Kapitel 1: Sommer, 1971: St. Edmund's

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All the young Dudes. Geschrieben von von MsKingBean89 auf Archive of our own. Englische Story: https://archiveofourown.org/works/10057010/chapters/22409387?view_adult=true

Übersetzt von TheNerdUdontKnow.





Samstag 07. August 1971

Remus wachte in der Dunkelheit auf. Es war deutlich zu heiß in dem kleinen Raum in dem sie ihn eingeschlossen hatten. Immerhin war es bereits Anfang August und die Temperaturen stiegen immer weiter. Obwohl er vermutete dass das das Fieber sein könnte, welches er am Morgen danach immer bekam. Vor einigen Monaten hatte er das Fenster in dem Raum, in dem er vorher eingeschlossen war, fast vollkommen zerstört und wäre, hätte es kein Metallgitter gehabt, geflohen. Seitdem steckte er hier fest. Er hatte sie darüber reden hören ihn anzubinden wenn er älter wäre, aber er versuchte es zu verdrängen.

Er erinnerte sich an das Gefühl von Hunger, so intensiv das es zu rasender Wut überging. Er erinnerte sich an sein Heulen und Knien über Stunden, daran immer und immer wieder durch die Zelle zu wandern. Vielleicht müsste er heute nicht zum Unterricht und könnte schlafen. Es waren sowieso Sommerferien und nicht fair das er Unterricht hatte, während die anderen Jungs den ganzen Tag Fußball spielen und Fernsehen schauen konnten.

Aufrecht sitzend streckte er sich vorsichtig, versuchte aufmerksam jedes Ziehen und Knacken wahrzunehmen. Er hatte einen frischen Kratzer hinter seinem linken Ohr und einen tiefen Biss in seinem rechten Oberschenkel. Er rieb die Hand über seine Kopfhaut, spürte das kurz geschorene Haar an seinen Fingern kitzeln. Er hasste es. Alle Jungs im Kinderheim hatten den selben Kurzhaarschnitt. Nur dafür da, dass, wenn sie am Wochenende einmal in die Stadt durften, jeder wusste dass sie die Jungs aus dem St Edmund's Kinderheim waren. Die Verkäufer wussten so wen sie im Auge behalten mussten. Es war nicht so dass die Jungen tatsächlich kriminell sein wollten. Ihnen wurde zu oft klar gemacht dass sie der Abfall der Gesellschaft waren - zurück gelassen und nicht gewollt. Wieso also nicht etwas Chaos verursachen?

Remus hörte Schritte am Ende des Flures. Es war die Oberschwester, er konnte sie riechen, ihren Herzschlag hören. Seine Sinne funktionierten immer besser nach einer seiner Phasen. Er stand auf und wickelte die Decke um sich, ungeachtet der Hitze, und lief näher zu Tür um sie besser zu hören. Sie war nicht allein, ein Mann lief neben ihr. Er roch komisch und irgendwie.. anders. Ein dicker, eisenhaltiger Geruch, welcher Remus vage an seinen Vater erinnerte. Es war Magie.

„Sind Sie sich sicher das er Ihre Zeit wert ist?", fragte die Oberschwester den Unbekannten. „Er ist einer unserer schwersten Fälle."

„Oh ja", antwortet der alte Mann. Seine Stimme war sanft und warm wie Schokolade. „wir sind uns sehr sicher. Hier bleibt er während seiner..?"

„Seiner Phasen.", beendetet die Oberschwester seinen Satz mit Ihrer strengen, nasalen Stimme. „Für seine eigene Sicherheit. An seinem letzten Geburtstag hat er angefangen zu beissen."

„Ich verstehe.", antwortete der Mann, er klang mehr nachdenklich und weniger besorgt. „Dürfte ich fragen was Sie über seine Konditionen wissen, Madam?"

„Alles was ich wissen muss.", antwortete ihm die Oberschwester kalt und kurz angebunden. „Er ist hier seit er fünf ist. Und er hat immer für Ärger gesorgt, nicht nur weil er jemand Ihrer Sorte ist."

„Meiner Sorte?" Der Man klang ruhig und gelassen. Die Oberschwester sprach nun so leise das es fast ein Wispern war. Remus verstand sie trotzdem.

„Mein Bruder war einer Ihrer. Ich hab natürlich seit Jahren keinen Kontakt mehr, von Zeit zu Zeit fragt er nach Gefallen. St. Edmund's ist ein besonders gutes Heim. Wir sind auf problematische Jungs vorbereitet."

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