Rage and Love

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RIKU:

Ich parkte mein Auto vor dem Haus meiner Mutter und klingelte. „Wir sind bei Sami eingeladen", sagte ich. „Du und deine komische Kaspergruppe", schüttelte sie den Kopf, doch sie kam mit. Mein Herz klopfte immer stärker, je näher wir unserem Ziel kamen. Nervös stellte ich schließlich den Motor ab und lief mit meiner Mutter durch das Tor in den Garten, wo Grill und Biertische aufgebaut waren. Sami winkte uns fröhlich zu. Meine Mutter entdeckte die Frau von Mikko und ging auf sie zu, während ich mich nach meinem Freund umschaute. „Ist Samu schon da?", hielt ich Raul auf, der gerade an mir vorbeiging. „Ja, da", deutete er zu einigen Crewmitgliedern, mit denen er sich unterhielt. „Danke", nickte ich. Trotzdem zögerte ich plötzlich. War das eine gute Idee?

Tief durchatmend sah ich zu meiner Mutter, ehe ich auf den großen Blondschopf zuging. „Hey, Samu", meinte ich vorsichtig. Er blickte mich kurz an und verzog den Mund. „Kannst du bitte kurz mitkommen? Es ist wichtig", bat ich. Er seufzte und folgte mir. Einige Meter von meiner Mutter entfernt blieb ich stehen. „Es tut mir leid und ich will es wieder gut machen", sagte ich. Samu verdrehte die Augen. „Bitte, Samu, gib mir eine Chance und vertrau mir", blickte ich ihn flehend an.

SAMU:

Ich konnte diesem Idioten aber auch nichts abschlagen. Ich lächelte Riku an und nickte. Kaum hatte ich das getan, lagen seine Lippen gierig auf meinen und ließen auch den letzten Funken Ärger in mir verschwinden.

Als wir uns nach einer Weile wieder lösten und ich die Augen öffnete, sah ich direkt in die grauen, geschockten Augen von Rikus Mutter. Da verstand ich, wie er das Wiedergutmachen gemeint hatte. „Ich liebe dich", murmelte ich strahlend und küsste ihn erneut. Wieso hatte ich schon wieder an ihm, an uns gezweifelt? Er war der beste Freund, den man haben konnte.

RIKU:

„Riku Juhani Rajamaa! Was sollte das?!", zog meine Mutter mich keine Minute später zur Seite. Ich zuckte trotzig mit den Schultern. „Das ist doch meine Sache", meinte ich. „Das ist ein Mann", versuchte meine Mutter klarzustellen, was offensichtlich war. „Ich weiß. Ich liebe ihn", sagte ich trocken. Die Augen meiner Mutter wurden groß vor Schreck und Unglauben. „Wie bitte?", fragte sie entrüstet. „Ja, ich bin nicht mit Laura zusammen, sondern mit ihm. Und jetzt entschuldige mich", knallte ich ihr die Tatsachen an den Kopf, bevor ich sie stehen ließ und zu Samu zurückging, der mich überglücklich anstrahlte. Im Augenwinkel sah ich meine Mutter in Rage die Party verlassen, aber ich hatte sowieso nicht eingeplant, dass sie lange blieb, im Gegenteil. „Danke. Das war so unglaublich stark. Und mir tut es leid", zog Samu mich in seine Arme. Ich ließ mich fallen und legte meinen Kopf auf seiner Schulter ab. „Ich liebe dich", schluchzte ich.

SAMU:

Riku zitterte, während ihm immer mehr Tränen über die Wangen liefen. „Es tut mir leid", strich ich ihm durch die braunen Locken, die ich so sehr liebte wie alles an ihm. Er hatte die Beziehung zu seiner Mutter zerstört, nur um mit mir zusammen zu sein, und das an einem Ort, wo viele, gut bekannte Menschen waren. Wie hatte ich je an seiner Liebe zweifeln können? Wie? „Scheiße, es tut mir leid", wiederholte ich. Seine Lippen suchten meine. Der Kuss schmeckte salzig von seinen Tränen, war aber so unglaublich sanft und versprach so viel Liebe, wie ich sie noch nie verspürt hatte. Keine Sekunde wichen wir den Rest des Abends voneinander, tauschten liebevolle und verlangende Küsse. Seine Hand strich unter meinem T-Shirt an meinem Bauch entlang, gefährlich nah am Hosenbund. Sein eines Bein lag über meinem. Ich seufzte und ließ auch meine Hände tiefer wandern, bis sie knapp oberhalb seines Hinterns liegen blieben.

If You Love Somebody Like MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt