Cursed Beings - Bloody Revenge

Kapitel 68

Ruby by LuanaWhite

Ein paar Tage waren vergangen seit mein Verwandter Sam und seine Ehefrau Lexi zu uns ins Schloss gezogen waren. Sie hatten sich wirklich gut hier eingelebt und verstanden sich mit allen wirklich gut. Nur mit Lucas hatte Sam mal etwas angeeckt, aber das hatte sich dann auch gleich wieder geregelt.

Von Estelle hatten wir seit dem Ritual, wo Sam mich gerettet hatte, nichts mehr gehört. Aber das bedeutete wohl nur dass sie sich bereits den nächsten Schachzug überlegte.

Sam begann mich in der Magie zu unterrichten und es war wirklich schwierig. Für gewöhnlich hatte eine Green Hexe diese Macht von Geburt an und lernte so von klein auf damit umzugehen. Deshalb war es ihm auch ein Rätsel warum meine Macht sich erst so spät manifestiert hatte.

Dad blieb erstmal in Broken Hills und wohnte bei Tante Aria. Ich war froh darüber aber fragte mich wie lange es wohl dauerte bis er wieder abhaute.

Heute wollte Tante Aria ins Schloss kommen um Sam kennen zu lernen. Es stand ohnehin eine Untersuchung von Serafina an. Die Zwillinge könnten jeden Moment zur Welt kommen und wir alle konnten es kaum erwarten. Aber Tante Aria meinte auch, dass sie unbedingt mit mir sprechen musste.

Sam, Lexi, Noah und ich saßen im Schlossgarten und warteten auf Tante Aria's Erscheinen. Noah und Sam tranken an einem Blutbeutel während Lexi und ich uns einen leckeren Smoothie gönnten. Da kam eine Schlossangestellte zu uns und meinte dass für Sam Besuch gekommen wäre.

Noah und ich fragten uns wer das sein könnte und auch Lexi schien sich diese Frage laut ihres Gesichtsausdrucks zu stellen. Aber Sam begann zu grinsen. Er wusste wohl genau wer das war und dann wurde auch schon ein junger Mann zu uns geführt welcher Sam auch gleich umarmte.

"Nett ist es hier." meinte der Unbekannte, woraufhin Sam lachte. Aber Lexi schien sich auch zu freuen diesen Mann zu sehen und begann ihn ebenfalls voller Freude zu umarmen. Wer das wohl war?

"Das ist mein älterer Bruder Joe. Joe das sind Noah und Ruby. Ruby ist unsere Verwandte." stellte Sam uns einander vor während Lexi Joe gar nicht mehr los lassen wollte. Sie mussten sich wohl sehr nahe stehen. Ich allerdings machte große Augen.

Es war ja schon ne große Sache zu erfahren dass ich mit einem über 500jahrigen Vampirhexer verwandt war, aber dass er einen weiteren Bruder hatte war eine weitere Überraschung. An Joe's Aura erkannte ich dass er kein Vampir war, sondern durch und durch Hexer. Welch einen Zauber hatte er wohl ausgesprochen damit er nicht alterte?

"Freut mich sehr dich kennenzulernen, Joe." begrüßte ich ihn nachdem Lexi ihn endlich los gelassen hatte und reichte ihm meine Hand und Noah tat es ebenfalls. Kurz darauf kam auch Tante Aria an und kam zu uns. Doch was sie bei ihrer Ankunft zu den beiden Brüdern sagte, war einfach nicht zu fassen.

"Samuel und Joseph Green. Ich habe schon so einiges über euch gelesen." meinte sie und ich riss ungläubig meine Augen auf. Sie hatte von ihnen gelesen? Warum hatte sie mir nie von den beiden erzählt? Wie viel hatte mir meine Tante noch verschwiegen und wieso bekam ich immer alles Häppchenweise präsentiert?

Sam und Joe schienen ebenso verwirrt zu sein, Lexi hob skeptisch ihre Brauen nach oben und Noah verengte seine Augen. Doch dann meldete sich Sam zu Wort.
"Über uns gelesen? Dann ist bestimmt auch der Name Thomas Green bekannt. Unser großer, böser Bruder. Der es fast geschafft hatte mich zu töten!" meinte er und als Sam das beunruhigte Gesicht seiner Ehefrau sah, legte er sofort seinen Arm um sie.

"Du wusstest von euren Verwandten und hast nie was gesagt? Wieso das schon wieder? Wieso hältst du alles vor deiner eigenen Nichte geheim?", fragte nun Noah meine Tante aufgebracht.

Ich allerdings konnte es nicht glauben was ich da eben alles hörte und musste erst mal diese Informationen verarbeiten. Also Sams eigener Bruder hatte ihm das mit dem Mal angetan und Aria... Meine Tante... Eigentlich meine Mutter, schien so viele Geheimnisse vor mir zu haben. Warum denn das alles?

Noah drückte meine Hand als er merkte wie es mir ging. Ich war froh dass er gerade hier war. Ohne ihn würde ich sicher gerade zusammen brechen. Ich konnte einfach nicht noch mehr Drama verkraften, da ich noch dabei war das vor kurzem erlebte erst zu verarbeiten.

"Das ist der Grund weshalb ich heute mit euch sprechen wollte. Der einzige Grund weshalb ich nichts gesagt hatte, war meine Nichte zu schützen. Ich durfte ausserdem nichts sagen. Ich musste es doch deiner Mutter versprechen, Ruby. Als sie gestorben war musste ich es ihr versprechen.

Zwei Generationen vor mir hatte unsere Familie den Hexenzirkel, zu den die Greens ursprünglich gehörten, verlassen. Weil ihre Methoden einfach nicht mehr richtig waren und Thomas Green ihn auch immer wieder für seine Zwecke benutzte. Die Macht.

Doch niemand verlässt einfach so einen Zirkel also hatte man unsere Familie, also die nächsten Generationen, verflucht. Man hat uns dadurch die Macht genommen, unsere Magie verschleiert. Wir waren von da an nur noch gewöhnliche Hexen die mehr wie Naturmagie nicht anwenden konnte.

Deshalb war es mir auch unbegreiflich warum du, meine Nichte, plötzlich diese Macht wieder erhalten hast. Irgendwie musst du den Fluch gebrochen haben, aber ich bin nicht dahinter gekommen wie. Aber deine Mutter wollte immer nur dass du mit all dem nichts zu tun hattest. Dass du ein normales Leben führen kannst. Einen Beruf erlernen, eine Familie gründen, so wie auch sie es sich gewünscht hatte. So wie es dein Vater auch wollte. Aber du hast dich mit Leib und Seele dem Hexentum hingegeben. Ich wusste nicht was ich tun sollte." erzählte uns meine Tante und sie begann sogar zu weinen.

Ich hatte also vom Anfang an recht gehabt. Diese Magie gehörte zu mir. Aber all diese Geheimnisse, diese Offenbarung, all das erlebte, es prasselte über mich, wie ein Tornado vor dem es kein Entkommen gab.

Aber ich war nicht die einzige die über Arias Worte fassungslos war. Denn Sam stand plötzlich von seinem Stuhl auf und seine Augen glühten rot vor lauter Zorn. Zumindest wirkte er auf mich gerade so.

"Man hatte kein Recht Ruby all das zu verschweigen. Diese Magie ist ihr angeborenes Recht. Auf so etwas verzichtet man nicht. Es ist ein Teil von einem!" meinte er aufgebracht.

"Ich musste dank dieses Zirkels mit diesem verfluchten Mal herum laufen und durfte über 150 Jahre nicht Magie praktizieren. Wenn man eine Hexe ist, ist man es durch und durch, das war nicht fair von Rubys Eltern und auch nicht von dir Aria." fügte Sam wütend hinzu.

"Ganz ruhig, Sammy. Da haben wir uns auch nicht einzumischen. Auch wenn ich das selbst nicht gut heiße." versuchte Joe seinen Bruder zu beruhigen.

Noah zog mich noch näher an sich.
"Du hättest das nicht vor Ruby geheim halten dürfen, auch wenn du sie nur hattest schützen wollen. Ruby hätte viel früher die Möglichkeit gehabt ihre Magie unter Kontrolle zu bekommen. Das war nicht fair gewesen." meldete sich auch mein Tiger zu Wort.

Ich konnte gar nicht glauben wie Sam hier gerade aus der Haut fuhr. Mein Schicksal schien ihm sehr zu treffen aber ich sah auch wie fertig Aria das machte.

Ich fand es ja auch nicht ok dass sie mir so vieles verschwiegen hatte, aber sie wollte auch den Wunsch meiner Mutter, ihrer verstorbenen Schwester akzeptieren und umsetzten. Bestimmt war das alles auch nicht leicht für sie gewesen. Und für diesen Fluch konnte sie ja auch überhaupt nichts dafür. Das war der Zirkel gewesen.

Aria begann nach Sam's Worten bitterlich zu weinen.
"Es tut mir leid." schluchzte sie. Das brach mir einfach das Herz meine Tante so zu sehen also löste ich mich von Noah um sie in den Arm zu nehmen. Sie schloss ihre Arme um mich und wir weinten zusammen.

"Es tut mir wirklich leid, Ruby." flüsterte sie mir erneut schluchzend zu. Doch dann klingelte ihr Handy.

Es war ein Anruf von Lucas. Wenn Lucas meine Tante anrief, konnte es nur um die Babys gehen. Stimmte etwas nicht?

"Okay. Ich bin bereits im Schloss. Ich bin gleich bei euch." meinte Aria und legte auf. Sie wischte sich ihre Tränen weg.
"Serafinas Wehen haben eingesetzt. Die Babys kommen." teilte sie uns mit und eilte dann auch schon ins Innere des Schlosses.