Gerade noch hörte man das Klatschen der Kinder, ihr lautes Lachen und ihr Jubelgeschrei. Doch schon im nächsten Moment war alles still geworden. Als befände man sich auf einem Friedhof mit lauter Angehörigen, die still daneben stehen. In meinen Ohren dröhnte es. Mein Herz schlug schneller und ich merkte, wie sich eine Macht in meinen Kopf zwängte, die nicht die meine war. Mit einem Male vernahm ich ein Flüstern. Zuerst schien es als wäre es weit weg, doch dann nahm das Geflüster eine Stimme an. Es war eine tiefe, kühle, gierige Stimme, die ich nur zu gut kannte. Seine Stimme verschlug mir den Atem, das Blut gefrohr augenblicklich in meinen Adern und nur schwer konnte ich mich auf meinen wackeligen Knien halten. Die Lichter erloschen rechts und links neben uns und eine solche Kälte durch fuhr den Raum, dass sich meine Nackenhaaare aufrichteten. Ein Kind nach dem anderen fing an zu schreien und das Unbehagen, welches ich spührte stieg von Sekunde zu Sekunde.
"Ich weiß, dass viele von euch bereit seid zu kämpfen und alles für einen Sieg tun würden, aber das ist sinnlos. Gebt mir Harry Potter und niemand wird verletzt.Gebt mir Harry Potter und ich verschone Hogwarts. Gebt mir Harry Potter und ihr werdet dafür belohnt. Bis zum Ende dieser besagten Stunde."
Die Feuerschalen sprudelten wieder ihr Licht in den großen Raum, doch die angespannte Stimmung blieb. Alle schauten zu ihm, zu dem Jungen der überlebte. Harry stand regungslos in der Mitte und sagte nichts. "Auf was wartet ihr ? Jemand muss ihn festnehmen!", schrie Pansy Parkinson plötzlich. Viele Köpfe in mitten der Slytherins nickten bestätigend. Die meisten Jungs bäumten sich auf und schauten Harry gehässig an. Entttäuschung machte sich in mir breit. Plötzlich traten viele aus den Reihen, stellten sich vor Harry und waren bereit ihn zu verteidigen. Schnell trat ich zu ihn. Niemals würde ich kampflos Harry wie ein Schwein schlachten lassen. Ich suchte nach Draco, doch er stand weit von den Slytherins entfernt und auch uns schloss er sich nicht an. Regungslos schaute er zu Boden. "Mr Filch, würden sie bitte so freundlich sein und Mrs Parkinson, wie auch die anderen Slytherins in die Kerker führen.", sprach Professor McGonagall gebieterisch. Mr Filch fügte sich ihr mit einem breiten Lächeln. Die Slytherins wurden aus der Halle geschafft. Draco und ich schauten uns entsetzt an. Wieder brach Jubel aus, doch ich war nicht willig dazu mit ihnen zu jubeln. Professor McGonagall erteilte Befehle, schickte Schüler da und dort hin und alle rannten sie schließlich hinaus. "Grace.", rief Harry mich. Auch Ron und Hermine stießen zu uns. "Willst du mit mir zu Rowena Ravenclaw kommen. Sie weiß womöglich, wo sich der Horcrux befindet. Hermine und Ron gehen derweil einen Basiliskenzahn holen." Alle schauten sie mich erwartungsvoll an. Doch ich wusste, dass dies nicht mein Kampf war, dass dies nicht mehr zu meinen Aufgaben gehörte. "Harry..ich..ich bin gerürt, aber du solltest es alleine tun. Dumbledore hat es dir aufgetragen nicht mir.Ich weiß auch, dass Rowena Ravenclaw sehr schüchtern ist. Luna hat es mir erzählt und außerdem muss ich mich um die Sicherheit kümmern. Wir können es nicht verantworten, dass Voldemort bis zum Schloss kommt. " Harry nickte bloß und so entfernten sich die