Vor ein paar Tagen hat mich meine Schwester gefragt, ob ich einem Bekannten von ihr bei der Eröffnung seines Restaurants helfen könnte. Da ich zurzeit mal wieder arbeitslos war und sie meine große Schwester ist, konnte ich schlecht nein sagen. Ich packte nur das nötigste in den Koffer und rannte Richtung Haustür.
„Tori, du bist ja immer noch nicht los!", rief Fuyumi aus der Küche.
„Ahhhh, sorry Fuyumi, ich bin ja schon weg. Ach und danke, dass du mir den Job vermittelt hast!", raste ich einmal durch die Küche und schnappte mir mein Lunchpaket und eine Scheibe Brot.
Ich huschte aus dem Haus und lief zum Bahnhof. Die nächsten Tage werde ich irgendwo auf Kyushu verweilen und hoffen, dass mir die Arbeit nicht zu viel wird. Auch wenn ich meinen Quirk nicht aktiv einsetzte, passiv ist er immer noch nervig genug. Die Zugfahrt war mäßig lang und ich bin mehrmals eingeschlafen. Als ich endlich angekommen war ging ich sofort zum Hotel, dort lag meine Arbeitskleidung und ein Zettel mit einem Arbeitsplan. Als letzten Tag hat das Restaurant noch einen Außenstand auf einem Fest. Ich mag es nicht, wenn zu viele Leute auf einem Haufen sind, das lockt immer ein paar Kriminelle an und zu viele Menschen breiten mir Kopfschmerzen. Da sich heute Abend noch einmal alle vor der Eröffnung treffen und eingearbeitet werden, ging ich noch einmal in die Stadt um mich ein wenig um zu sehen und danach zum Restaurant zu gehen.
Die Stadt an sich schien recht ruhig nur ein Haufen Mädchen hatten sich versammelt und kreischten nur so vor sich hin. In der Mitte schien irgendetwas rotes zu sein, aber ich beschloss dem ganzen nicht so viel Aufmerksamkeit zu geben und ging weiter. Wieder sah ich etwas rotes vor meinen Augen und sah zu wie es mir eine Strähne aus dem Gesicht strich, „huh, eine Feder?" ich wollte nach ihr greifen, doch auf einmal flog sie so schnell wie sie kam auch wieder weg. Eigenartig.
Nach ca. einer Stunde ging ich zum Restaurant, stellte mich vor und wurde eingearbeitet.
Heute gibt es schon mal eine Art Voreröffnung für geladene Gäste. Wir wurden verschiedenen Tischen zugewiesen. Mein neuer Chef, aka ein alter Mitschüler meiner Schwester, stellte sich mir sogar mit Vornamen vor. Es war mir irgendwie unangenehm ihn Hiroki zu nennen, aber er bestand darauf, weil er doch ziemlich gut mit Fuyumi befreundet war.
Nach dem wir eingearbeitet wurden und die letzten Vorbereitungen im vollen Gange waren nahm mich Hiroki bei Seite, „Fuyumi meinte du könntest diskret bleiben, ich verlass mich darauf, dass du den Tisch eins bedienst und tausche mit niemanden." Die Ernsthaftigkeit war direkt aus seiner Stimme heraus zu hören. Es war für ihn wohl ein besonderes anliegen und das konnte ich auch spüren.
Warum war das nur so wichtig.
„Ähm ja klar, kein Problem. Soll ich denn nicht noch mehr Tische bedienen?", fragte ich etwas verwirrt. Denn mit meinem Quirk konnte ich mit Leichtigkeit die Bedürfnisse der Gäste herausfinden.
„Nein nein, ich denke das wird fürs erste reichen. Schließlich ist er ein ganz besonderer Ehrengast und nur du würdest ihn wie jeden anderen hier bedienen können.", er klopfte mir mit einem Lächeln im Gesicht auf die Schulter. War ich etwa nicht wegen meines Quirks hier.
Die ersten Gäste trafen ein und ich half meinen neuen Kollegen etwas mit dem Ansturm, da mein Tisch noch frei war. Das ein oder andere Mal wurde ich gefragt, ob ich nicht doch Tische tauschen möchte, aber ich lehnte ab.
