Die Überraschung

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Mir fällt die Gabel aus der Hand. Schock.

> Mara was ist los? < fragt Sascha besorgt nach.

> Ich... ich... < mir fehlen die Worte.

In meinem Kopf spielt sich gerade alles so schnell ab. Stimmungsschwankungen, Morgenübelkeit, Essensgelüste und dann doch wieder nicht. Und dann überlege ich, wie lange kenne ich Sascha, wie lange sind wir schon zusammen.

Bestimmt schon 7 Wochen. Und ich habe die Pille vergessen zu nehmen, weil sich auf dem Weg von Amerika nach Deutschland die Ereignisse überschlagen haben. Wir haben nicht verhütet.

Meine Welt bricht gerade zusammen. Ich will doch Studieren. Ich kann mich doch jetzt nicht um ein Baby kümmern. Ich bin die nächsten 6 Jahre noch voll mit meinem Studium beschäftigt.

Ich fange an zu zittern. Ich bin gerade nicht mehr in der Lage irgendetwas zu tun. Meine Gedanken rasen förmlich durch meinen Kopf. Ich fange an zu hyperventilieren. Sascha springt auf und kommt zu mir, er nimmt mein Gesicht in seine Hände.

> Mara, Prinzessin, alles ist gut, was ist los? Was ist passiert? Habe ich irgendetwas falsch gemacht? Bitte atme tief durch, alles wird gut. Der Arzt ist unterwegs. < Sascha versucht mich zu beruhigen, aber in seiner Stimme ist die Sorge klar rauszuhören.

Ich versuche mich zu beruhigen, doch die Panik kriecht immer weiter hoch. Mein Herz rast, mir wird schwindelig und plötzlich ist alles schwarz. Ich kippe um. Sascha fängt mich auf. Er trägt mich ins Bett und wartet auf den Arzt. Ich liege unterdessen bewusstlos auf dem Bett.

Es dauert nicht lange und der Arzt, den Sascha per Telepathie gerufen hat, ist da. Sascha öffnet Ihm die Tür und erklärt Ihm, auf dem Weg nach oben, was passiert ist und wie mein aktueller Zustand ist. Der Arzt nickt nur.

Als die Zwei ins Schlafzimmer kommen, liege ich immer noch bewusstlos da. Der Arzt checkt erst einmal meinen Puls, danach meinen Blutdruck.

> Alpha, darf ich der Luna etwas Blut abnehmen? Mich beschleicht da so ein Verdacht, nur kann ich das aktuell nur bei einer Blutuntersuchung nachweisen. < fragt der Arzt unterwürfig nach.

> Ja, mach was du kannst, Hauptsache Mara gehts schnell wieder besser. < sagt Sascha nervös.

Der Arzt nimmt mir ein bisschen Blut ab.

> Ich werde Ihr jetzt noch ein paar Vitamine spritzen und dann wird Sie auch bald wieder zu sich kommen. Alpha, es ist im Moment sehr wichtig, dass unsere Luna im Bett liegen bleibt, bis ich die Blutergebnisse habe. Es ist notwendig, zu Ihrer eigenen Gesundheit. < mahnt der Arzt vorsichtig an.

> Ich werde dafür sorgen, dass Mara das Bett nur für die Toilette verlässt. < verspricht Sascha ihm.

Der Arzt gibt mir noch eine Vitaminspritze und verschwindet dann wieder. Es dauert nicht lange, da komme ich auch wieder zu mir. Sascha liegt mit mir im Bett und hält mich fest.

> Wa... Was ist passiert? < stottere ich etwas vor mir her.

> Du hattest eine Panikattacke mit Schwächeanfall. Der Arzt war da, hat dir etwas Blut abgenommen und Vitamine gespritzt. < informiert mich Sascha.

> Oh. < mehr bekomme ich im Moment nicht raus.

> Mara, was ist los? Was bedrückt dich, dass du eine Panikattacke bekommst? < Sascha ist besorgt.

> Sascha, bitte jetzt nicht. Ich bin müde. < versuche ich mich rauszuwinden.

> Na gut Prinzessin, aber wenn der Arzt später vorbeikommt und die Ergebnisse bringt, muss du sagen was los ist. < deutet Sascha an.

Ich seufze auf und nicke nur. Was soll ich da noch groß sagen? Der Arzt wird kommen und uns Gratulieren, weil wir Eltern werden. Und mein Studium? Ich versuche den Gedanken zu verdrängen, mir steigen die Tränen ins Gesicht.

Mein Traum war es immer Tierärztin zu werden und meine eigene Praxis zu haben. Dieser Traum ist geplatzt, weil ich nicht aufgepasst habe und ich schwanger geworden bin.

Sascha scheint meinen inneren Kampf stumm mitzubekommen, er streichelt mir sanft über den Rücken und brummt leise. Das Brummen beruhigt mich und ich versuche meine Konzentration auf das Brummen zu lenken, es funktioniert und es dauert nicht lange und ich schlafe ein.

Als ich das nächste Mal wieder wach werde ist Sascha nicht im Raum.

* Wo bist du? * frage ich ängstlich nach.

Ich fühle mich gerade so als ob eine Dampfwalze über mich gefahren ist. Platt, aber ich fühle mich auch ungeschützt. Ich möchte Sascha bei mir haben, damit ich mich wieder sicher und geborgen fühle.

* Ich mache dem Doktor die Tür auf, ich bin gleich wieder oben Prinzessin. * antwortet Sascha mir beruhigend.

Oh je, jetzt ist es so weit. Gleich kommt raus das ich Schwanger bin und dann ist es auch wahr. Ich seufze und lasse mich zurück ins Kissen fallen. Ich höre die Schritte der Männer auf der Treppe. Sascha öffnet die Tür und betritt mit dem Arzt den Raum.

> Meine Luna. < verbeugt sich der Arzt leicht.

> Herr Doktor. < antworte ich.

> Darf ich mit unserer Luna erst unter vier Augen sprechen, bevor unser Alpha dazu kommt? < fragt der Arzt in den Raum.

> Ja gerne. < sage ich schnell mit Erleichterung in der Stimme.

> Wenn Mara das so möchte soll es mir recht sein. < sagt Sascha und versucht seine Enttäuschung zu verbergen.

Sascha dreht sich um und geht, natürlich schließt er auch die Tür hinter sich und man kann hören, wie Sascha die Treppe runter geht.

> Meine Luna, schön, dass Sie wach sind. Wie geht es Ihnen? < will der Arzt wissen.

> Ich weiß es nicht. < gebe ich ehrlich zu.

> Soll ich Ihnen sagen, was ich in Ihrem Blut gefunden habe meine Luna? < fragt der Arzt freundlich.

> Das ich Schwanger bin? < antworte ich mit einer Gegenfrage.

> Genau. Ist das auch der Grund für Ihre Panikattacke? < fragt der Arzt nun weiter nach.

Ich erzähle dem Arzt alles, meine ganzen Sorgen, die mich heute geplagt haben und zu der Panikattacke geführt haben.

> Ja sowas dachte ich mir schon. Wissen Sie Luna, Sie sind ja noch nicht sonderlich lange hier, und Sie kennen unsere Gebräuche auch noch nicht so gut. Aber wenn Sie Schwanger sind, dann ist es für das Rudel absolut oberste Priorität für Sie zu Sorgen. Und wenn das heißt, dass Sie zur Uni gehen, dann gehen Sie zur Uni. Ich glaube unser Alpha trägt so viel Verstand in seinem klugen Köpfchen, um zu sehen, wie wichtig Ihnen das Studium ist. < klärt er mich auf.

> Ja, aber was ist, wenn das Baby da ist? Das Studium dauert ungefähr 6 Jahre, wer kümmert sich um das Kind in der Zeit? < frage ich besorgt.

> Auch dafür wird sich eine Lösung finden Luna. Sie sind nicht umsonst unser Alphapärchen. Unser Alpha wird Sie sicherlich unterstützen. Und so langsam sollten wir Ihm das auch sagen, meinen Sie nicht auch, liebe Luna? < spricht er mir Mut zu.

Ich nicke nur. Der Arzt verlässt den Raum, um Sascha zu holen.

> Alles ok Prinzessin? < fragt Sascha immer noch besorgt.

> Ich glaube ja, mein Alpha. Es war mehr psychischer Natur, die Panikattacke, aber ich konnte unserer Luna versichern, dass Sie sich keine Gedanken mehr machen brauch. Ach, und bevor ich jetzt geh, da Sie beide ja noch etwas zu klären haben, liebe Luna, ich bringe Ihnen morgen noch ein paar Vitamine vorbei, die werden Sie in nächster Zeit erst einmal brauchen. < zwinkert der Arzt mir zu.

> Danke für Alles Herr Doktor. < bedanke ich mich aufrichtig.

> Nicht der Rede wert, immer wieder gerne meine Luna. < winkt der Arzt ab, verabschiedet sich noch und geht.

> Was ist jetzt los Mara? Ich mache mir Sorgen. Du hast mir in der Küche einen ganz schönen Schrecken eingejagt. < lässt Sascha verlauten.


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Das Mädchen und der Alpha (Band 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt