine Antwort. Ich räusperte mich und fasste mir ans Herz. Innerlich sprach ich mir Mut zu. Es gab keine Monster und keine Geister, also wovor fürchtete ich mich? Vielleicht nur Einbildung?, dachte ich und beließ es dabei, denn wahrscheinlich war es nur meine Fantasie, die mir wieder einen Streich spielte. Vielleicht war das auch nur ein Traum und ich würde gleich aufwachen. Ich schluckte und zwickte mich, zuckte zusammen bei dem kleinen, scharfen Schmerz in meinem Arm. Es war kein Traum. Und plötzlich fuhr wieder dieses Gefühl durch meinen Körper und ließ mich erstarren und kurze Zeit später zittern. Mein Körper wurde eiskalt, das konnte ich spüren. Ich kniff die Augen zusammen, in der Hoffnung, dieses Gefühl würde verschwinden, doch mein Wunsch blieb unerfüllt. Ich versuchte, es zu kontrollieren und es zu stoppen, doch ohne Erfolg. Wieder verwüstete diese von mir ausgesetzte Druckwelle die Scheune. Ich ließ mich erschöpft auf die Knie fallen, denn diese unkontrollierbare Macht setzte mir und meiner Ausdauer zu. Ich ließ keuchend den Kopf fallen. Ich spürte immer noch diese Präsenz. Sie war so nah und doch so fern. Wer oder was war das bloß? Meine Mutter fand mich anscheinend nicht und draußen wurde es bereits nach einer Weile dunkel. Die Zeit verstrich so schnell. Ich blieb in der Scheune, lehnte sitzend an der Wand. Es wird Nacht, doch mein kalter Körper ließ mich nicht schlafen, so müde ich auch war, was aber auch gar nicht mein Fall war, da ich immer genug Schlaf bekam. Wieso muss es gerade mich treffen? Ich will doch nur ein normales 18-jähriges Mädchen sein und ein normales Leben führen!, beschwerte ich mich im Kopf. Meine Gedanken waren so laut, dass ich dachte, ich würde sprechen. Ich wollte schreien und weinen, weil ich Angst hatte, vor mir und was hier vielleicht lauert, doch so sehr ich es auch wollte, es brachte mir nichts, denn ich war wie versteinert. Es war wohl Schicksal, dass mein Leben sich auf einen Schlag veränderte und sich das Blatt wendete. Ich seufzte leise. Wieder bemerkte ich diese Präsenz. Sie war lebend. Und sie war sehr nah. Zu nah. Ich schaute auf. Mit vielen Drehungen versuchte ich durch die Dunkelheit etwas zu erkennen, doch vergebens. Ich fragte erneut, ob hier jemand sei, doch es kommt wiedermals keine Antwort. Jedoch hörte ich, dass diese Stille gebrochen wurde. Der Holzbalken, der die Scheune aufrecht hielt und sie festigte, knartschte kurz. Geschockt sehe ich nach oben um zu sehen, was auf mich zukommt, bis jemand mit einem Salto herunter springt. Schreckhaft stolperte ich ein paar Schritte zurück gegen die Wand. Ich hatte Angst. Ich erkannte das Gesicht der Person nicht, es war zu dunkel dazu. Die Statur war groß, also schätzte ich, dass es ein Mann war. Ich schluckte. Mein Blut gefror in meinen Adern, mein Herz blieb vor Schock stehen. Was wird jetzt passieren? Wer ist das?, fragte ich mich panisch. Der Mann ließ eine blaue Lichtklinge ausfahren. Diese erhellte die Scheune und ich hielt mir schützend die Hände vors Gesicht. Nachdem ein paar Sekunden verstrichen und nur ein leichtes, brummendes und zugleich beruhigendes Geräusch zu hören war, entspannte ich mich ein wenig und nahm meine Arme weg. Ich sah einen jungen Mann mit dunkelbraunen Haaren, blauen Augen und einer Art Rüstung vor mir stehen. Eine senkrechte Narbe zierte sein rechtes Auge. Er trug dunkellilane Handschuhe. Die Farbe, die auch zum Teil seine Rüstung schmückte. Ich starrte wortlos in diese unbekannten Augen, traute mich nichts zu sagen. Meine Neugier allerdings überbrückte meine Furcht. »Wer bist du?«, fragte ich zögernd und etwas misstrauisch. Der Mann sah mir tief in die Augen und gab mir ein kleines Lächeln, bevor er mit einer sanften, doch starken Stimme zu mir sprach. »Mein Name ist Anakin Skywalker. Ich bin ein Jedi-Ritter und der General der 501sten Legion«, sagte er und verwirrte mich damit komplett. Nicht nur der Name war komisch, auch sein Gefasel von Jedi-Ritter und 501ste Legion. Wollte er mich für dumm und naiv verkaufen? Ich war kein Kind mehr! »Und du bist?« , fragte Anakin neugierig, nachdem ich auch nach einer Minute nicht geantwortet hatte. Das kam mir alles so surreal vor. Trotzdessen fühlte ich mich nicht unwohl. Im Gegenteil, irgendwie machte mich seine Gegenwart glücklich und ich kam mir total vertraut mit ihm vor, auch wenn er mir fremd war. Und seine Stimme ließ mein Herz aus irgendeinem mir unerklärlichen Grund schneller schlagen. »Ich bin Skye. Skye Varic«, antwortete ich schüchtern. Mein Blick ruhte nun auf der blauen Klinge, die Anakin in der Hand hielt. Er räusperte sich und ich schaute ihn wieder aufmerksam an, direkt in seine azurblauen Augen, die ich wunderschön fand. »Nun, um gleich zum Punkt zu kommen«, fing er an zu sprechen und schaute sich kurz in der Scheune um, bis sein Blick wieder auf mich gerichtet war, »Du verfügst über die Macht.« Wieder ließ er mich verwirrt dastehen und mir blieb nichts anderes übrig, als nachzufragen, von was er überhaupt sprach. Ich wollte wissen, was er meinte. Und ich wollte nicht, dass sich das alles als ein dummer Scherz rausstellte. »Macht?«, fragte ich in einer hohen Stimmlage und großen Augen. Meine Neugier überkam mich und alles andere war mir gerade egal. Ich wollte nicht mehr unwissend sein, denn Unwissenheit bereitete einem nur Angst und Sorgen. »Ja, die Macht. Sie ist sozusagen die Schöpfung aller Dinge«, erklärte er mir mit noch immer weichen Stimme, die in mir alles kribbeln ließ, was ich jedoch gekonnt ignorierte und ihn fragend anschaute. »Ist die Macht diese komische Kraft, die mir nur Unheil bringt?«, fragte ich ihn. Er nickte. Ich taumelte zurück und setzte mich auf die kleine Steinmauer aus Ziegeln. Anakin lehnte sich an den Holzpfahl daneben. Ich musste das alles erstmal verarbeiten. Ich war völlig durch den Wind. Anakin hielt seine Lichtklinge immer noch empor. Was war das für ein Ding? »Du bist ein Jedi-Ritter, hast du gesagt?«, fragte ich nach. »Ja, das bin ich«, antwortete er mir. »Was sind Jedi?« »Jedi sind Friedenswächter. Sie verfügen über eine starke Bindung mit der Macht und können sie daher nutzen«, antwortete er. Ich reimte mir daraus selbst alles zusammen. Mein Schicksal war es scheinbar, ein Jedi zu werden, wenn ich über die Macht verfügen konnte. Wir unterhielten uns noch eine ganze Weile. Ich fragte, was diese Klinge war und fand heraus, dass es sich um ein Lichtschwert handelte. Eine hochenergetische Waffe, die von den Jedi und den Sith, den Feinden und das Gegenteil der Jedi, eingesetzt wurden. Anakin klärte mich über alles auf, erzählte auch von sich, genauso wie ich ihm von mir. Wir verstanden uns gut, bis wieder dieses Gefühl durch meinen Körper fuhr und ich energiegeladen zum Angriff ansetzte, obwohl ich es nicht wollte. Anakin wusste sofort, was los war und ließ sein Lichtschwert fallen, um im selben Moment wie ich eine Druckwelle auszustoßen, welche so stark wie meine war. Die Scheune war wieder dunkel und wir rutschten beide immer weiter ein wenig zurück und legten immer mehr Kraft auf unsere Machtstöße herauf. »Versuche, deinen Körper wieder zu beherrschen!«, rief er mir zu, doch ich wusste nicht im Geringsten wie. Ich war völlig außer Kontrolle und konnte rein gar nichts mehr kontrollieren. Ich konnte froh sein, dass ich noch in der Lage war, zu stehen. Die Scheune geriet ins Schwanken und Beben. Alles wirbelte um uns herum. »Werde eins mit der Macht!«, schrie Anakin. Ich erlangte Kontrolle über meinen Körper zurück, nachdem ich die Augen schloss und mir seine Worte immer wieder durch den Kopf gehen ließ. Ich unterdrückte die Kraft meines Machtstoßes und wurde von der noch ausgeübten Druckwelle von Anakin ans Ende der Scheune an die Wand geschleudert. Ächzend und vor Schmerz gequält fiel ich auf den kalten Steinboden nieder. »Skye!« Anakin kam schnell angelaufen und legte meinen Körper auf, sodass er mich in den Armen hielt, während er auf seinen Knien saß. »Ist alles in Ordnung?«, fragte er besorgt. Ich starrte in seine Augen und sie ließen meine Schmerzen verschwinden. Danach setzte ich mich langsam auf. »Ja, alles klar«, antwortete ich ihm und lächelte, was er durch die Dunkelheit jedoch nicht sehen würde. Erleichtert seufzte er und half mir beim Aufstehen. Ich hab es geschafft. Ich hatte meinen Körper unter Kontrolle, stellte ich fest. Anakin lächelte, was ich auch erwiderte. Ich konnte schwören, dass es das schönste Lächeln war, das ich jemals gesehen hatte. Und ich verspürte den Drang, es immer und immer wieder zu sehen. »Die Macht ist sehr stark in dir. Das spüre ich«, sagte er mir, was mich große Augen machen ließ. »Du kannst das spüren?«, fragte ich ungläubig, woraufhin er nickte. Je mehr Zeit verstrich, desto mehr vertraute ich Anakin und er scheinbar auch mir. Die Nacht war noch jung und wir erzählten uns noch vieles, bis dann der Moment kam, der alles ändern sollte. »Skye«, fing er an. Sein Ton war ernst. Etwas eingeschüchtert, aber aufmerksam schaute ich ihn stumm an. »Hm?«, machte ich, um ihm zu sagen, dass ich ihm voll und ganz zuhörte. Etwas anderes hatte ich ja auch nicht wirklich zu tun. »Kommst du mit nach Coruscant?« Es war still. So still, dass ich meinen Herzschlag hören konnte. Er wollte mich mit nach Coruscant nehmen, in ein weit entferntes System, um mich zu einer Jedi auszubilden. Ich überlegte eine Weile und gab keinen Mucks von mir. Es verstrich Minute um Minute und ich konnte Anakins Aufregung und Ungeduld immer mehr spüren. Ich konnte nicht hier bleiben. Das wäre zu unnormal, denn ich passte hier einfach nicht hin. Nicht mehr. Vor allem nicht, da ich nun so viel Größeres war oder werden konnte als alle anderen auf diesem Planeten. Aber ob es besser werden würde, wenn ich mit Anakin nach Coruscant ging? Ich wusste es nicht, aber es schien mir für recht sinnvoll, denn kein Grund zu bleiben, ist ein guter Grund, um zu gehen. Außerdem, wie würde ich es allen erklären? Wie würde ich es kontrollieren lernen? Wie würde ich daraus wahrscheinlich ein Geheimnis machen können? Ich würde mich selbst einsperren, weil ich mich nicht entfalten könnte, weil ich nicht mehr ich sein konnte. Außerdem, wer würde ein solches Angebot schon ausschlagen? Ich biss mir vor lauter Nachdenken meine Unterlippe kaputt. Ich konnte keinen Entschluss fassen, doch mein Wille trieb mich zur Einwilligung. Ich spürte Anakins Zweifel, doch diese wurden durch mein Nicken und Lächeln weggeblasen. »Ich komme mit dir«, bestätigte ich noch, damit mein Entschluss vollends gefallen war. »Aber womit fliegen wir?«, fragte ich Anakin. Er setzte ein mysteriöses Grinsen auf, das eigentlich schon alles sagte. Ich musste schmunzeln. »Komm mit«, forderte er mich dann auf und ging mit mir an seiner Seite aus der Scheune. Ich folgte ihm, wohin er auch ging. Das machte ich mir absofort zu meiner Bestimmung. Er würde mich führen und mir alles beibringen, was ich wissen musste. Wir liefen über die Wiese, die eigentlich sehr weit hinaus ging, bis zu den Feldern. Anakin blieb irgendwann abrupt stehen, als man das Ende der Wiese erkannte, doch das Ende lag noch weit entfernt. Unbemerkt davon rannte ich weiter und stieß mir auf einmal den Kopf an etwas, worauf ich hinfiel und leise aufschrie. Ich schüttelte den Kopf und sah dann, dass aus dem unsichtbaren Etwas eine Art Raumschiff wurde. Ich stand auf und Anakin eilte zu mir. »Alles okay?«, fragte er und musterte mich, wahrscheinlich um zu sehen, ob es mir wirklich gut ginge, auch wenn ich mir nur den Kopf gestoßen hatte. Ich nickte nur und betrachtete dann das mir unbekannte Raumschiff, das so modern aussah. »Wow«, stammelte ich fasziniert. Daraufhin bemerkte ich, dass es zwei Sitzplätze in diesem Raumschiff gab. Einer vorne und einer etwas weiter hinten. Auf einmal ertönte etwas Piepsendes, was die Stille unterbrach. Ich schreckte auf und stolperte etwas weiter nach hinten. »Oh, keine Sorge. Das ist nur R2, mein Astromechdroide«, erklärte Anakin lachend und R2 machte wieder piepsende Laute. Ich näherte mich dem kleinen, blauweißen piepsenden Droiden und musste lächeln. »R2, starte den Jäger«, befahl Anakin ihm und R2 machte sich an die Arbeit. Anakin schaute zu mir herunter und lächelte. »Bist du bereit?«, fragte er mich und ich schaute einmal zurück zu meinem ehemaligen Zuhause, dann wieder zu Anakin. Ich nickte wieder und bejahte, woraufhin er mir half, in den Jäger einzusteigen.

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von wem würdet
ihr am liebsten
der Padawan sein?

schreibt mir das
mal, würde mich
sehr interessieren.

ich wäre gerne die
Padawan von Anakin.

oder von Shaak Ti.

may the force
be with you!

Dark Times | Star Wars [REWRITING]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt