Tony führt mich durch den ganzen Tower und zeigt mir jeden einzelnen Raum, der für mich wichtig sein könnte. Jeder Raum ich sehr geschmackvoll und teuer eingerichtet, sodass ich nicht mehr aus dem Staunen herauskomme. Das teuerste, was ich je besessen habe, war der Computer in meiner alten Wohnung und der war von einem Flohmarkt.
Tony_ Und das ist dein Zimmer. Pepper hat es für dich eingerichtet.
Er öffnet die Türen und zum Vorschein kommt ein riesiger Raum. In der Mitter steht ein großes Himmelbett, ein riesiger Kleiderschrank bedeckt eine komplette Wand. Die Schränke sind randvoll gefüllt mit Kleidung, für die ich Monatelang sparen müsste. Wieso das alles? Ich meine, sie nehmen mich hier auf, eine vollkommen fremde Person, die in Lebensgefahr zwar ist, aber in all den Nachrichten sieht man nur, wie tausende Menschen beschützen. Es ist rührend, was sie hier alles für mich machen, trotzdem verstehe ich es nicht richtig. Irgendetwas verheimlichen sie mir und erst jetzt fällt mir wieder ein, dass Steve gestern auch so etwas in der Art sagte. Ich muss herausfinden, was es ist!
Pepper_ Ich hoffe, dass es auch dein Geschmack trifft.
Ich_ Mir hätte es auch gereicht, wenn eine Matratze auf dem Boden im Keller gelegen hätte.
Beide sehen mich etwas komisch an. Sie kennen wohl nur dieses Leben. Das Leben im Reichtum, in dem alle anderen einen bewundern und sich wünschten, genau so leben zu können. Damit ich nicht noch seltsamer wirke, bedanke ich mich und sehe mich etwas in dem Zimmer um. Es ist ungefähr so groß, wie meine gesamte alte Wohnung. Tony und Pepper verlassen den Flur und gehen die Treppe hinunter. Die Möbel sind wirklich unglaublich schön, aber es ist auch so ungewohnt. Alles ist weiß und wirkt schon fast so, wie eine Arztpraxis. Ein wenig unwohl fühle ich mich hier, ich meine, ich kenne sie doch kaum. Bis auf die Tatsache, dass Clint mein Vater ist und ich irgendetwas in der Gegenwart von Bucky spüre. Liebe ist es bestimmt nicht, ich habe ihn nur zweimal getroffen und das war auch alles andere als freiwillig. Ich weiß noch nicht einmal, wie sich Liebe überhaupt anfühlt. Ich war noch nie in einer Beziehung oder hatte einen Crush auf jemanden. Wie komme ich also auf den Gedanken, dass ich auch nur auf ihn stehen könnte. Ich versuche bestimmt nur die Trauer zu verarbeiten. Plötzlich klopft es ab der Tür und Steve kommt herein.
Steve_ Wie geht es dir?
Ich_ Es ist alles ein bisschen seltsam.
Steve_ Als ich hier aufgewacht bin, bin ich erstmal weggelaufen, also glaub mir, ich weiß ganz genau, wie du dich fühlst.
Ich_ Wie kann ich das jetzt verstehen, du bist hier aufgewacht? Haben sie dich K. o. geschlagen oder wie?
Steve_ Nein, nicht so ganz. Ich war lange Zeit im Eis eingefroren.
Ich_ Was heißt denn für dich lange Zeit?
Steve_ 70 Jahre waren es ungefähr.
Ich_ Moment Mal, wie alt bist du?
Steve_ 103 Jahre sind es mittlerweile.
Ich_ Hast dich dann aber verdammt gut gehalten, für das Alter.
Auch wenn ich versuche, alles cool und gelassen zu sehen, es ist schon krass. Ich möchte mir gar nicht verstellen, wie es sein musste, nach diesen 70 Jahren aufzuwachen und ein völlig anderes Leben zu führen. Von nun an, werde ich mich nicht mehr beschweren, es gibt definitiv Menschen, denen es noch viel schlimmer geht als mir. Die ganzen Menschen, die Steve schon verloren hat, in all den Jahren. Seine ganzen ehemaligen Freunde, die verstorben sind, als er im Eis war. Dann schießt mir aber eine Frage in den Kopf.
Ich_ Wie ist das eigentlich Möglich? Ich meine, du bist 103 und siehst nicht so aus, als wärst du über 30.
Steve_ Danke, also ich bin geschmeichelt, aber schau her ich erkläre es dir. Vor einigen Jahren wurde mir ein Serum verabreicht, was einen zu einem Supersoldaten macht. Damals war ich sehr schwächlich und klein-
Ich_ Moment, du warst schwach? Das kann ich mir irgendwie nicht vorstellen.
Steve_ Das war aber so. Jedenfalls altere ich seitdem wesentlich langsamer, genauso wie Bucky.
Ich_ Warte, Bucky hat das Serum auch bekommen? Wieso das?
Steve_ Das sollte er dir am Besten selbst erzählen, die Geschichte ist nicht wirklich schön.
Meine Neugierde wächst an Bucky immer mehr. Ich möchte unbedingt mehr über ihn erfahren, zumindest was dieses Serum betrifft. Durch Steve werde ich jedenfalls nicht mehr über ihn erfahren, also muss ich ihn wohl oder übel selbst darauf ansprechen. Steve lässt mich nun auch alleine, damit ich mich etwas eingewöhnen kann. Ich finde es schön, dass er versucht, dass ich mich hier etwas wohler fühle. Es ist schön zu wissen, dass man hier dann doch erwünscht ist und jemanden erzählen kann, was einen bedrückt.
Erst jetzt fällt mir auf, dass mein Magen wie verrückt knurrt, also beschließe ich, runter in die Küche zu gehen und mir etwas zu essen mache. Zwar ist es noch immer Mitten in der Nacht, aber durch die ganze Aufregung will ich einfach nur etwas Essen. Etwas Nervennahrung hat noch nie jemanden geschadet. Die meisten sind schon schlafen gegangen, ich kann jedoch noch nicht. Ich gehe auch nicht davon aus, dass ich diese Nacht zur Ruhe kommen werde. So vieles ist passiert, was ich unbedingt noch verdauen muss.
Bevor ich mir etwas zu Essen hole, gehe ich noch Duschen. Wer hätte das gedacht, mein Zimmer hat ein eigenes Bad. Schnell ziehe ich mich aus und lasse das warme Wasser auf meine Schultern prasseln. Es tut wirklich so gut, diese Frische, die einen wie neugeboren fühlen lässt. Als ich fertig bin, ziehe ich mir Schlafsachen an, die feinsäuberlich in einem der Schränke liegen. Das Spitzentop besteht aus Seide und fühlt sich unglaublich gut an dem Körper an. Die Hose ist relativ kurz und generell das ganze Outfit ist recht freizügig, was mich nicht weiter stört. Ich binde mir die Haare hoch zu einem Zopf und gehe raus auf den Flur. Dort trifft mich etwas wie ein Schlag. Bucky gehört das Zimmer direkt nebenan und begleitet gerade eine Frau dort hinein. Als er mich bemerkt, sieht er mir tief in die Augen, fesselt mich regelrecht mit seinem Blick. Keiner von uns beiden bewegt sich auch nur ein Stück, jedoch mag seine Freundin nicht länger auf ihn warten. Sie zieht ihn in den Raum hinein, sie beachtet mich nicht einmal. Mein Magen zieht sich zusammen und ich werde ungewohnt wütend. Bin ich eifersüchtig? Ich kenne ihn kaum, also kann es doch nicht das sein. Mein Hunger vergeht von einer Sekunde auf die nächste. Wieso fühle ich mich denn nur so schlecht? Bucky hat scheinbar eine Freundin, ja und. Das geht mich doch alles gar nichts an. Er kann tun und lassen was er möchte. Auch wenn ich mir all diese Dinge weiter einreden möchte, hört dieses einengende Gefühl nicht auf. Es ist ein stechender Schmerz, der meinen ganzen Körper durchjagt. Tränen steigen in meine Augen auf, welche ich sofort wieder wegwische. Was macht Bucky mit mir? Wenn sich so liebe anfühlt, dann will ich das nicht mehr. Scheiß auf Gefühle und diesen anderen Kram!
Ich lege mich in das Bett hinein und versuche an etwas anderes zu denken. Ich muss Bucky aus meinen Gedanken streichen, wenn er wirklich eine Freundin hat, dann darf ich nicht weiter an ihn denken. Die nächsten Tage versuche ich ihm einfach so gut wie es geht aus dem Weg zu gehen. Das wäre das Beste für uns beide.
Wie konnte das alles denn nur passieren? Kaum bin ich alleine, da treffe ich auf meinen Vater und verliebe mich in irgendeinen Typen, den ich kaum kenne. So viel zum Thema, keine Gefühlsduseleien. Mum hat mir beigebracht, dass ich meine Emotionen und Gefühle unbedingt unter Kontrolle halten muss, damit ich nicht Schwach wirke. Nun ja, dass hat nicht sonderlich gut funktioniert. Ich fühle mich nämlich genau in diesem Moment schwach, unbeholfen und einfach nur alleine. Eine weitere Träne huscht meine Wange hinunter und reißt mich weiter in die Traurigkeit hinein. Die restliche Nacht suhle ich in Selbstmitleid, schaffe es aber irgendwann einzuschlafen. Es ist das erste Mal, dass ich mich in den Schlaf weine und lasse bestimmt nicht zu, das es zu einem weiteren Mal kommt. Wenn Bucky nicht dasselbe für mich empfindet, was definitiv so ist, dann ist es eben so. Ich werde ihm bestimmt nicht hinterher rennen, wie so einen Klette. So war ich nie und so werde ich auch definitiv nicht werden. Das alles wird nur eine Phase sein, die bald enden wird.
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Everything changes with time
Fiksi PenggemarBella Smith muss dabei zusehen, wie ihre Mutter vor ihren Augen stirbt. Ihr geht es schon länger nicht gut und muss viel Zeit im Krankenhaus verbringen. Die letzten Worte, die sie an ihre Tochter richtet, ist der Name ihres leiblichen Vaters. Sie fi...