drei immer weiter von mir. Wie vom Blitz getroffen steiß Draco zu mir. "Wir müssen die Slytherins aus den Kerkern holen." Er packte mich an der Hand und gemeinsam rannten wir durchs ganze Schloss. Nur schwer kamen wir vorwärts. Überall tummelten sich Schüler, standen im weg oder hielten uns anderweitig auf. Wir kamen an der Treppe an, die hinunter führte. Immer zwei Stufen nahmen wir aufeinmal um schneller unten zu sein. Mr Filch kam uns entgegen und bläckte mit seinen gelb verfärbten Zähnen und seinen filtzigen und fettigen Haaren. Draco stieß ihn zur Seite und rannte zum Gittertor. Das Schloss brach entzwei als Draco es mit dem Zauberstab zerstörte. Die Slytherins rasten alle an uns vorbei, stießen Mr Flich erneut um, der nur hilflos mit ansehen konnte, wie sie alle entkamen. Blaise kam auf mich zu und nahm mich augenblicklich in die Arme. Ich genoss seine Wärme. Pansy war schon längst draußen und Caitlyn, Alice und Hannah wurden zum Glück nicht verbannt. "Grace, ich muss noch was erledigen. Wir treffen uns wieder oben. Jungs, ihr kommt mit mir." , sagte Draco an mich gewandt. "Was hast du vor?" , fragte ich ihn besorgt. Ungern wollte ich ohne ihn zurück gehen. "Holen was mir gehört." Er beugte sich zu mir runter, küsste mich auf die Lippen und flüsterte mir dann ins Ohr. Ich liebe dich, Grace Belvoir. Mit diesen Worten packte er die Jungs an den Armen und zerrte sie in die andere Richtung, weit hinein in die dunklen Gänge des Schlosses. Ich beschloss ihm nicht hinterher zu rennen, sondern rannte stattdessen wieder die Stufen hinauf, durch die Flure, bis ich bei der Eingangsahalle ankam. Gerade sah ich, wie die großen Statuten, die einst die Wände dekorierten, sich in Richtung Tor bewegten. Der Rest der Lehrer sprach Schutzzauber, sodass sich eine gold schimmernde Haube um Hogwarts legte. Schnell beschloss ich ihnen zu helfen und sprach ein Zauberspruch nach dem nächsten. Von der Seite lächelte mich Professor Slughorn an. Fast musste ich schon lachen, denn er hatte immer noch den selben nervösen Gesichtsausdruck wie damals. Seamus und Neville liefen zügig an mir vorbei und ich schnappte einige Worte ihrer Unterhaltung auf. "Sobald sie rüber kommen wollen, muss alles in die Luft fliegen. " Lachend und glucksend gingen die beide in Richtung Brücke und verschmoltzen schon bald mit der Dunkleheit.
Von weit entfernt sah ich die Masse aus schwarzen Gestalten. Sie rückten immer näher und der weiße Punkt vor ihnen war Voldemort. Nur zu gut konnte ich mir seine grässlichen Augen vorstellen, seine knochigen Finger, die sich um den Elderstab wickelten, das Zischen und Peitschen seiner Schlange und die Wut, die in ihm wüten musste. Aus allen Richtungen kamen sie. Schon bald würde die enorme Masse auf Hogwarts treffen. Die Inferi über die Brücke, die Riesen bei den Steinstatuen, die Todesser durch die Lüfte und Voldemort würde durch seine Armee schreiten und sein Lachen würde den Boden zum beben bringen.
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𝖂𝖆𝖗 𝖔𝖋 𝖍𝖊𝖆𝖗𝖙𝖘
FanfictionWie man es weiß sind es die kleinsten Dinge , die ein Leben verändern können. In einem kurzen Moment kann sich zufällig etwas ereignen. Gerade, wenn du es am wenigsten erwartest, bringt es dich auf einen Weg, den du nie einschlagen wolltest. In eine...