Problem Liebe

Wahre Freundschaft

Als Thomas auf der Polizeistation ankam, saß da die Sängerin, mit verweintem Gesicht. So hatte Thomas sie noch nie gesehen. Stefanie sah ihn und kam sofort in seine Arme gelaufen. Sie schluchzte:

„E....E...Eric hat ne andere und die ist schwanger"

„Jetzt beruhige dich erstmal. Was ist los?" Thomas verstand nicht.

Eric ist doch Steffs Freund, wie kann der eine andere haben, die schon schwanger ist?

Ein Polizeibeamter kam auf die beiden zu.

„Guten Tag Herr Stolle, ihre Freundin hat Ihnen sicherlich schon gesagt, dass wir 55,34€ brauchen, damit sie wieder gehen darf."

Thomas gab ihnen das Geld, bedankte sich bei ihnen und nahm die völlig verwirrte Stefanie mit. Er setzte sie auf den Beifahrersitz seines Autos und wartete, bis sie sich beruhigt hatte. Er konnte es nicht gut haben, seine Bandkollegin und beste Freundin so zu sehen. Sie schien völlig fertig zu sein.

„Magst du mir erzählen, was passiert ist?"

Steff schniefte.

„Eric hat mich zum Essen eingeladen und ich dachte, es wird ein total schöner Abend..."

Die Sängerin erzählte Thomas die ganze Geschichte. Sie brauchte etwas länger. Ihr Weinen unterbrach sie immer wieder. Und so saßen Thomas und Steff eine Stunde im Auto, bis Steff fertig war mit Erzählen.

Thomas nahm sie in den Arm und versuchte sie zu beruhigen.

„Was für ein Ar***! So einen Mann hast du gar nicht verdient!" Auch der Gitarrist war sauer.

Wie kann jemand sowas meiner Steff antun? Meine beste Freundin, die immer ehrlich ist?

„Ich bringe dich jetzt erstmal nach Hause und dann gucken wir weiter..."

Die beiden fuhren durch Berlin um zu Stefanies Wohnung zu kommen. Thomas konnte sie so jetzt nicht alleine lasse, das wusste er, und somit rief er seinen Bruder an, er solle ein paar Sachen für ihn einpacken, er würde heute Nacht bei Steff auf der Couch schlafen. Johannes verstand zwar noch nicht wieso, packte aber alle Sachen in einen Rucksack. Als Thomas ankam, stand sein Bruder schon an der Tür. Er warf die Tasche in den Kofferraum und ging zur Beifahrertür, wo die Sängerin saß und noch immer weinte.

„Was ist los?!" kam es vom Bassisten

Steff schniefte nur.

„Eric ist ein totaler Vollpfosten. Er hat ne neue und die ist im 3.Monat schwanger. Er hat es Steff heute im Restaurant erzählt und ist einfach gegangen, ohne zu zahlen. Steff hatte natürlich kein Geld mit und musste mit zur Polizei... da kommen wir gerade her" erklärte Thomas für sie.

„Was ist das denn für einer?"

„Tja," meinte Thomas „es gibt halt nicht nur freundliche Leute auf dieser Welt. Ich bringe Steff nach Hause und bleibe da, die lasse ich so nicht alleine!"

Stefanie hatte sich etwas beruhigt.

„Das ist lieb Thomas" meinte sie und versuchte ihn an zu lächen. Ihr war es ganz lieb, dass sie jetzt jemanden wie ihn an der Seite hatte, der sich zumindest ein bisschen um sie kümmert. So war sie wenigstens nicht ganz alleine. Johannes gab ihr einen Kuss auf die Wange und flüsterte ihr ins Ohr, dass alles gut werden würde. Daran glaubte Steff zwar noch wenig, aber es tat gut, dass sich alle lieb um sie kümmerten.

Thomas fuhr weiter. Aber er bog nicht rechts ab, wie er es eigentlich hätte müssen, um bei Stefanies Wohnung an zu kommen. Er fuhr weiter gerade aus. Steff guckte ihn mit ihren großen Augen an.

Was hat er vor?!

„Lass dich überraschen..." kam es nur von diesem grinsend.

Eigentlich hatte sie jetzt keine Lust auf Überraschungen, aber sie hatte noch weniger Lust, sich jetzt zu beschweren.

Thomas hielt an einem Supermarkt.

„Warte hier! Aber stell ja nichts Böses an!" Er versuchte seine beste Freundin mit allen Mitteln glücklicher zu machen, auch wenn ihm bewusst war, dass es wahrscheinlich wenig bringen würde.

Steff versprach es ihm. Als er wieder aus dem Supermarkt heraus kam, hatte er eine große Einkaufstüte in der Hand. Er packte sie in den Kofferraum und stieg wieder auf den Fahrersitz.

„Was soll das werden?" fragte die Sängerin leise, doch anstatt einer Antwort bekam sie nur ein Grinsen. Diesesmal bog Thomas aber richtig ab, und eh sie sich versah, stand die sonst so fröhliche Frontfrau wieder da, wo sie vor ein paar Stunden noch glücklich das Haus verlassen hatte. Thomas stieg aus, öffnete ihr die Tür und ging samt Rucksack und Einkaufstüten mit ihr in die Wohnung.