Ich spürte einen leichten Windhauch und schaute zum Eingang. Mein Chef, der heute höchst persönlich die Gäste empfängt, sprach mit einem blonden Mann. Er hatte prächtige roten Flügel und war recht casual angezogen. Es war die perfekte Mischung zwischen, nicht zu schick, aber auch nicht zu leger. Er wurde von Hiroki zu meinem Tisch geleitet. Ein Daumen hoch von Fuyumis altem Schulfreund deutete auf meinen Einsatz. Endlich, mit der Speisekarte bewaffnet und bereit mich von meiner besten Seite zu zeigen gehe ich zum Tisch, um den jungen Mann zu bedienen.
Aus der Sichtweise von Hawks
Heute habe ich es mir wirklich verdient einen schönen gemütlichen Feierabend zu haben. Der nette Herr hat mich extra zu dieser Veranstaltung eingeladen und meinte das Essen geht aufs Haus. Ich setzte mich und der Restaurantbesitzer gab einer der Kellnerinnen ein Zeichen. Ich legte meine Jacke über den Stuhl und sah, wie mir jemand die Speisekarte auf den Tisch legte. Ohne die Kellnerin großartig zu beachten, nahm ich die Speisekarte. Mir fiel die Frau von vorhin ein. Mit ihren roten Haaren und ihren blauen Augen, sah sie einfach nur aus wie eine Schönheit aus einem Gemälde entsprungen. Wären da nicht ihre genervten Gesichtszüge und diese gewisse Trauer in ihrem Blick gewesen. Selbst als ich ihr mit meiner Feder eine Strähne aus dem Gesicht strich tangierte es sie nicht. Keine Freude, nichts, nur etwas Verwunderung. Ich starrte bestimmte schon ein oder zwei Minuten auf die Speisekarte, ohne auch nur etwas zu lesen. War ich etwa so sehr in Gedanken oder hat die Kellnerin noch nichts gesagt. Als mein Blick auf die junge Dame vor mir hoch wanderte, stockte ich kurz. Wie klein Kyushu doch ist. Sie war es, ihr bin ich vorhin bei meiner Patrouille begegnet. Sie scheint wohl noch nicht lange auf Kyushu zu sein, sonst wäre sie mir eigentlich aufgefallen oder kann sie sich mit ihrem Quirk verstecken. Mittlerweile ist es ziemlich normal für mich, dass ich während meiner Arbeit angesprochen werde und mich Leute nach einem Autogramm fragen. Mich wundert es nur, dass sie so gelassen ist. Es schien als wäre ich ihr so ziemlich egal, auch als ich ihr mit einer meiner Federn eine Strähne aus ihrem wunderschönen Gesicht strich, kam sie nicht wie jede andere sofort zu mir. Als sich unsere Blicke trafen und ich ihr meine ungeteilte Aufmerksamkeit schenkte begann sie erst zu sprechen.
„Guten Abend, mein Name ist Tori und ich werde Sie heute Bedienen. Darf ich Ihnen schon etwas zu trinken anbieten?" fragte sie freundlich, das verwirrte mich noch mehr. Auch jetzt schien sie nicht einmal nervös zu sein. Sie fing sogar erst an mit mir zu reden, als ich ihr meine Aufmerksamkeit gab. Sie hatte gewartet, bis sie wusste, dass ich ihr zuhören würde. Jede andere Kellnerin hätte mich bis zu diesem Zeitpunkt schon zu gelabert.
„Ähm nicht so förmlich, ich bin Hawks. Ich hätte gerne eine Cola und habt ihr etwas mit Hühnchen?", charmant wie immer zwinkerte ich ihr noch zu. Keine Reaktion, sie fing an zu grübeln.
„Oh, auf Seite drei sind die Gerichte mit Geflügel, wir haben Yakitori-"
„Oh ja, dann hätte ich gerne erstmal etwas von dem Yakitori und würde mir noch mal die Speisekarte anschauen.", unterbrach ich sie. Daraufhin nickte sie nur kurz und verschwand in der Küche.
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Fang mich auf wenn ich falle (Hawks x OC)
FanfictionHi, mein Name ist Tori, um genau zu sein Tori Todoroki. Ich wurde mit 8 Jahren von Rei und Enji Todoroki adoptiert. Jetzt bin ich 20 Jahre alt und habe vor einem Jahr mein Job als Profiheldin an den Nagel gehängt. Seitdem hatte ich mehrere kleine Jo...