Die warme Frühlingssonne kitzelte mich an der Nase und weckte mich auf. Heute war Samstag, weswegen ich hatte ausschlafen können. Seit ein paar Wochen waren die Osterferien nun schon vorbei und die Schule hatte wieder begonnen. Dies störte mich jedoch nicht, da meine Ferien sowieso nicht allzu spannend gewesen waren. Ich hatte zwar begonnen mehr zu Zeichnen, aber da ich jetzt nicht mehr Fußball spielte und auch kein Wort mehr mit Maxi gesprochen hatte, war es meine einzige Beschäftigung gewesen. Ich war nicht sauer auf „Tippkick", aber seine Worte hatten mich trotzdem ziemlich verletzt, weshalb ich automatisch etwas Abstand von ihm nahm. Dies schien ihn auch nicht wirklich zu stören, da er oft mit seinem Vater in die Bank ging und damit sowieso keine Zeit für mich gehabt hätte.
Ich ließ meinen Blick verschlafen durch mein Zimmer schweifen. Als ich schließlich auf die Uhr sah, setzte ich mich erschrocken auf. Es war bereits 11:30 Uhr und wir erwarteten schon bald Besuch. So schnell ich konnte, frühstückte ich und machte mich fertig. Ich zog mir das Kleid, welches Taylor mir damals geschenkt hatte, an und band meine Haare zu einem hohen Zopf zusammen. Ich ging in den Garten und erblickte meine Mutter, die gerade unseren Terrassentisch deckte. Ich kam ihr zur Hilfe und setzte mich schließlich auf einen der Stühle. Aufgeregt wartete ich und Kayla rannte zu mir, weswegen ich sie auf meinen Schoß setzte. Es klingelte an der Tür und meine Mutter verließ mich. Ich hörte einige Stimmen, während mein Herz fast aus meiner Brust zu springen schien. Schließlich kamen meine Eltern mit zwei anderen Erwachsenen im Schlepptau auf die Terrasse zu. Ich gab ihnen die Hand und sie begrüßten mich lächelnd. Einige Sekunden später erblickte ich Andrik und ein Mädchen mit roten Haaren, die schüchtern auf uns zukamen. Sie hielten sich an der Hand und gesellten sich zu uns. Mein Bruder legte seine Hand auf das Bein des Mädchens, deren Name Clara war, und strahlte sie überglücklich an. Ihre Eltern kamen schnell mit meinen Eltern ins Gespräch und erschienen mir ziemlich freundlich. Mein Blick fiel immer wieder auf Andrik und Clara, die verliebt und kichernd miteinander redeten. Ich freute mich sehr für meinen Bruder, da ich ihn selten so glücklich gesehen hatte. Zudem hielt ich seine Freundin für sympathisch. Sie schaute mich nun grinsend an: „Du musst Yara sein. Andrik hat schon so viel von dir erzählt.“ Ich nickte lächelnd und hoffte, dass mein Bruder nur Gutes über mich gesagt hatte. „Du spielst Fußball, nicht wahr?“, fuhr Clara fort. Ihre Worte verpassten mir einen kurzen, schmerzhaften Stich, aber ich beherrschte mich und schüttelte den Kopf: „Nein, nicht mehr. Früher habe ich in einer Mannschaft gespielt, aber mittlerweile beschäftige ich mich lieber mit Zeichnen.“ „Ja, sie ist wirklich talentiert.“, nickte Andrik stolz, was mich leicht erröten ließ. Erstaunt und interessiert sah Clara mich an: „Na, wenn dein Bruder das sagt, dann musst du wirklich toll zeichnen können. Du musst mir unbedingt mal deine Bilder zeigen.“ Ich nickte lächelnd und versprach, dies bald zu tun.
„Ich denke, wir müssen jetzt leider gehen.“, wandte Claras Mutter vorsichtig ein, als die Sonne dem Horizont immer näher kam und den Himmel orange verfärbte. Wir alle begleiteten Clara und ihre Eltern zur Haustür und verabschiedeten uns voneinander. Andrik gab seiner Freundin einen Abschiedskuss, was mein Herz kurz hochspringen ließ und mich zum Lächeln brachte. Ich wünschte mir, auch eine Person zu haben, die ich für den Rest meines Lebens an meiner Seite haben würde. Doch vielleicht war diese Zeit für mich noch nicht gekommen und ich musste geduldig auf sie warten. Leider war Geduld nicht wirklich eine meiner Stärken, aber mir würde nichts anderes übrig bleiben. Aber eines Tages würde die Person, die für immer an meiner Seite sein sollte, kommen. Mit diesem Gedanken schlief ich lächelnd ein.
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Dafür leg ich meine Beine ins Feuer~
FanfictionEine Geschichte über Freundschaft, Liebe und die Hürden des Erwachsenwerdens. Yara geht in die 5. Klasse eines Gymnasiums. Sie rechnet nicht damit, dass eine Fußballmannschaft ihr ganzes Leben auf den Kopf stellen kann. Immer wieder müssen Freundsch...