Lillith Pov:
Es war noch früh am morgen, gestern war der restliche Tag relativ entspannt gewesen.Mark hatte ein paarmal versucht mit mir zu reden ,was ich geschickt umgangen bin ,am Abend jedoch war er in sein Zimmer streamen gegangen. Ich hatte auf der Coach geschlafen als es mir einfach zu spät wurde, und unsere Mütter schon in ihre Zimmer verschwunden waren.
Ich konnte nicht wirklich schlafen , mein Kopf hörte nicht auf Szenarien und Gedanken zu beginnen und wieder zu verwerfen.
Also saß ich jetzt übermüdet im Wohnzimmer vor einem der großen Fenster und beobachtete die Spaziergänger die am frühen morgen ihre Runden gingen. Jeder hatte eine Geschichte, ein komplexes Leben voller Entscheidungen welche das wohl waren welche Geheimnisse, welche Endscheidungen trug jeder mit sich herum?
Zum Beispiel die Frau die gerade die Straße betrat; sie war ungefähr so groß wie ich, sah um die 30 jahre alt aus,braune Haare, mittelang, als wir angekommen waren hatte ich sie aus einem eher schicken auto und mit Busineskostüm aussteigen sehen was sie heute auch trug. Das Haus aus dem sie kam hatte kein Kinderspielzeug oder ähnliches im Vorgarten aber eine LGBTQIA+- und eine Omni-Flagge hingen vom Fenster des 2ten Stockes herraus, woraus man schließen konnte das sie oder ihr Lebensgefährte,falls es jemanden gab , entweder Omnisexuell oder ein Ally war. Wie hatte sie es herrausgefunden, warum hatte sie keine Kinder, arbeitete sie in einem Büro, hatte sie eine Firma? Alles Möglichkeiten, alles Fragen die sich beim genauen beobachten stellten; wie zum Beispiel das sie sich leicht schwanked bewegete , was auf Unsicherheit oder Angst hinweisen konnte oder auf zum beispiel Polyneuropathie, welche eine Bezeichnung für das eingeschränkte Warnehmung des Untergrundes ist.
Das war wohl wieder eine meiner Eigenarten, Leute analysieren, Schlüsse ziehen , sich Geschichten ausdenken das passiert wohl wen kaum jemand mit dir spricht und du so durch nonverbale Sprache beziehungsweise gar nicht komunizierst.
Es ist eben nuützlich im ungefähren zu wissen was der gegenüber will bevor er überhaupt anfängt zu reden, wobei es natürlich nicht bei jedem gleich leserlich und verständlich war. Aber es gab ein ungefähres Grundgerüst und ab da waren es nur grobe Vermutungen die mal wahr und mal falsch waren, das war aber gerade das spannende daran.
Ich nahm einen Schluck von meinem Tee und ließ meinen Gedanken ihren Lauf.
Das passierte nicht oft, ich erlaubte mir nicht so viel über alles nachzudenken, zu realisieren wie unglücklich man ist ist einfach keine so tolle Beschäftigung
Wer hätte gedacht das ich je in solch eine Lage komme, ich sicher nicht.
Ich war im Grunde mir nicht einmal sicher was oder ob ich fühlte.
Sollte ich sauer sein?
Traurig?
Sollte ich daran festhalten das Mark Zeichen, wenn auch undeutsane, sendete?Ich wusste es selbst nicht.
Ich schloss meine Augen.
Meine Gedanken schweiften zu alten, fast verblassten Erinnerungen.
Von mir, wie ich mit Mark beinahe jeden Tag verbrachte, wie wir einen eigenen Limonadenstand aufbauten,Fahrradfahren lernen,Übernachtungspartys und Geburtstage feierten - Alles an was ich mich von meiner Kindheit erinnern konnte hatte mit Mark zu tun.
Oder meinem Vater, ich konnte mich nicht mehr ganz erinnern wie er aussah oder wie seine Stimme klang, vielleicht lag es daran das ich ihn verdrängt hatte um den Schmerz nicht allzu doll zu spüren oder eben genau wegen dem Schmerz über seinen Verlust.
Ich war einfach hoffnungslos, nicht fähig loszulassen, etwas was alle anderen schon längst getan hatten.
Warum war ich nur so???
DU LIEST GERADE
The day you left, was the day everything went down-RanbooxOC
FanficRanbooxOC __________________________________________ "Love is rare, life is strange, Nothing lasts, and people change" __________________________________________ Das Mädchen,das eigentlich kein Mädchen ist, ganz hinten in der Klasse mit dem niema...