17. Kapitel: Ein großes Missverständnis

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Alice P.o.V

Gespannt hielt ich mein Handy ans Ohr und lauschte dem Tuut-Geräusch. Ein klacken erschien in der Leitung und schon hörte ich ihre fröhliche Stimme.

>Ja, Hallo? Hier ist Cherie Morgan.

Ich lächelte sofort los.

>Hey Cherie hier ist Alice

sagte auch ich fröhlich in den Hörer und ein kleines aufquiken auf der anderen Seite war zu hören.

>Alice! Wie lange haben wir schon nicht mehr miteinander geredet?! Ich hab dich sooooo vermisst! Doch nichts desto trotz...hast du mir nicht etwas zu erzählen?

Ihre Stimme klang leicht vorwurfsvoll, doch ich merkte sofort dass sie es nicht ernst meinte. Ich lachte kurz auf, ehe ich zu einer Antwort ansetzte.

>Ich wüsste nicht wo von du redest

Ich musste mich zurückhalten um nicht loszuprusten und ein beleidigtes Schnauben war zu hören.

>Alice. Wir beide wissen was ich meine. Denn nur mal so nebenbei...DU BIST MIT HARRY STYLES ZUSAMMEN! HALLO!! DAS SAGT MAN SICH JA NICHT...NEIN DAS MUSS MAN JA ÜBER DIE NACHRICHTEN ERFAHREN!!

Sie war um mehrere Oktaven mit ihrer Stimme gestiegen, verächtlich schnaubte sie durch den Hörer und ihr Atem ging schneller. Sie war leicht hysterisch geworden und ich konnte mir mein Lachen nicht mehr verkneifen. Laut prustete ich los und hielt mir vor Anstrengung den Bauch. Mein Kopf drohte zu platzen und meine Wangem taten mir bereits weh, durch das ganze hochgeziehe der Mundwinkel. Erst langsam beruhigte ich mich und atmete noch einmal tief durch.

>Ach komm schon, Cherie, jetzt sei nicht beleidigt. Ich wusste doch selber nicht das er mir einen "Antrag" machen wollte

Ich versuchte sie mit meinen Worten zu beruhigen, doch von der anderen Seite kam nur ein beleidigtes 'Pffff'

>Naja Alice. Zurück zum Punkt. Was wolltest du eigentlich von mir?

Ihre Laune war etwas besser geworden, doch ich wusste dass sie immer noch ein bisschen sauer war.

>Nun ja ich wollte dich fragen ob du heute Zeit hättest. Harry ist mit den Jungs im Studio und da dachte ich mir so "hey warum nicht mal Cherie fragen ob sie Bock auf shoppen hätte"

Meine Stimme quoll schon fast über vor lauter positiver Stimmung und ein breites Grinsen lag auf meinen Lippen. Ich wartete auf ihre Antwort, doch hatte kein gutes Gefühl, als sie traurig ausatmete.

>Du Alice tut mir leid aber mein Cousin kommt bald am Flughafen an und ich holen ihn ab. Er ist extra aus Australien hergeflogen, um mich mal zu besuchen und dann kann ich ihm nicht mal eben absagen. Tut mir wirklich leid

Ich nickte zustimmend, war aber trotzdem etwas niedergeschlagen. Schade.

>Ok. Kein Problem Cherie, ich kann dich verstehen. Dann halt ein andern mal. Aber hey, vielleicht können dein Cousin und du ja mal später vorbei kommen. Immerhin wenn dein Cousin schon hier ist, in der Nähe, dann kann ich ihn ja mal kennenlernen

Cherie war sofort begeistert von der Idee und versprach mir sofort, dass sie vorbeikommen würden. Wir verabschiedeten uns noch eben, ehe ich dann mein Handy auf den Couchtisch legte.
Hm. Was sollte ich jetzt machen? Ehe ich überhaupt weiter darüber nachdenken konnte, grummelte schon mein Magen und kündigte somit an, dass er Hunger hatte. Also stand ich auf und lief mit langsamen Schritten in meine Küche. Da ich ja jetzt nirgendwo hin musste, konnte ich alles ruhig angehen lassen und genoss es, keine Termine zu haben. In der Küche angekommen, füllte ich mir eine Schale mit Joghurt und Banane und verfeinerte alles noch mit etwas Honig. Zufrieden mit meinem "Werk" ging ich mit meiner Schale in der Hand wieder ins Wohnzimmer. Dort ließ ich mich auf das Sofa fallen und wickelte mich in eine Decke ein.
Ich schaufelte genüsslich mein Müsli in den Mund, während ich im Fernsehen irgendeine Serie schaute. Fertig mit Essen, stellte ich die Schüssel auf den kleinen Tisch, wo auch schon mein Handy lag, und kuschelte mich wieder tiefer in die Kissen. Langsam fiehlen mir die Augen zu und kurze Zeit später schwebte ich schon im Land der Träume.
~~~
Durch ein Sturmklingeln an der Tür wurde ich langsam wieder wach. Gemütlich streckte ich meine leicht verspannten Arme und Beine von mir und ließ mich durch das Klingeln nicht aus der Ruhe bringen. Langsam stand ich auf und schlürfte in meinen extrem gemütlichen Kuschelsocken zur Tür. Wer auch immer da an der Tür war, er ließ einfach nicht locker.,, Jaja ist ja schon gut ich komme" rief ich etwas laut in die Richtung der Tür und überprüfte mein Aussehen nochmal im Spiegel. Ich hatte eine weite Joghinhose und einen Pullover von Harry an und meine Haare waren in einem unordentlichen Dutt zusammengefasst. Schminke trug ich keine, denn mal ehrlich, ich war Zuhause. Mir war es jetzt vollkommen egal, ob mich nun so wie ich aussah, jemand zu Gesicht bekommen würde oder nicht. Also ging ich zur Tür und drückte die Klinke herunter. Vor der Tür standen zwei Personen, die ich nun verschlafen musterte. Auf einmal wurden meine Augen groß und ein leises 'Shit' entfuhr mir.
Vor der Tür standen eine strahlende Cherie, die sich anscheinend über meinen Aufzug wie ich da so in der Tür stand, lustig machte und ein großer, gut gebauter Mann mit braunen, kurzen Haaren. Seine Muskeln zeichneten sich deutlich unter seinem T-shirt ab und seine Hände hatte er locker in den Hosentaschen gesteckt. Er musterte mich erst skeptisch, strahlte mich dann aber mit einem solchen weißen Zahnpasta-Lächeln an, dass man dachte das die Sonne direkt auf seinen Zähnen gelandet war. Mir allerdings war das ganze hier ziemlich peinlich und wahrscheinlich wurde ich gerade so rot wie eine überreife Tomate. Schüchtern hob ich meine Hand und winkte den beiden zögernd zu.,, Hey" brachte ich nur mit einem flüstern hervor und ich fühlte mich schon längst nicht mehr Wohl in den Klamotten die ich trug.,, Hey Alice. Cherie hat mir schon viel von dir erzählt, aber deinen Kleidungsstill hat sie mir anders beschrieben. Naja egal" sagte Cherie's Cousin und reichte mir dabei die Hand.,, Ich bin Max". Er schüttelte noch meine Hand einen kurzen Moment, ehe er sie losließ und mich weiterhin anlächelte.,, So nachdem ihr euch kennengelernt habt, dürften wir vielleicht reinkommen?" fragte nun Cherie mich und ich richtete meinen Blick auf sie. Irritiert und noch immer leicht überfordert mit der Situation schritt ich zur Seite und die beiden traten ein.
Da beide keine Jacken anhatten und Schuhe für mein Haus kein Problem waren, gingen sie sofort durch ins Wohzimmer und als ich kurze Zeit später durch die Tür schritt, hatten es sich beide schon auf dem Sofa gemütlich gemacht. Unschlüssig was ich jetzt machen sollte, blieb ich im Türrahmen stehen und lehnte mich dagegen. Sollte ich mich vielleicht umziehen gehen? Ach egal jetzt hatte er mich eh schon so gesehen, also war es auch nicht weiter schlimm hier jetzt so zu stehen.,, Alsooooo" ich überlegte kurz was ich sagen sollte ehe ich die erste, wenn auch etwas einfallslose, Frage stellte.,, Wie alt bist du Max?". Er blickte von seinen Händen auf und schaute mich dann erst überrascht an, ehe er wieder lächelte und zu einer Antwort ansetzte.,, Ich bin 28". Kurz verarbeitete ich die neue Information, bevor ich dann die nächste Frage stellte.,, Und hast du eine Freundin?". Ich hatte erst Befürchtungen, dass die Frage falsch ankam doch diese waren schnell weg und ich lächelte ihm entgegen.,, Naja keine Freundin sondern eine Verlobte. Sie heißt Clary" in seinen Augen blitzte ein glitzern auf und er versank ein bisschen in Gedanken.,, Omg ich freu mich ja so für dich. Hast du vielleicht ein Bild von?" fragte ich neugierig und kam nun doch etwas näher. Sofort nickte er begeistert und kramte sein Handy aus seiner Hosentasche. Cherie verfolgte die Situation lächelnd. Anscheinend freute sie sich, dass ich mich mit ihrem Cousin verstand.
Im Augenwinkel sah ich, wie Max mir sein Handy unter die Nase hielt und ich nahm es ihm aus der Hand. Auf de Bildschirm pragte ein Bild mit einer wunderschönen Frau darauf. Sie hatte blonde, bis über die Schulter lange Haare und ihre blauen Augen leuchteten einem wie Saphire entgegen. Ein bisschen erinnerten sie mich an Niall's Augen, doch seine waren immer noch ein ticken schöner. Auf dem Bild saß sie anscheinend in einem kleinen Café, denn im Hintergrund konnte man ein paar Stühle und Tische ausmachen. Sie hatte ein breites Lächeln aufgesetzt und man wusste alleine durch dieses Foto, dass sie die Person vor ihr über alles liebte. Ich gab Max sein Handy wieder und er schaute mich gespannt an.,, Sie ist echt wunderschön. Ich wünsche euch alles Glück dieser Welt" gab ich strahlend von mir und Max Augen leuchteten noch heller auf.,, Danke" gab er nur zurück und steckte vorsichtig sein Handy wieder in seine Hosentasche, ehe er sich mir wieder zuwand.,, Und wie habt ihr euch kennengelernt?" fragte ich ihn nun und sofort fing Cherie an zu zappeln.,, Omg wenn du wüsstest. Es ist sooo süß!" quikte sie vor sich hin und schaute Max gespannt von der Seite an. Dieser atmete nur einmal genervt aus, schaute erst zu Cherie und dann zu mir und fing dann an zu erzählen. Und was er da für eine Geschichte erzählte, war einfach nur die süßeste, schönste, romantischste und schnuckeligste Geschichte die ich je gehört habe.
Ich hatte danach Tränen in den Augen und schaute ihn nur mit verträumten Blick an.,, Wow" wisperte ich bewundernd und er zuckte nur mit den Schultern. Wir redeten noch lange und viel. Auch ich erzählte von mir und Harry und so ging die Zeit schnell um. Gegen 4 pm verabschiedeten sich die beiden von mir, da sie noch shoppen gehen wollten und Max und ich umarmten uns sogar. Wir tauschten Nummern und schon waren die beiden wieder aus der Tür. Erschöpft aber glücklich ging ich nach oben ins Bett und schaute dort noch etwas fern, bis ich einschlief.

Love and other Problems ~H.S.~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt