Die letzten zwei Tage vergingen wie im Flug und jetzt stehe ich einfach schon in meinem Zimmer und packe die letzten Sachen in meine Koffer bevor es los geht. Langsam steigt in mir auch das Adrenalin bei dem Gedanken daran, dass wir nun sechs Wochen durch Europa touren.
Ich habe bereits mein Standard-Arbeitsoutfit an: eine schwarze, leicht verwaschene Slim-fit Jeans, ein schwarzes T-Shirt, das leicht oversize ist mit V-Ausschnitt und die schwarze Cap, die unser Team auf den Konzerten trägt. Steve hat sie damals mit dem Firmenlogo besticken lassen. Das Logo ist darauf sehr dezent zu sehen, was sie wirklich auch tragbar macht und mich deshalb dazu bewogen hat sie auch gleich anzuziehen. Das T-Shirt stecke ich mir noch in die Jeans, was mir bei einem Blick in den Spiegel auch viel besser gefällt. Darüber streife ich eine Lederjacke.
Steve hatte die Damen-Shirts damals extra für mich bestellen müssen, da ich die erste Frau bin, die in seinem Team arbeitet. Genau dieses Detail ist in meinem Genre nicht wirklich selten, da es eher ein sogenannter ‚Männerberuf' ist. Allerdings hat mich das bisher nie gestört und Steve, Richard, Luke und Nick haben mich bisher in allen Belangen auch nie anders behandelt als Frau. Meine Gedanken driften immer weiter ab. ‚Männerberuf'- wie ich dieses Wort verabscheue. Adam betonte es immer so scheußlich und wenn ich auch nur an ihn denke, bekomme ich eine Gänsehaut. Er bescherte mir die schlimmste Zeit meines Lebens und bei dem Gedanken daran spüre ich noch heute einen Kloß in meinem Hals und ein unerträgliches Brennen in den Augen.
Schnell schüttele ich den Kopf. Diese Gedanken möchte ich so schnell wie möglich wieder verbannen. Ich habe zwei Jahre dafür gebraucht mich innerlich wieder aufzubauen und die Gedanken zu verdrängen, die mich so viele Monate von morgens bis spät in die Nacht heimsuchten und jetzt werde ich nicht zulassen, dass sie wieder Überhand nehmen. Adam ist Geschichte, wird es für mich auch immer bleiben und dafür habe ich gesorgt, indem ich ganz klare Prinzipien an mich stelle:
Du bist dein eigener Herr und niemand kann dir etwas verbieten.Du bist gut so wie du bist.Fange niemals wieder etwas mit jemandem auf der Arbeit an. (Denn genau das war der größte Fehler, den ich habe machen können)
Ein klingeln reißt mich aus meinen Gedanken. Mein Handy.
Lilly
Hey, bist du schon unterwegs?
Bin gerade auf dem Weg ins Büro.
Gar keine Lust heute. 😒
Ich
Nein, noch nicht.
Habe gerade den Koffer fertig gepackt.
Mein Dad fährt mich aber in 10 Minuten zum Bahnhof.
Lilly
Ui, wie aufregend.
Du musst mir auf jeden Fall berichten.
Auch wie er so drauf ist.😜
Ich
Steve wird weiterhin ein Nervenbündel sein.
Das befürchte ich zumindest 🙈
Lilly
Amber! Ich meine doch natürlich NICHT Steve.
Ich meine den Harry.
Ich
Ach Lilly, wie soll er schon drauf sein.
So wie alle Künstler drauf sind. Außerdem weißt du
doch, dass ich nichts mit den Künstlern zu tun habe.
Ich scheine nur Licht auf sie 😂
Lilly
Ich hab ihn gegoogelt.
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Love Lights
FanfictionAmber hatte schon früh den Traum Lichttechnikerin zu werden und konnte ihn auch in die Realität umsetzen. Seitdem Steve sie eingestellt hat, tourt sie mit den verschiedensten Interpreten und ihrer Crew durch England. Auch jetzt ist sie wieder sechs...