Kapitel 25
MARCEL
14.09.21, Leverkusen
„Hast du heute geschlafen?", fragte ich Mats und sah zu ihm herunter. Er saß mit herabhängenden Schultern auf der Bank und musterte aus seinen kleinen Augen den Boden der Kabine, die zu Saisonbeginn so sauber, wie sonst nie im Jahr war.
„Ja", antwortete Mats, aber seine Augen sagten etwas anderes. Ich sah über meine Schultern und überblickte die Kabine, die zu diesem Zeitpunkt noch leergefegt war. Wir waren viel zu früh zum Spiel gegen Frankfurt gekommen, eine Gewohnheit, die uns von Lukasz geblieben war, der grundsätzlich viel zu besorgt gewesen war, dass wir zu spät kommen würden und der Anzeige auf dem Navi nie Glauben schenkte, sodass wir immer mindestens eine halbe Stunde zu früh waren. Der einzige Unterschied zur vergangenen Saison war allerdings, dass wir zu dritt die halbe Stunde immer mit Lachen füllen konnte, aber davon waren Mats und ich meilenweit entfernt. Im Allgemeinen konnte ich mich nur mit Mühe daran erinnern, wann wir das letzte Mal geschmunzelt hatten, von Lachen ganz zu schweigen. Sah ganz so aus, als hätte Lukasz falsch gelegen, als er meinte, dass Mats und ich die Beziehung einfach zu zweit fortführen könnten. Konnten wir nicht, was eine Überraschung.
Vom Gefühl her konnten wir gar nichts zu zweit, wir konnten nicht einmal in einem Raum auf längere Zeit gemeinsam sitzen, ohne, dass die Erinnerungen an den Urlaub auf uns stürzten, wie ein Tsunami und uns unter sich begruben. Zu zweit war nichts mehr das selbe und es war wie ein Kampf zwischen Mats und mir, wem es denn jetzt eigentlich schlechter ging. Ich hatte das Gefühl, als hätte Lukasz das Leben aus unserer Freundschaft mitgenommen und jetzt nur noch unsere leeren Hüllen zurückgelassen.
„Warst du beim Doc?", fragte ich. Mats sah hoch und zog eine Augenbraue hoch.
„Um was zu sagen, dass ich nicht schlafen kann, weil mein Bett zu groß ist und ich den Typen verliere mit dem wir beide einen Sommerflirt haben, der nebenbei auch ein ehemaliger BVB Spieler ist? Ich glaub nicht, dass es für dieses spezielle Problem Medizin gibt!"
Die Medizin hieß Lukasz, aber den Kommentar verkniff ich mir jetzt einfach und verdrehte nur die Augen. Dann sagte ich: „Du könntest auch einfach sagen, dass du in letzter Zeit nicht schlafen kannst, dann verschreiben sie dir bestimmt Schlaftabletten!"
„Ich bin mir sicher, dass sie mich erst zum Teampsychologen schicken, bevor sie mir Pillen geben!"
Ich grunzte bloß. Mats konnte man es momentan einfach nicht rechtmachen. Es war so reizbar, dass es wirklich schwer war mit ihm zu reden.
„Aber das Spiel kriegst du hin, oder?"
„Ich säße wohl nicht hier, wenn ich keine 90 Minuten auf dem Feld meistern würde!", brummte er trotzig, wie ein Kleinkind, dass es mir zu viel wurde. Ich biss mit meinen Zähnen in meine Unterlippe und spannte meinen Unterkiefer an.
„Hör mal, ich weiß dir geht es beschissen, mir zufälligerweise auch!", knurrte ich und knirschte sogar ungewollt mit den Zähnen: „Aber ich bin nicht der eine, der das Flugzeug nach Polen genommen hat, also hör auf mich so zu behandeln, als hätte ich irgendwelche Mitschuld an dieser Situation, denn das habe ich nicht!"
Mats sah hoch und musterte mich lange. Er könnte jetzt alles sagen und ich wäre nicht überrascht, so undeutbar war sein Blick. Aber er sagte nichts. Unter anderem auch, weil in diesem Moment die Tür aufgeschlagen wurde und Marco eintrat.
„Uff, dachte schon, ich wäre früh!", grüßte er uns und hob seine Hand. Ich drehte mich auf den Fersen zu ihm und setzte mir ein Lächeln auf, um uns nicht zu verraten, Mats gelang das nicht, wenn er es denn überhaupt versucht hatte, denn Marco fragte sofort, ob mit ihm alles okay sei.
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HERE'S YOU'RE PERFECT | hummels x piszczek x schmelzer ✔︎
Hayran Kurgu[ 𝐚 𝐦𝐚𝐭𝐬 𝐡𝐮𝐦𝐦𝐞𝐥𝐬 𝐱 𝐥𝐮𝐤𝐚𝐬𝐳 𝐩𝐢𝐬𝐳𝐜𝐳𝐞𝐤 𝐱 𝐦𝐚𝐫𝐜𝐞𝐥 𝐬𝐜𝐡𝐦𝐞𝐥𝐳𝐞𝐫 𝐟𝐚𝐧𝐟𝐢𝐜𝐭𝐢𝐨𝐧 ] Es war als würde Gott mir sagen: so, hier hast du dein Perfekt. Ignoriere einfach die Tatsache, wie verrückt es ist. Ignoriere ei...