Schuld

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Als ich am Morgen meine Kajüte verlassen will, schreie ich auf. 

JJ hat es sich anscheinend zur Aufgabe gemacht, die Nacht wache zu halten.

Er sitzt an die Wand gelehnt und hat die Augen geschlossen, doch ich sehe, dass seine Augenlider langsam aufschlagen.

Verständlich, nach meinem Schrei.

"Alles in Ordnung?" Kie kommt aus einem Zimmer neben mir gerannt.

"Ja, ich habe mich nur vor JJ erschrocken."

Kie legt den Kopf schief.

 "Das tue ich auch öfter," jetzt lachen wir beide und JJ, der uns noch verschlafen beobachtet hat, schaut empört drein.

"Haha, ihr seid ja so witzig, ich entschuldige mich bei dir Emilia, dass ich mir Sorgen gemacht habe."

"Schon gut," ich stupse ihn belustigt an.

Es ist aber im geheimen schon irgendwie eine versöhnende, tolle Geste, dass er sich nur für mich auf dem unbequemen Flur einquartiert hat...das sage ich aber nicht, die Genugtuung ist nach allem gestern zu viel.

Die Nacht hat jedoch viel Klarheit gebracht.

"Und dir geht es wieder gut?" flüstert mir JJ zu, Kie geht ein paar Meter vor uns.

"Du hast dich echt idiotisch benommen gestern, dass weißt du, oder?"
Er zuckt mit den Schultern.

"Mach das einfach nicht noch einmal."
"Und du versuchst bitte auf dem Boot zu bleiben, in Ordnung?" 
"Willst du, dass wir uns wieder streiten?"

"Sollte ich es wollen?"

"Gibt es einen Grund dazu?"

"Du sahst schon ziemlich süß aus, als du wütend warst."
Auf seine Antwort bekommt er von mir nur meinen Mittelfinger und ein extra für ihn zuckersüßes Lächeln zu sehen.

"Was machen wir jetzt eigentlich?" Kie macht halt und dreht sich zu uns beiden um.

Ich begutachte die Lage.

Wir stehen glücklicherweise wieder genau dort, wo wir die Yacht am Vortag betreten haben.

"Also den Kontakt zu Sarah würde ich erst einmal vermeiden." 

Kie und JJ schauen mich verwundert an.

"Na, weil Rafe in der Nähe sein könnte," 

"und John B," diesen Gedanken spreche ich jedoch nicht aus.

"Guter Punkt," erwähnt JJ.

"Also, Frühstück?" 

Das Thema hat JJ also ziemlich schnell abgehakt.

"Wir könnten Pope fragen, ob er uns etwas vorbeibringt," schlägt Kie vor.

Wir alle sind damit einverstanden.

Wenige Zeit später trifft Pope bei der Yacht von den Camerons ein.

Sein Gesichtsausdruck zeigt, wie verwundert er darüber ist.

"Lange Geschichte, nach einer Flucht sind wir hiergelandet," fasst Kie es kurz zusammen.

"Halt dich einfach von Rafe fern," nuschelt sie, während sie sich gerade ein Stück eines Pancakes in den Mund schiebt.

"Das mache ich so oder so schon," erklärt er. 

"Wer nicht?" lache ich auf.

Als ich es ausspreche, fällt mir auf, dass es da doch eine Person gibt.

The moment I met JJ Maybank- Obx FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt