Kapitel 21

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Louis POV

Als ich mitten in der Nacht in unserem Bett im Obergeschoss wach wurde und auf Harry sah, der entspannt schlief, ließ ich den Abend im Keller Revue passieren.

Alles lief gut, bis ich auf diese unfassbare Schnapsidee gekommen war, unsere Vereinigung einfach so, ohne jegliche Vorbereitung durchführen zu wollen.

Meine Intention war es tatsächlich gewesen, Harry mit meinen Schmerzenslauten anzumachen, doch das ich damit das Gegenteil erreicht hatte, obwohl ich das alles für ihn hingenommen hatte...

„Grübelst du?", ich erschrak, als mich die grünen Augen plötzlich durch die Dunkelheit anstarrten und ich hielt mir eine Hand aufs Herz.

„Ich, ich bin gerade wach geworden. Hast du mich hier hochgebracht?", fragte ich unsinnigerweise und er lachte.

„Nein, ich habe Kenai gerufen. Natürlich habe ich dich hochgetragen. Du hast so fest geschlafen, dass ich es nicht übers Herz gebracht habe, dich zu wecken und ich wollte nicht das ganze Bettzeug runterschleppen. Deshalb lieber dich hier hoch.", er griff nach der Bettdecke und zog sie ein Stück höher über mich, sodass meine nackte Brust ganz bedeckt war.

„Danke.", sagte ich leise und wusste nicht, was ich noch sagen sollte.

„Lou, beschäftigt dich immer noch die Session im Keller?", fragte er nun und ich wusste, dass ein Abstreiten falsch war, dass ich es damit eher schlimmer machen würde, also nickte ich.

„Dann sprechen wir jetzt direkt darüber.", bestimmte er, griff nach der Flasche Wasser die neben dem Bett stand und nahm einen Schluck. „Du auch?"

Ich schüttelte den Kopf, rappelte mich ebenfalls auf und knibbelte mit meinen Händen an der Bettdecke herum.

„Sag mir bitte, warum du unbedingt ohne Vorbereitung mit mir schlafen wolltest.", fragte er direkt ohne Umschweife und ich atmete tief durch, schloss kurz die Augen.

„Du, du hast so erregt auf die Schläge und meine Geräusche mit dem Flogger reagiert. Mir gesagt, dass dich das unheimlich angemacht hat. Na ja, da hab ich gedacht, wenn ich auch da Schmerzen habe...", ich blickte auf die Decke und spürte wie er nach meinen Fingern griff. „Dann gibt dir das vielleicht den ultimativen Kick."

„Ich denke ich habe es vorhin schon einmal gesagt, Love, aber ich wiederhole es gern noch einmal für dich.", er hielt inne und strich mit seinen langen Fingern über meine.

„Es ist richtig, dass es mich antörnt, wenn du durch mich einen Lustschmerz erleidest und den durch Töne wie Stöhnen und Schreien zum Ausdruck bringst.", ich nickte und merkte wie mein Herz schneller schlug.

„Aber das gilt ausschließlich für Lustschmerz, wie ein Flogger ihn dir beibringt, oder Nippelklemmen, die dich reizen. Ernsthafte Schmerzen, sei es beim Verkehr, wenn du dir sonst irgendwie weh tust, oder sonst welche Arten von Schmerzen. Himmel Lou, das macht mich gar nicht an. Da habe ich dann Angst um dich, mache mir Sorgen und will dich nur davon befreien."

Ich sah auf und seine grünen Augen fingen meine blauen ein. „Verstehst du den Unterschied?", fragte er nun und ich schüttelte den Kopf. Nein, ich verstand es tatsächlich nicht.

„Weißt du, ich bin kein Sadist. Ich mag es nicht anderen Menschen weh zu tun, damit sie leiden. Das mag ich ganz und gar nicht und soweit müsstest du mich eigentlich kennen. Mich erregen Dinge, die mit dir mache nur dann, wenn sie dich ebenso erregen und die dich in eine Art Zustand bringen, der oft „Fliegen" genannt wird. Das Stöhnen, das Schreien ist für mich in dem Moment die Bestätigung, die Lautäußerung, dass du dich in die Situation fallen gelassen hast. Aber als du so furchtbar gewimmert hast vor Schmerzen, dir die Tränen vor Verzweiflung gekommen sind, da war nichts Erregendes dran. Das ist etwas ganz anderes, da hat mir mein Herz geschmerzt, weil ich dich nicht leiden sehen wollte.", seine Stimme war so sanft, so ruhig und beständig hielt er meine Hände in seinen.

Should I really trust you, again? (L.S.) 2.Teil der HeptalogieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt