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POV: Max

Ich seufzte. "Ach Max...", seufzte meine Mutter. Sie hatte mich von der Schule abgeholt. "Was machen wir nur mit dir, mein Häschen?". Ich verdrehte genervt die Augen. "Lass mich doch einfach!", maulte ich. Wieder seufzte meine Mutter. "Aber so kann das nicht weiter gehen...". Ich sackte erschöpft zusammen. "Lass. Mich. Einfach. In. Ruhe!", zischte ich. Meine Mutter zog erbost die Augenbrauen hoch, schwieg aber. Ich wusste, dass es nicht so weiter gehen konnte, aber das musste meine Mutter mir nicht sagen. Als ob ich das nicht verstanden hätte. Aber was soll ich denn tun? Es ist, wie es ist. Ich muss was ändern. Aber wie, wusste ich nicht. Lag das Problem bei mir? Ja, da war ich mir sicher. Ich war nun mal anders. Das war ich schon immer. Anders als die Anderen. Oder, wie meine Mutter immer sagt: Mein Max ist besonders. Ich hasse diesen Satz. Ich hasse dieses Wort. Ich hasse einfach Alles!
Ich fuhr mit dem Fingern über die Schläfe. Autsch! Ich zuckte schmerzhaft zusammen. Ein blauer Fleck war auf meiner Stirn erschienen. 
Meine Mutter und ich redeten die ganze Fahrt nach Hause kein Wort miteinander.

Zuhause angekommen ging ich wortlos in mein Zimmer. Meine Mutter räumte die Einkäufe in den Kühlschrank.
Niedergeschlagen ließ ich mich auf mein Bett fallen. Ich starte an die Decke. Sie war weiß und leer, und so fühlte ich mich auch. Warum?, dachte ich. Warum das Alles?
Ich stand auf und setzte mich an meinen Schreibtisch. Ich bückte mich neben diesen und wollte die Hausaufgaben aus meinen Tornister holen, doch dieser war nicht da. Er muss wohl noch im Auto sein. Genervt verließ ich mein Zimmer und ging die Treppe hinunter ins Wohnzimmer. Meine Mutter telefonierte, und ging dabei hin und her, spielte nervös an ihren Haaren und bemerkte mich nicht einmal. Ich verstand nicht genau, was sie sagte, nur ein paar Wort Fetzen; "Platz frei, Maximilian, bald." Mehr nicht. Es interessierte mich auch nicht, wäre nicht mein Name, den ich über Alles hasste, erwähnt worden. Was hat meine Mutter nun wieder vor?, fragte ich mich in Gedanken, während ich zur Haustür ging und sie öffnete. In dem Moment bemerkte meine Mutter mich. Sie schaute mich überrascht und erbost an, dann verschwand sie in der Küche. Ich zuckte mit den Schultern. Ich war schon fast aus dem Haus gegangen, als ich merkte, dass ich nicht mal die Schlüssel mitgenommen hatte. Was ist los mit mir? Ich bin doch sonst nicht so verpeilt...
Ich holte meine Tasche aus dem Auto und ging damit wieder ins Haus. Meine Mutter saß auf der Couch. Sie schaute mich an, als wollte sie mir was sagen, aber ich ignorierte das und ging zur Treppe. "Maximilian!", sagte sie streng. Ich hielt in der Bewegung ein und drehte langsam meinen Kopf. "Ja?", fragte ich, und lächelte schief. Meine Mutter sagte nichts, sondern klopfte mit der flachen Hand auf einen Platz auf der Couch neben sich. Sie räusperte sich. "Schatzi?", fragte sie, um meine Aufmerksamkeit zu bekommen. "Du gehst am Montag nicht mehr in diese Schule.", sagte sie trocken.

 I love u ~palexify~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt