Nur für ihn

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"Und das soll ich dir oder besser gesagt ihr glauben?" John B schaut zu mir hoch.

"Ich würde für sie meine Hand ins Feuer legen dude," versuche ich ihm deutlich zu machen.

"Wieso sollte Rafe so etwas tun, mh? Sie einfach so entführen? Wenn sie es nicht wollen würde, wär sie bei euch geblieben?"

"Sie wollte uns schützen, außerdem gibt es etwas, was in der Vergangenheit vorgefallen ist, dass sollte sie dir jedoch lieber wenn selber erzählen," sage ich ruhig.

"Weißt du es?" schaut er mich vorwurfsvoll an.

"Nein," ich schaue ihn ernst an, "ich wollte es nicht wissen, erst, wenn sie es dir gesagt hat und sich bereit fühlt," und genauso wie ich es sage meine ich es auch.

"Was willst du denn jetzt eigentlich von mir?" fragt er mich.

"Du musst mit ihr reden, bevor ihr irgendetwas passiert."

"Das sagst du so einfach, sie hat mich schließlich auch all die Jahre verletzt," sagt er und schnaubt dabei Luft aus.

"Selbst, wenn sie dir nichts mehr bedeutet, ich tue es, bitte John B, ich kann nicht zulassen, dass ihr etwas passiert."

"Wieso nicht?" will er plötzlich wissen.

Ich zögere und mache eine Pause.

"Weil," ich setzte erneut zum Satz an.

"Weil sie mir mehr bedeutet als ich es mir am Anfang ausgemalt habe."

John B nickt gedankenverloren.

Vielleicht war es nicht das Beste, es gerade vor ihm zu erwähnen, aber es musste einfach mal raus.

Fuck. Es brauchte viel zu lange, mir das einzugestehen.

"John B, bitte, tu es für mich."

Er rappelt sich auf.

"Wenn sie nicht mit mir reden will, fahr ich wieder," er hält mir eine Hand hin, ich schlage ein.

"Abgemacht."

Wir beeilen uns zur Twinkie zu kommen.

Als sie vor dem Haus der Camerons hält zögern wir kurz, es ist dunkel.

"Wo ist Sarah?" frage ich John B.

"Pope," antwortet er kurz.

"Wir gehen durch den Haupteingang, jetzt ist so oder so nichts mehr zu verlieren, das Arschloch ist alleine zuhause," die Wut von vorhin steigt abrupt wieder in mir auf.

Hätte ich bloß einen Baseballschläger mit dabei...ich wische den Gedanken schnell weg als John B sich in Bewegung setzt.

Wir nähern uns dem Haus immer mehr als ich plötzlich erstarre.

Ich sehe Rafe und Emilia. Im Flur.

"Sie will das nicht," sagt John B plötzlich.

"Früher hat sie immer, wenn sie etwas nicht wollte, eine Hand um ihre Hüfte geschlungen."

Das tat sie, während Rafe an ihren  Lippen hängt.

"Rafe hat keine Chance mehr, er wird bereuen, was er getan hat," sage ich mit voller Wut in den Augen.


Ich schaffe es auch kurze Zeit später nicht, mich zu lösen, dass tut Rafe jedoch als ein Klirren ertönt von alleine.

Ich sehe zwei Gestallten im Hauseingang stehen.

"JJ," ich will zu ihm flüchten, doch sein Blick ist auf Rafe gerichtet, der auch JJ nicht aus den Augen lässt.

JJ tritt zur Seite und lenkt mich so in Richtung der zweiten Person.

John B.

Unsere Blicke treffen sich erneut.

Ich schrecke jedoch schnell wieder auf und drehe mich herum.

Ein dumpfer Schlag ist zu hören. Noch einer. Mein innerliches Zittern wird stärker.

JJ trifft mehrmals auf Rafes Magen.

Er weicht aus. 

Er trifft erneut.

"Wir müssen hier weg, JJ regelt das," plötzlich spüre ich, wie John B nach meiner Hand greift.

Ich schaue zu ihm.

"Bilde dir nichts ein, ich mache das für JJ," sagt er nur kurz.

Der hatte Rafe mittlerweile den Rest gegeben und sich von ihm gelöst.

Rafe liegt bewusstlos auf dem Boden.

Genauso wie JJ auf dem Golfplatz.

Bevor die Bilder in mir wieder aufsteigen können renne ich mit John B und JJ zur Twinkie.

Falle vor Schwung schon fast in den Sitz.

Keiner sagt etwas. 
Erst als das Auto vor der Hütte hält, setzt JJ zum Satz an.

Wir standen alle eine Weile unter Schock.
"Geht es dir gut Em? Hat er dir wehgetan?"

Ich schüttele benommen den Kopf. Er hat mich nur fertiggemacht, mit Worten und Taten.

JJ kommt zu mir herum, öffnet die Tür und hilft mir auszusteigen.

Dann umarmen wir uns eine gefühlte Ewigkeit.

"Danke," flüstere ich und vergrabe mein Gesicht noch weiter in JJs Schulter.

"Ich glaube," er löst sich von mir, "du musst dich noch bei jemand anderem bedanken," er deutet auch John B, der das Ganze von weitem beobachtet.

Ich drehe mich weg von JJ und gehe auf ihn zu.

"Können wir," meine Stimme bricht kurz ab.

"Können wir kurz reden?" schaue ich ihn immer noch ungläubig an.

Er öffnet die Hüttentür und ich trete hinein.

JJ lehnt sich an die Twinkie und wartet.

John B setzt sich auf einen Stuhl und ich mich auf die andere Seite des Tisches.

"Hör zu, ich will keine lahmen Lügen und ausreden von dir hören, okay?" sagt er emotionslos zu mir.

"Nein," du bekommst nur die Wahrheit," schlimmer kann es ja sowieso nicht mehr werden.



The moment I met JJ Maybank- Obx FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt