A Stranger Is Watching

PILOT

Schon seit längerem folgte er dieser Frau. Er wusste bereits fast alles von ihr. Wo sie wohnte und arbeitete, wer ihre Freunde waren und wer ihre Kollegen. Er wusste, dass sie ihre Klamotten auf einen Stuhl neben ihrem Bett warf, sobald sie nachhause kam, dass sie nur ungern kochte, obwohl sie in einem Restaurant arbeitete. Er wusste, was für ihn am wichtigsten war, dass sie keinen Mann an ihrer Seite hatte, abgesehen von den One-Night-Stands, die es ihr allerdings nicht recht besorgen wollten. Er wusste all dies über sie, obwohl sie sich erst einmal getroffen hatten und sie seinen Namen nicht einmal kannte. Er war sich sogar sehr sicher, dass sie sich nicht einmal an ihn erinnerte.

Ihr erstes Treffen hatte in einer Bar stattgefunden. Liz, so hieß sie, war gegen ihn gestoßen und hatte tollpatschiger Art und Weise ihre Drinks über ihn verschüttet. Er konnte es ihr nicht übel nehmen, so schön wie sie an diesem Abend aussah und so betrunken wie sie war. In dem Moment als sie von dem Fleck auf seinem Hemd zu seinen Augen aufsah wusste er das diese Frau ihm gehören musste. Sie musste Sein werden. Nur Seins. Natürlich hatte er ihr dies nicht gesagt als sie sich überschwänglich versuchte bei ihm zu entschuldigen, sondern hat lediglich seinen Kopf als Antwort geschüttelt und ihr versichert, dass es ihm nichts ausmache. Kurz darauf wurde sie von einem Kerl von ihm weg gezogen. Er blieb noch in der Bar, bis seine Begierde und ihr Entführer diese verließen um ihre angetrunkenen Geilheit entgegen zu wirken. Er verfolgte die Beiden und fand somit heraus wo Liz lebte. Natürlich war er eifersüchtig auf diesen Kerl, aber als er am Morgen das Haus verließ fiel im ein Stein vom Herzen.

Natürlich war er diesem dann nicht auch gefolgt und hatte seine Adresse notiert. Er war ja kein eifersüchtiger Stalker. Richtig?

Der junge Mann musste bei der Erinnerung an ihre Begegnung lächeln. Sie hatte so wunderschön und so unendlich niedlich ausgesehen wie sie zu ihm hoch gesehen hatte. Niemals wollte er, dass jemand Anderes diesen Blick zu sehen bekam... aber dafür musste er ihr näher kommen. Das war ihm bereits klar und dafür wollte er diese Nacht nutzen.

Denn auch heute war sie wieder auf dem weg zum Club. Sie hatte nicht viele freie Tage, aber die die sie hatte nutzte sie entweder für ihre Freunde, oder zum feiern. Langsamen Schrittes folgte er der jungen, in einem Mantel eingehüllten, Frau und blieb an jeder Kreuzung, die sie über kehrte, einen Moment länger stehen um nicht auffällig zu wirken. Die Sonne war bereits untergegangen und die Straßen waren nur durch dem flackernden Licht der Straßenlaternen beleuchtet. Es wäre eine Leichtigkeit für ihn gewesen sie hier und jetzt zu entführen, aber das war nicht sein Ziel. Jedenfalls nicht direkt. Er wollte, dass sie ihn liebte. Dass sie ihn so sehr liebte wie er sie und dies könne er niemals erreichen wenn er eine charakterstarke Frau wie Liz einfach in eine dunkle Straße zerrte und sie mit sich nahm.

Schon bald waren sie bei dem Club angekommen. Wieder warte er einige Minuten, ehe er ihr in den Club folgte. Er musste sich wirklich zurückhalten suchend den Kopf zu heben als er den großen Raum betrat und lief zur Bar. Dort bestellte er einen Drink und setze sich. Erst jetzt sah er sich vorsichtig nach seiner Begierde... nach seiner Liz um. Ein wohliger Schauer fuhr ihm über den Rücken, als ihm ihre braunen Haare ins Auge fielen. Dieser verflüchtigte sich allerdings schnell wieder, als er sah wie sie mit einem breit gebauten Mann eng umschlungen tanzte.

Einen tiefen Schluck nahm er von seinem Drink und bestellte einen weiteren. Es war nicht das erste Mal das er sie so beobachten musste. Nein. Liz strahlte natürlich nicht nur auf ihn ihren anziehenden Charme aus und hatte daher bereits sehr viel mit unterschiedlichen Männern zu tun gehabt. Doch keiner von ihnen war gut genug gewesen für diese anspruchsvolle Schönheit und wie sie sie nacheinander abserviert hatte, hatte sein Herz glühen lassen. Sobald sie allerdings in seine Hände fallen würde, würde sich Liz nie wieder mit diesen Tieren beschäftigen müssen. Darum würde er sich kümmern und das sehr ausgiebig.