Kapitel 5

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Scarlett P.O.V
Es waren schon einige Tage vergangen, seitdem ich Nachforschungen zu der Königs Familie angestellt hatte. Alles, was ich noch herausgefunden hatte, war das seine Eltern anscheinend nie das Land verlassen hatten. Und dass er allein in der Thronfolge war. Gerüchte besagten, dass der König vor einigen Wochen, befohlen hätte das er von niemanden mehr gestört werden wollte. Man hörte wohl, den König manchmal in der Nacht schreien. Aber das half mir alles nicht weiter. Ich musste wissen, was vor einundzwanzig Jahren geschehen war. Es frustrierte mich, nicht zu wissen, was der König verbarg. Ich gab's auf, heute noch irgendwas herauszufinden, und sah zu der Vitrine hinüber, die mein altes Schwert aufbewahrte, das den Namen Scorpio trug. Das Schwert hatte mich in jede Schlacht begleitet, und mich nie in Stich gelassen. Es trug viele Erinnerungen, die ich manchmal am liebsten vergessen wollte. Ich bereue bis heute manchmal das es mir nicht früher aufgefallen war, dass jemand Gefühle für mich hatte.


Flash Back:
Als der Krieg sich immer mehr zu spitze, wurden unsere Mauern von den Feindlichen Truppen überrannt. Kaiden, mein engster Freund, war auf der Mauer postiert worden. Als ich erfuhr das der Feind an Anmarsch war, rannte ich zu ihm, um ihn zu helfen. Doch als ich ankam, war schon alles niedergebrannt, und zerstört. Niemand kämpfte mehr auf dem Schlachtfeld. Ich entsinne mich noch, wie es nach verwesten, und verkohlten Leichen roch. Der Himmel Pech schwarz war. Es schien fast so, als ob der Himmel gleich weinen würde. Ich suchte verzweifelt nach Kaiden, unter dem Berg von Leichen. Mit jeder Stunde, die verging, kam mir wieder Hoffnung hoch, dass er es doch noch vielleicht geschafft hatte. Doch plötzlich hörte ich seine Stimme. Er rief immer wieder meinen Namen. Ich rannte so schnell ich konnte zu ihm, um zu sehen, wie es ihm ging. Doch als sah, in welcher Verfassung er war, blieb mein Herz für eine Sekunde stehen. Sein linkes Bein, und rechter Arm waren komplett zerfetzt, und hingen wortwörtlich am Seidenen Faden. Ich kniete mich zu ihm runter, und versuchte irgendwie die Blutung zu stoppen, aber egal was ich tat, sie hörte einfach nicht auf zu bluten.  >> Hey, << kam es kratzig aus seiner Kehle, und hielt verkrampft meine blutige Hand fest. »Hi«, sagte ich mit zittriger Stimme.« Wie schlimm sieht es aus?« grinste er mich an. Doch das grinsen ähnelte eher eine Grimasse, da er sehr starke Schmerzen hatte. Er konnte noch nie ernst bleiben, aber das mochte ich so sehr an ihn. Er war der Einzige, der mich immer zum Lachen brachen konnte.« Gar nicht so schlimm, bleib einfach liegen, uns sprich nicht so viel »sagte ich mit unterdrückten Tränen.« Nach deinem Gesicht Ausdruck zu urteilen, ist das alles andere als nicht so schlimm« und grinste mich an -zumindest versuchte er es. »Ich weiß das die Reise für mich hier zu Ende ist, deshalb will ich dir noch was sagen bevor ich abtrete. Weißt du noch, wie ich dich gefragt hab, ob wir Freunde werden wollten?« fragte er mich plötzlich aus heiterem Himmel.« Ja, natürlich, wieso fragt du?« fragte ich ihn. »Tja, so lustig es auch ist. Ich habe deine innere Stärke bewunderte. Deine Hingabe, und dass du alles für deine Freunde getan, um sie zu beschützen. Als ich sah, dass du von ein paar Typen geärgert wurdest. Habe ich mir geschworen, stärker zu werden, um dich zu beschützen. Ich trainierte bis zum Umfallen, und eines Tages hatte sich mein Training ausbezahlt. Als ich die Typen zu einem Duell herausforderte hatte, hatte gewonnen. Ich hatte das erste Mal das Gefühl, dass ich etwas richtig gemacht hatte. Und fing noch härter an zu trainieren. Aber du bliebst auch nicht lange untätig, du hattest mittlerweile auch angefangen zu trainieren. Je mehr ich dich beobachtete, desto mehr wurde mir bewusst, dass ich Gefühle für dich hatte. Ich hielt es irgendwann nicht mehr aus, und sprach dich das erste Mal an. Gott, ich war so nervös, als dich fragte, ob wir Freunde werden wollten. Ich hatte so Angst das du mir einen Korb geben würdest. Aber als du gesagt hattest: gern, machte mein Herz einen Freuden Sprung. Ich war so glücklich. Aber als ich erfuhr, dass du in den Krieg ziehen würdest. Hatte ich plötzlich Angst, dass du nicht mehr zurückkommen würdest. Weshalb ich mich auch bei der Armee einschrieb. Ich fing als normaler Soldat an, und arbeitete mich Stück für Stück zu der Spitze hoch. Als ich endlich ober Leutnant wurde, schickte man mich zu einem General, der an vorderste Front kämpfte. Aber ich wusste nicht das du auch dabei sein würdest. Als ich dich völlig Blut überströmt, auf dem Schlachtfeld sah. Sah ich vor mir ein Engel, der jeden seiner Feinde in Stücken riss, wenn er dir zu nahekam. Aber auf der anderen Seite warst du anmutig  -fast wie ein Tanz. Als du mich dann nachher angesprochen hast, hast du mich sofort wieder erkannt. Du hattest dich kein Stück verändert, du hattest immer noch dieses Leuchten in deinen Augen. Das jede Dunkelheit vertrieb. Wir kamen uns immer näher, und ich hatte das Gefühl, dass du mir immer näherkommen wolltest. Und gestern Abend wollte ich dir endlich meine Gefühle gestehen. Doch wir wurden leider unterbrochen. Und weil ich es dir gestern nicht mehr sagen konnte, sage ich es dir jetzt. Ich liebe dich, Scarlett, von ganzem Herzen.« Sagte er mit fester Stimme, und mit einem kleinen glitzern in seine Augen. Ich konnte mich nicht mehr zurückhalten, und küsste ihn auf den Mund. Der Kuss kam so überraschend von mir, dass er einige Sekunden brauchte, um zu realisieren, was gerade geschah, doch kurze Zeit später erwiderte er den Kuss. Als wir uns voneinander trennten, waren wir völlig außer Atem.« Sag mal, hast du dir jetzt eigentlich einen Namen für das Schwert überlegt?« fragte er mich.« Weißt du was, das habe ich gerade. Ich werde es Scorpio nennen. So werde ich mich immer an dich erinnern können. Auch wenn du weit von mir entfernt bist. Oder Wenn ich dich nicht sehen kann, weiß ich, dass du immer an meiner Seite bleibst. »Gab ich mit zitternder Stimme von mir.« Ich bin so erleichtert« sagte er, mit Freuden Tränen in den Augen und streichelte sanft meine Wange. Ich drückte seine Hand, und legte meine Stirn gegen seine. „Ich liebe dich, von ganzem Herzen", flüsterte ich leise zu ihm. Sein Atem wurde immer flacher, bis ich plötzlich gar nichts mehr hörte. Ich erschrak, als ich bemerke, dass er tod war. „Nein, bitte ... tu mir das nicht an ... nicht jetzt", flehte ich ihn an, und umgriff mit meinen Händen sein Gesicht. Ich konnte es nicht glauben, dass er gerade in meine Arme gestorben war. Es war alles so unreal. Ich schaute zum Himmel auf, und bemerkte am Rande meines Bewusstseins, dass es anfing, regnen. Mit jeder Sekunde in dem der Regen, mehr auf meine Haut tropfte. Wurden meinen Tränen und mein Schmerz immer ungehaltener. Ich wiegte ihn in meine Arme, und schrie meine ganze Verzweiflung, und meine Trauer raus. So still wie es war, konnte man bestimmt meine Schreie, über das ganze Schlachtfeld hören. Der Regen hörte einfach nicht auf, es war, als ob der Himmel selbst, meine Gefühle wieder spiegelte. Ich ging mit schweren Schritten, mit Kaiden in meine Arme wieder zum Camp. Als ich wieder im Camp war, machte mir jeder Platz. Ich entschied mich, ihn zu beerdigen. Es war eigentlich nicht erlaubt, aber die Regeln gingen mir so am Arsch vorbei. Ich wollte meinen besten Freund, meinen liebsten, angemessen beerdigen. Das war das mindesten, was ich noch für ihn tun konnte. Ich schaufelte das Grab mit meinen eigenen Händen. Und als ich endlich fertig war, ging gerade die Sonne unter. Meine Finger waren blutig, von der ganzen Schufterei, aber das war mir egal, ich konnte den Schmerz. Ich saß noch lange vor sein Grab, und dachte über unsere glücklichen Zeiten nach. An diesem Tag zerbrach etwas in mir.

Flash-back ende


Als ich wieder zu mir kam, hatte ich gar nicht bemerkt, dass mir eine stille Träne runter lief. Ich brauchte frische Luft, und zog mich schnell um. In meinen Schrank fand ich schnell etwas Passendes. Ich zog mir schnell eine braune Hose, eine weiße Bluse, braune Stiefel und dazu einen blauen Mantel mit Kapuze an. Als ich fertig angezogen war, ging ich in Richtung Hafen. Das Meer beruhigte mich immer, ich wusste auch nicht wieso. Es fühlte sich immer so an, als ob mir jemand Trost spenden würde, und mir eine Schulter gab, an der ich mich anlehnen konnte. Manchmal saß ich auch einfach nur da, und hörte Stunden lang, dem Rauschen der Wellen zu. Als ich endlich an den Hafen ankam, setze ich mich am Steg, und ließ meine Füße in das Wasser gleiten. Die angenehme Kühle des Wassers beruhigte mich sofort. Jetzt, wo ich wieder einen klaren Kopf hatte, konnte ich mich wieder auf die zwei Einbrecher konzentrieren. Warum war Adem nur so besessen darauf, das Buch zu bekommen? Moment, Kai hatte doch erwähnt, dass sie an einem anderen Tag wieder komme, würden. Das war meine Chance, ihnen eine Falle zu stellen. Sie würden nicht wissen, was ihnen geschieht, wenn sie erstmal in meine Falle sitzen würden. „Nun den, lasst uns unser Katz und Maus Spiel beginnen", flüsterte ich leise vor mich her, und schaute zum Mond rüber.


Fortsetzung folgt....

Safe me from the DarknessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt