EPILOG

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Es war dunkel und kalt in seinem Zimmer, in der Nacht auf den 15. Juli. Die Gardinen wehten leicht im Wind, der ducrh das geöffnete Fenster drang. Wann hatte er es geöffnet? Er wusste es nicht. Die Ziffern seines Weckers zeigten 00:15 Uhr.
Und dann sah er den Schatten. Er huschte durchs Fenster, über die linke Wand und dann unter der Tür hindurch.
Dabei zischte er leise den Namen seiner Mutter: "Carmen.... carmen....carmen...".
Er schauderte. War das alles nur ein Traum? Mit einem mal hörte er sie schreien. Er sprang auf und rannte zu ihrem Schlafzimmer. Der Schatten umkreiste seine Mutter und schien ein silbrig glänzendes Band um sie zu wickeln. Sie schrie und schlug um sich. Ihr Gesicht verzehrte sich von Schmerz. Dann waren Schatten und Faden weg und sie lag da, ganz still. Nur ihre Brust hob und senkte sich und sie atmete flach und unregelmäßig. Er stand in der Tür, vor Entsetzen wie gelähmt. Mit einem Mal war der Schatten wieder da. Noch bevor er in irgendeiner Weise reagieren konnte, machte der Schatten einen großen, katzenhaften Sprung und flog durch ihn hindurch. Er hinterließ nichts als eine schwarze Kälte....

Sea of shadowsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt