Als wir an die frische Luft treten, ist von Jonathans Cousin und den anderen Elfen nichts zu sehen.
"Wir waren wohl schon zu lange hier.", stellt Jonathan fest und zeigt auf die kleinen Gebüsche, die uns jetzt nicht mehr bis zu den Knien reichen sondern bis zur Hüfte.
Sofort bekomme ich ein mulmiges Gefühl bei dem Zeichen, dass wir eindeutig nicht mehr willkommen sind.
"Naja, ich habe sowieso schon Hunger, also hätte ich nichts dagegen, wenn wir uns beeilen. Schon einen Vorschlag wo wir essen gehen?", versuche ich das Mulmige zu überspielen.
Während sich die Dornenzweige hinter uns schließen und der Lärm der Außenwelt wie ein Hammer auf uns eingeschlagen ist, atme ich schon ziemlich erleichtert auf. Es waren nicht nur die kleinen Gebüsche am Anfang, alles an Gebüschen, das uns den Weg wies, hat an Größe zugenommen und ich fühlte mich wie in einen der Horrorfilme, wo man sich die ganze Zeit fragt, wieso die Protagonisten so blöd sind und da rein gehen, wenn es doch förmlich nach Tod schreit. Zu meiner Verteidigung, es hätte wahrscheinlich meinen Tod bedeutet, wenn ich nicht reingegangen wäre.
Jonathan ruft ein Taxi, da er sich geweigert hat, Lola zu nehmen. 'Es ist etwas anderes in diesem Gefährt als Beifahrer zu fahren und etwas anderes es selbst zu fahren. Außerdem ist es für mich zu eng hinter dem Lenkrad, selbst wenn ich den Sitz vollständig nach hinten schiebe und Kylian hat keinen Führerschein', waren seine Worte.
Nach einer halben Stunde sitzen wir in dem Diner, in dem ich schon mit Tristan war. Der Kellner hat uns zwar als Mischwesen erkannt, allerdings hat es seinen Nutzen, ein Jonathan zu sein. Ein Blick reicht.
Fröhlich mampfe ich meine Fritten. Tatsächlich habe ich erst beim ersten Biss in meinen Burger gemerkt, wie hungrig ich war. Ich stopfe mir die nächste Fritte in den Mund und blicke in dem Moment zu meinen Kollegen. Da merke ich, dass er mich anstarrt.
Sofort werde ich natürlich rot. "S-Sorry, ich habe gar nicht gemerkt, dass ich das Essen so in mich reinstopfe. Spricht nicht gerade von guten Manieren. Hehe..."
Da wird auch Jonathan rot. "Nein. Es ist in Ordnung. Ich..."
Ich schaue ihn fragend an.
"Ich...", setzt er nochmal an. "Ich finde es niedlich."
Nachdem dies ausgesprochen war, explodiert die Röte nur in unserer beider Gesichter.
"Ah... Oh...", stotterte ich irgendwie und kaue verstohlen auf meiner Pommes rum.
"Tut mir leid. Ich hätte es nicht sagen sollen.", entschuldigt er sich leise.
Ich schlucke. "E-Es ist ok. Ich war nur ignorant. Schließlich hast du mich... geküsst. A-A-Also weiß ich um deine Gefühle... für mich..."
Er räuspert sich. "Es ist nicht ok. Schließlich weiß ich, dass dein Herz jemand anderem gehört. Also war es nicht angemessen, dich so in Verlegenheit zu bringen."
Mein Blick schießt sofort zu ihn. "D-Du weißt, dass mein Herz...? W-W-Wie?"
Seine Augen werden weich, wenn auch verletzt. "Es ist vielleicht nicht für jeden offensichtlich, aber meinen Augen ist es nicht entgangen, dass du Gefühle für ihn hast."
Ich weiß nicht wirklich was ich sagen soll. "Sieht man es wirklich?"
Er lächelt sanft, aber die Verletztheit bleibt in seinen Augen. "Und ich kann auch sehen, dass er deine Gefühle teilt."
Ich senke meinen Kopf und lege meine Hand auf mein donnerndes Herz. "Und wieso ist er dann so zu mir? Wenn er dieselben Gefühle für mich hat, wie ich für ihn, weshalb distanziert er sich ständig von mir?"
Eine warme Hand legt sich auf meinen Kopf und ich blicke mit Tränen zu dem wunderschönen Mann mir gegenüber auf.
"Etwas scheint ihn davon abzuhalten, den Wunsch seines Herzens zu folgen.", antwortet er mir. "Jedoch weiß ich nicht was es ist. Aber möglicherweise hast du eine Ahnung?"
Er nimmt die Hand von meinem Kopf und bring unsere leeren Tabletts weg.
Ich bin immer noch in Gedanken versunken, als wir vor dem Revier aus dem Taxi steigen. Möglicherweise habe ich eine Ahnung?
Ich erlaube es nicht.
Die Worte dieses furchteinflößenden Fuchses hallen in meinem Kopf wieder.
Willst du dein Versprechen mir und deiner Mutter gegenüber etwa brechen?
Welches Versprechen?
Ich akzeptiere es.
Meint er damit Elixs Gefühle für mich? Was ist dann das Problem? Das Versprechen?
Denkst du dann, dass die Füchse es so akzeptieren werden wie ich? Sie werden handeln, sollten wir auch nur ein wenig schwanken.
Ist etwa nicht Ritas Vater das Problem, sondern der Fuchsclan?
Ich nehme tief Luft. Ich werde nachforschen. Ich werde so viel wie möglich über die Fuchsmenschen herausfinden und dann... und dann... werde ich eine Lösung haben? Werde ich Elix dazu bringen können, endlich nachzugeben?
Ich schüttle kräftig meinen Kopf, um diese negativen Fragen loszuwerden. Darüber werde ich mir den Kopf zerbrechen, sobald ich eine Idee habe, was da eigentlich los ist.
"Kylian?", holt mich Jonathan aus meinen Gedanken, als er merkt, dass ich stehen geblieben bin.
"Oh, tut mir leid. Ich war in Gedanken." Ich zwinge mir ein Lächeln auf und laufe zu ihm.
"Du denkst über meine Worte nach.", durchschaut er mich aber viel zu schnell.
"J-Ja. Aber ich werde schon klar kommen. Ich habe schon so etwas wie einen Plan."
Er scheint kurz mit sich zu ringen, bevor er mir schließlich anbietet: "Ich kann dir helfen. Du willst dich über den Fuchsclan informieren."
Ich öffne den Mund, um zu frage, woher er das weiß, aber eigentlich ist es nicht überraschend. "Danke, Jonathan."
Im Büro schnappt sich Elix die Kopie und verschwindet sofort wieder hinter seinem Papierberg. Tristan ist gerade wieder bei einer Geisteraustreibung, weshalb wir beide dies nutzen und uns sofort an unsere Recherche machen. Zu unserer Überraschung hat da unser Archiv so einiges an Informationen.
"Sie sehen die Schuld an der Existenz der Mischwesen bei dem Fuchsmenschen, der sich mit einem anderen Wesen eingelassen hat, weshalb die Kinder im Clan toleriert werden und auch die Chance bekommen, sich zu behaupten, während der clanangehörige Elternteil zwar im Clan bleibt, aber ein isoliertes Leben in Schande führt.", fasst Jonathan zusammen.
Eigentlich eine sehr vernünftige Einstellung.
"Allerdings ist trotzdem die Ehre der Familie befleckt.", fahre ich fort. "Es gibt für sie deshalb zwei Möglichkeiten. Entweder lässt man die Zeit die Arbeit erledigen oder, was ein sehr ehrenvoller Weg ist, das Kind gibt einen Schwur und paart sich mit einem Fuchsmenschen. Dies zeigt, dass das Kind sich dem Fuchsclan, trotz des fremden Blutes, nahe fühlt und bemüht ist, das fremde Blut auszuradieren. Weshalb auch dessen Kind sich dann mit einem Fuchsmenschen zu paaren hat und so weiter."
Ich schaue Jonathan an. "Ist es etwa das?"
Hallo, diesmal an einem Montag ^^
Yay oder uff? Ich zwinge mich gerade etwas dazu, die Kapitel zu schreiben, weil ich schnell fertig werden will (macht irgendwie keinen Sinn xD). Deswegen bin ich froh, inzwischen so weit gekommen zu sein. Jetzt muss ich nur noch überlegen, wie ich zur nächsten Szene komme, die mir praktisch schon vom Anfang der Geschichte in meinem Kopf geistert 😅 Von da komme ich dann gut in die Nächste und danach habe ich keine Ahnung noch, wie es weiter gehen soll... Oder doch? 🤔 Wie ich immer auf Ideen komme, während ich mein Kommentar schreibe xD
Wie waren übrigens eure Feiertage? Hoffentlich genauso nett wie bei mir, auch wenn es so wie letztes Jahr kleiner war als sonst :)
LG Soul_Guardian
PS.: Kapitel 40 und ich habe bis jetzt immer ein gutes Kapitelbild mit einem Fuchs gefunden. Werde ich also am Ende doch noch sagen können 'Mission accomplished'?
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Ein/Viertel (BoyxBoy)
FantasiGerade die stressige Ausbildung beendet, da kann eigentlich das entspannte Berufsleben beginnen. Zumindest sollte es ein Schreibtischjob sein. Ein Schreibtischjob! Das war es, was ich mir als Wunsch eingetragen habe, in diesem dämlichen Bogen, der n...