Kapitel 10

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Erst liefen wir schweigend ein Stück und wenn ich mir Julian so anschaute, dann konnte man die Ähnlichkeit zu Jascha doch ein bisschen erkennen.
"Du magst meinen kleinen Bruder mehr als du zugibst." sagt er dann einfach so und ich schaue ihn erschrocken an, spüre aber auch wie meine Wangen sich rot verfärben.
"Woher..." ich möchte mehr sagen aber er unterbricht mich.
"Ich das weiß? Ganz einfach. Wie du ihn anschaust oder in seiner Gegenwart bist, Körpersprache verrät einem sehr viel." erklärt er mir dann und ich schaue auf den Boden, Nala ist ein Stück vor uns und schnüffelt an einem Baum.
"Ich weiß, dass er es an der Schule mit Mädchen nicht einfach hat, oder im Ganzen mit Mädchen nicht einfach hat. Das hab ich mir für ihn sicher nicht gewünscht." erzählt er und ich kann an seiner Stimme hören, dass ihm das wirklich nicht gefällt. Ich möchte mir das gar nicht vorstellen wie man sich fühlen muss in so einer Situation.
"Er hat mir das auch am Anfang vorgeworfen." meine ich leise, darauf hin nickt der große blonde.
"Ich weiß. Er hat mir alles erzählt. Wie er dich angeschnauzt hat und ihr aber dann doch immer mehr Freunde geworden seid. Er hatte, immer zweifle doch dann, hat er angefangen dir zu vertrauen und hat sich in dich verliebt." seine Worte ließen mich zurückdenken, ich wusste das Jascha mir am Anfang nicht immer vertraut hat doch ich hatte ihm immer die Wahrheit gesagt. Gerade das mit meinem Sport, wie schwer es mir immer wieder fällt und wie sehr ich das vermisse.
Er konnte mich verstehen und das mochte ich an Jascha so gern.
Wir gingen jetzt schweigend mit Nala um den Block, Julian telefonierte einmal nur kurz mit jemand bevor wir wieder am Haus waren. Ich konnte sehen das Jascha wohl jetzt in seinem Zimmer war denn dort war Licht an.
"Sag es ihm einfach. Er wird dich nicht wegstoßen." meinte Julian noch bevor wir wieder ins Haust gehen. Zeit zu antworten lässt er mir auch keine da er direkt in die Küche zu seiner Mutter geht.

Ich ging also ganz langsam nach oben und klopfte an seine Zimmertüre bevor ich diese öffnete und eintrat.
"Ist alles ok mit dir?" frag ich leise, er sitzt auf seinem Bett und schaut so komisch. Seit seinem Bruder das herausgerutscht ist verhält er sich eh sehr merkwürdig.
Zögernd gehe ich zu ihm und setzte mich auf die Bettkante.
"Jascha? Rede mit mir!" versuche ich es wieder doch er schüttelt nur den Kopf.
Ich stehe auf und sammle meine Schulsachen ein um sie wieder in meinen Rucksack zu stecken, immerhin war morgen wieder Schule.
"Fährt mein Bruder dich jetzt nach Hause?" höre ich nun doch Jascha. Erschrocken drehe ich mich zu ihm um.
"Wieso sollte mich dein Bruder nach Hause bringen? Weil ich meine Schulsachen einpacke? Spinnst du jetzt?" meine ich verwirrt und gehe wieder zu ihm, eigentlich möchte ich meine Hand an sein Bein legen doch er zieht es weg.
"Sag mir jetzt bitte nicht, du bist sauer, weil ich mit ihm und Nala spazieren gegangen bin." frage ich ihn und er schnaubt. Da er mir auch nicht in die Augen schaut, wusste ich genau, dass ihn das störte.
"Du glaubst aber jetzt nicht wieder ich möchte nur an dein Bruder ran, oder?" schon bevor ich meine Frage ganz ausgesprochen hatte zuckt er mit den Schultern. Das glaube ich jetzt nicht.
"Er bekommt doch immer alles was er will." motzt dann Jascha und setzt sich anders hin, jetzt kann ich ihn auch wieder besser sehen. Er ist sauer.
"Jascha..." will ich anfangen aber er unterbricht mich wieder.
"Ich dachte wirklich, du bist anders und willst nicht nur an Julian ran..." nun ließ ich ihn nicht aussprechen, sondern unterbrach seinen Redefluss, indem ich ihn küsste.

Zwar dauerte der Kuss nicht lange aber er bewirkte das Jascha den Mund hielt, jetzt schaute er mich verwirrt an.
"Ich will nichts von deinem Bruder. Kapier das doch endlich." sage ich und schau ihm dabei in die Augen. Jetzt konnte ich auch keinen Rückzieher mehr machen, jetzt musste ich über meinen Schatten springen.
"Wenn überhaupt bin ich hier nur an einem Bruder interessiert. Doch bis heute hätte ich mich niemals getraut etwas zu sagen und ohne deinen Bruder würde ich das jetzt auch nie." doch Jascha verstand meine Worte noch immer nicht, er schaute mich weiter total verwirrt und fragend an.
"Ich hab mich auch in dich verliebt Jascha. Mich aber auch nicht getraut dir das zu sagen." sprach ich es nun endlich aus. Sofort wurden seine Augen größer und sein verwirrter Gesichtsausdruck wurde nun glücklich.
Er blickte mir erst in die Augen und dann kurz auf die Lippen bevor er mir wieder in die Augen schaute, gerade als ich was sagen wollte überbrückte er die letzten CM und küsste mich dann doch.

New School, first LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt