Zehntausend Gründe Dich Zu Hassen

unwritten

Zusätzlich zu diesem Kapitel möchte ich  mein ganzes Beileid  gegenüber den Angehörigen der Betroffenen vom Germanwings-Absturz  aussprechen. 

Als ich ein paar Tage später im Klein & Hofmann Haushalt zu Besuch war, sah es allerdings nicht danach aus. Zoe beschwerte sich nur über ihre Figur und, dass ich ihr nicht helfen wollte.

Ich hielt es nicht mehr aus. Ich hatte ihre Meckereien über Yoga und Joggen ertragen, hatte ihr geholfen Rezepte zu recherchieren und ihre Müdigkeit ertragen. Aber jetzt war es genug!

Ich machte mich im Haus auf die Suche nach David, aber fand leider weder ihn, noch Leon, sondern nur Noel.

"Suchst du jemanden?", fragte er.

"Eher einen Ort, wo ich mich verstecken kann, bis Zoe sich wieder beruhigt hat"

"Sie ist zurzeit wirklich empfindlich"

"Danke, dass du das auch so siehst"

"Ich lebe mit ihr, hallo?", erwiderte er.

"Weißt du denn, woran es liegt? Ich überlege die ganze Zeit, wie ich ihr helfen könnte"

"Ist das nicht offensichtlich?"

"Ähm nein?"

Noel musterte mich, wie um zu sehen, ob ich ihn anlog oder nicht.

"Du weißt es wirklich nicht?", fragte er dann amüsiert.

"Was weiß ich nicht?", fragte ich genervt zurück und ließ mich neben ihn auf's Sofa fallen.

"Tamara??"

"Was ist mit ihr?"

Jetzt sah er ernst aus und sagte: "Sie hatte eine Fehlgeburt. Jetzt wollen sie ein Kind adoptieren. Schließlich ist sie ja auch nicht mehr so jung und so"

Ich blinzelte ein paar Mal, um das zu verarbeiten.

"Krass"

"Und du hast wirklich nichts mitbekommen?"

Ich schüttelte den Kopf.

"Deine Mom und Schwester haben dir nichts gesagt? Und Zoe auch nicht?"

Ich ignorierte seine Fragen und fragte stattdessen selbst: "Wann soll das denn passiert sein?"

"Vor zwei Wochen oder so. Zoe ist früher aus der Schule heim"

Meine Lippen fingen bestimmt bald an zu bluten von all dem Herum Kauen.

"Ich hatte keine Ahnung", gab ich also schließlich zu.

"Tut mir Leid für dich", sagte er. Ich hob eine Augenbraue, doch er sah sogar ehrlich aus.

Dann sah ich wieder weg.

"Ist schon okay"

"Willst du rummachen, um das ganze zu vergessen?"

Ich sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an und schlug ihn dann auf seine Hand.

"Ist ja gut, du musst ja nicht gleich wieder zuschlagen. Es ist wahrscheinlich eh besser, wenn du bald gehst, Alina kommt gleich noch vorbei"

"Alles klar. Kommt sie eigentlich auch zur Hochzeit?"

"Nein, das tue ich meinem Vater nicht an! Sie ist so nur gut zu vögeln"

Ich verdrehte die Augen. Typisch Noel.

"Aha."

"Bringst du jemanden mit?"