Ich hätte alles erwartet, aber nicht, dass er mir glaubte. Vielleicht gab auch meine verpixelte Hand seinen Senf zu der ganzen Sache eine gewisse Prise Glaubwürdigkeit dazu, ohne welche er vielleicht das alles nicht geglaubt hätte.
Jedoch erzählte ich ihm nicht alles. Ich verschwieg ihm, dass seine Welt in Wirklichkeit nur ein Comic war und er darin nur eine der Hauptfiguren spielte. Nicht einmal Jungkook wusste die ganze Wahrheit.
Wer weiß was passieren würde, wenn sie es erfahren würden. Vielleicht würde auch so das Ende des Comics erreicht werden, wenn die Hauptcharaktere erfahren würden, dass sie selbst nichts weiter als ausgedachte Charaktere sind, Zeichnungen, welche handeln, als seien sie Marionetten, die nur darauf warten, dass ihre Fäden gezogen werden und ihnen somit vorgeschrieben wird, wie sie handeln sollen und werden. Doch das alles hier war anders, zumindest glaubte ich dies, denn was wusste ich schon davon, wie es in einem anderem Comic ablaufen würde.
Vielleicht drückte ich mich auch einfach davor, ihnen die ganze Wahrheit zu erzählen, um sie letztendlich auch nur so wenig wie möglich in die ganze Sache reinzuziehen, obwohl sie dies schon längst waren. Sie waren Teil einer Sache geworden, von denen sie nicht einmal hätten wissen sollen.
Jedoch sollte ihre Welt nicht noch mehr aus der Bahn geworfen werden. Ich hatte schon genug angerichtet, denn seitdem ich hier aufgetauchte, war nichts mehr wie früher.
Jungkook stritt sich mit Namjoon, einer Person, welche er, seitdem er ihn traf, bewunderte. Er war schon immer sein Vorbild und nun traten Differenzen auf, aufgrund einer Person, welche wortwörtlich außerhalb ihrer Welten lebte.
Jedoch traten nicht nur diese Differenzen mit Namjoon auf, sondern auch vereinzelt mit allen seiner Freunde und das nur meinetwegen. Zudem hatte Hobeom noch nie zu solchen Maßnahmen gegriffen, wie er es nun tat. Er hatte Jungkook. Er zögerte nicht mehr, denn er wusste, ich war die einzige Möglichkeit ihn hier raus zu holen. Oder zu mindestens dachte er das. Ich wusste ja nicht einmal selbst, ob das überhaupt möglich war.
Eines war mir jedoch klar. Ich würde das um alles in der Welt verhindern, egal wie es ausgehen würde. Er würde nur Chaos anrichten, denn wenn erst einmal herauskommen würde, dass es möglich wäre, in eine nicht reale Welt zu reisen, würden sich alle um diese Technologie streiten, welche jedoch gefährlicher ist, als sie auf den ersten Blick erscheint. Ich hatte sie unterschätzt, genauso wie mein Vater. Nun lag es an mir zu verhindern, dass sich keine weitere Person aufgrund dieser Technologie gefährdet wird und so endet, wie mein Vater und vielleicht auch wie ich.Hobeom gehörte in diese Welt und ich nun einmal in meine. Keiner sollte seine Welt verlassen, denn sonst würde alles nur noch schlimmer werden. Es musste das Gleichgewicht gehalten werden. Es war wie bei einer Wippe. Verlässt einer seinen Platz, so würde diese nicht mehr funktionieren. Ich hätte schon früher bemerken sollen, dass dies nicht meine Welt ist und auch nie sein wird. Vielleicht war es meine verzweifelte Suche nach Verständnis und die Gier zu dem Gefühl dazu zu gehören, welche mir die Augen vor der Wahrheit verbanden und nicht nur mich blind in eine Gefahr riss, die niemand erwartet hätte. Es musste ein Ende gesetzt werden um die Wippe endlich wieder in sein Gleichgewicht zu bringen.
Das beste war nun einmal alles wieder auf Anfang zurück zusetzen und dazu musste ich nun einmal endgültig aus dieser Welt verschwinden.
"Chaeyoung kommst du?" fragte mich Namjoon, woraufhin ich ihm zunickte, kurz darauf aber die Stirn runzelte und verwirrt murmelte: "Wohin denn eigentlich?"
"Wir gehen zu den anderen fünf. Wir brauchen sie, glaub mir."
"Bist du dir sicher? Ich will sie nicht auch noch hier rein ziehen" zweifelte ich an seiner Aussage.
"Das hast du schon längst, als du hier aufgetaucht bist."
Er hatte recht... mal wieder. Das hatte ich wirklich.
"Um eins aber noch klar zu stellen, ich mache das hier für mein Gewissen und für Jungkook, nicht weil ich dich mag. Tu mir nur ein Gefallen, sag es den anderen nicht, dass du naja dich auflöst und dich aus einer anderen Welt in unsere beamst oder wie man auch immer das nennen mag. Sie sollen nicht auch noch in Gefahr gelangen und in diese Sache verwickelt werden. Trotzdem werden wir ihre Hilfe benötigen. Glaub mir."
Ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Damit konnte ich Leben. "Abgemacht."
Kaum hatten diese Worte meine Lippen verlassen, drehte er sich um, um sich auf den Weg zu machen.
"Warte Namjoon. Ich wollte... naja nur nochmal danke sagen. Du magst mich nicht, das ist nicht zu übersehen und trotzdem hilfst du mir. Das ist nicht selbstverständlich."
Seine gerade noch ernsten Gesichtszüge wichen nun vollends von seinem Gesicht. Wenn ich mich nicht täuschte, sah ich sogar ein kleines Grinsen, kurz bevor er "los jetzt. Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit" sagte. Jedoch war es für mich bereits wieder zu spät, denn erneut endete dieses Kapitel und ein flatterndes "Fortsetzung folgt" erschien in meinem Sichtfeld. Meine Zeit war erneut abgelaufen und nun war Namjoon an der Reihe unseren Plan fortzusetzen.
"Namjoon, ich kann nicht mit.""Was ist jetzt schon wieder los?"
"Nichts... naja doch. Geh du einfach vor zu den anderen und erklär ihnen das nötige. Ich komme nach, sobald ich wieder hier aufgetaucht bin" meinte ich zu ihm, wobei er mir einen verwirrten Blick zuwarf, ich jedoch nichts darauf erwidern konnte, da es bereits zu spät war und alles um mich herum verschwand, sodass ich einige Sekunden später erneut in einen der leeren Gänge meiner Schule stand.
Nun musste ich nur noch hoffen, dass Namjoons Plan aufging und er die restlichen Fünf seiner Truppe überzeugte uns zu helfen.
Seufzend drehte ich mich um, erstarrte jedoch sofort, als ich sie dort stehen sah.
"Ich glaube du hast mir so einiges zu erklären, Chaeyoung."
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Worlds Apart: Welcome to the World of Bangtan
FanfictionChaeyoung ist auf der Suche nach ihrem Vater, den sie nur noch dunkel aus Kindheitserinnerungen kennt, da er eines Tages plötzlich verschwand. Niemand wusste was damals wirklich geschah. Als sie Jahre später einem Signal aus dem alten Büro ihres Vat...