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Es hatte angefangen zu regnen, also hatten wir uns einen anderen Platz zum Sitzen gesucht als die Bank auf dem kleinen versteckten Spielplatz.

Nach einem kurzen Sprint durch den Regen waren wir schließlich unter dem Vordach eines Kindergartens gelandet und ließen uns erleichtert auf den Boden fallen. Lachend lehnten wir uns gegen die kalte Hauswand und begannen zu reden. Wir erzählten uns alle möglichen Dinge und irgendwann legte er seine flache Hand zwischen uns, sodass diese fast meinen Oberschenkel berührte. Ich konnte nicht aufhören auf diese zu starren und winkelte meine Beine so an, dass ich meine Hand neben seine legen konnte. Während des gesamten Gesprächs bewegte er seine Hand nicht einen Zentimeter weg von meiner.

Nach einer Weile hörten wir auf zu reden und saßen einfach nur dicht nebeneinander beide in unseren Gedanken vertieft da. Ab und zu schauten wir uns in die Augen, wenn wir uns gegenseitig dabei erwischten, den anderen anzuschauen, und lächelten. Seine Augen strahlten so sehr, dass ich mit jedem Blick in sie glücklicher wurde.

Mir fiel auf, dass er immer wieder auf unsere Hände schaute, die so nah nebeneinander da lagen, dass sie sich beinahe berührten. Ich stellte mir vor, wie es sich anfühlen würde, seine Hand zu halten, traute mich aber nicht, sie zu nehmen.

Unsere kleinen Finger berührten sich immer wieder kurz, und ich begann mit einem anderen Gedanken zu spielen. Wie gerne würde ich meinen Kopf an seine Schulter lehnen und mich nach diesem anstrengenden Tag ein wenig ausruhen.

Nachdem ich ewig lang gezögert hatte, gab ich mir einen Ruck und tat es einfach. Genau in dem Moment griff er nach meiner Hand und verflocht meine Finger mit seinen.

Es war ein unbeschreibliches Gefühl und ich glaube er spürte es auch, denn ich hörte wie er schmunzelte als er seinen Kopf leicht gegen meinen lehnte.
So blieben wir eine Weile hocken, bis er meine Hand losließ, mich kurz ansah und dann seinen Arm um mich legte und näher an sich zog, sodass mein Kopf auf seiner Brust ruhte. In diesem Moment fühlte ich mich so sicher und geborgen wie noch nie zuvor und ich schloß die Augen, um das Gefühl noch mehr in mich aufzusaugen.

Er hatte sein Kinn auf meinem Kopf abgestützt, doch irgendwann nahm er es hoch und begann mir mit seiner freien Hand durch die Haare zu streichen. Die andere hatte schon vor einer Weile damit angefangen, meinen Oberarm zu kraulen.

Als mein Rücken sich ein wenig verkrampfte hob ich meinen Kopf und sah, dass es bereits dunkel geworden war. Es fühlte sich an, als wäre ich die ganze Zeit über in einer anderen Welt gewesen. Er lächelte mich an und verschränkte seine Finger wieder mit meinen. Sein Daumen strich langsam über meinen und die Schmetterlinge in meinem Bauch hörten einfach nicht mehr auf zu flattern. Als er dann auch noch damit anfing, die Finger seiner anderen Hand über meinen Oberschenkel wandern zu lassen, wusste ich nicht, was mich in diesem Moment noch glücklicher machen könnte.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 20, 2021 ⏰

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