Kapitel 5

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Nach einer halben Stunde stand Hermine vor ihrem Haus. Normalerweise wollte Hermine nie allein in ein Haus ziehen, dieses jedoch hat sie sofort in den Bann gezogen.

Das Haus wurde im Jahre 1780 im georgianischen Stil von einer wohlhabenden Händlerfamilie erbaut und war bis vor Hermines Einzug in Familienbesitz. Da sich aber die Kinder von Laurence, der letzte Besitzer des Hauses, nicht für dieses interessierten und „etwas Moderneres" suchten, sah sich der alte Mann gezwungen es zu verkaufen.

Das Haus hatte eine braun-rötliche Backsteinfassade mit weißen Ornamenten als Kontrast, weiße Fensterrahmen in symmetrischer Anordnung und an den Wänden zog sich Efeu hoch. Der Vorgarten mit den sauber geschnittenen Büschen und Hecken ergänzt das Bild eines perfekten Vorstadt-Häuschens.

Was außen schon sehr gut anfing hält auch im Haus an. Sobald man es betrat, hatte man das Gefühl, man wäre in einem Paradies für Bücherwürmer, Introvertierte und Pflanzenliebhaber. Überall wo man hinsah, gab es Bücher - in den Schränken, die bis unter die Decke reichten, auf den Regalen und Tischen, zu großen Türmen gestapelt in fast jeder Ecke. Das dunkle Holz der Möbel, das dunkle Parkett, die roten Gardinen und die dunkle Ledergarnitur der Sitzmöbel machten alles zu einem zweiten Gryffindor Gemeinschaftsraum. Ähnlich sah es auch in den restlichen Räumen des Hauses aus. Selbst das Schlafzimmer und die zwei Gästezimmer kamen den Schlafsälen in Hogwarts sehr nah.

Trotz, dass das Haus schon über zwei Jahrhunderte alt war, war der Zustand tadellos und der Preis ein Schnäppchen. Ungefähr £200.000 hat Hermine für dieses Stück Freiheit gezahlt, was ihrer Meinung nach viel zu wenig war, wenn man allein den Zustand des Hauses berücksichtig.

In der Küche angekommen stellte die junge Hexe ihre Einkaufstüten und ihre Tasche auf die Kücheninsel und begann ihren Einkauf auszupacken. Das Ganze dauerte keine zehn Minuten und zufrieden verstaute Hermine die leeren Tüten in den dafür vorgesehenen Schrank, bevor sie sich auf den Weg zum Schlafzimmer macht.

Schon auf dem weg dahin band sie sich ihre Haare zu einem einfachen Dutt zusammen, zog Schuhe, Jacke und nach und nach alles andere aus und drückte gerade die Tür auf, als sie ein leichtes Tippen an der Fensterscheibe vernahm. ‚Oh nein, ausgerechnet jetzt.' dachte sich der Lockenkopf und griff nach ihrem Morgenmantel, der an der Tür zum Bad hing. Etwas genervt, aber auch neugierig öffnet sie das Fenster und sofort flattert eine kleine Waldohreule in den Raum. Diese setzt sich, nachdem sie zwei Runden im Kreis geflogen ist, an das Fußende von Hermines Bettes. An seinem Fuß war ein kleines eingerolltes Stück Pergament gebunden, was Hermine vorsichtig löste. Bevor sie anfing zu lesen bezahlte sie die kleine Eule und setzte sich auf ihr Bett. Langsam rollte sie das Pergament auf und schon beim ersten Blick wollte sie am liebsten gar nicht mehr weiter machen – der Brief war von Draco.

"Ich bin nicht's ohne dich"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt