Aufbruch

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Mein Schädel brummte..

Ich drehte mich auf meinem Moosbett und versuchte eine bequeme Position zu finden.

Nach ewigen hin und her Gewälzte raffte ich mich auf und verließ das Lager. Wir übernachteten schon seit einigen Tagen vor der zerstörten Tür weil wir beide hofften das vielleicht noch jemand kommen würde und uns befreit..

Ich lief über den nasskalten Boden, den die Sonne noch nicht erreicht hatte, hinüber zu dem kleinen Rinnsal das sich seinen Weg quer durch den Wald bahnte.

Nebelschwaden zogen nah am Boden vorbei während der Wald langsam erwachte.. vereinzelt ertönten das erste Vogelgezwitscher während die Sonne stetig stieg.

Ich strecke meine Hände dem Wasser entgegen und empfing den Kalten Schauer, der mir die Gänsehaut über den ganzen Körper jagte, mit einem leisen Lächeln.

Ich wusch mir das Gesicht und meine Füße.

Das Wasser perlte an meinem Gesicht ab und tropfte zurück in des kleinen Bach.. ich setzte mich auf und Folgte dem Wasser mit den Augen. Hin und wieder machte ich kleine Fische aus, die sich unter Algen oder Steinen versteckt hielten.

Nach einigen Minuten der Stille, die sich wie Stunden angefühlt hatten stand ich auf, fegte die Moosfetzen die überall klebten, von meiner Kleidung, drehte mich um und marschierte zurück ins Lager.

Calian kam gerade aus seinem Bett, als er seinen verschlafenen, aber zugleich verwunderten Blick auf mich richtete, als wolle er fragen wo ich gewesen was und was ich gemacht habe.

„Ich war am Bach" stieß ich hervor.

Ich war sauer auf ihn.. ich war mehr als nur sauer. Ich konnte ihn nicht leiden. Was glaubte dieser aufgeblasene Idiot wer er sei? Er dachte er währe der Chef, Anführer oder wie auch immer man es ausdrücken möchte.. Aber das konnte sich dieser Schnösel sonst wohin schieben.

Nicht mit mir.

Ich würdigte ihm keines Blickes, ging hoch erhobenen Hauptes an ihm vorbei hinüber zu meiner Füchsin.

Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Calian mit den Augen rollte und sich wieder umdrehte.

Dieser Idiot.

Jedenfalls hatte ich mich dazu entschlossen mein Seelentier Karla zu nennen.. wie der Fuchs einer großen Kriegerin mit der mich mein Vater immer verglichen hat.. und sie war mir ähnlich.. ähnlicher als manch anderer..

Ich schon die Gedanken beiseite, strich ein letztes Mal über des flauschigen Pelz und fasste einen Entschluss..

Ich würde gehen und das Spiel zu Ende spielen, ob mit ihm oder ohne ihn.. ich wusste zwar noch nicht wie aber das würde mich keinesfalls aufhalten.

Ich schloss die Augen, zog meinen Arm zurück, drehte mich und und öffnete schlagartig meine Augen.

Calian, der sich nun anscheinend doch entschlossen hatte aufzustehen, fegte gerade mit einem Reisigbesen um die Feuerstelle.

Sein Name schallte über die Lichtung.. okay vielleicht hatte ich etwas übertrieben mit der Lautstärke.. vielleicht.. aber egal.

Er richtete sich langsam auf und blickte mit geradeaus in die Augen.. Huch.. ich war leicht überrumpelt das er so gefasst mich einfach anstarrte.. und gar keine Agnoranz mehr in seinen Augen.. nur noch.. was war das? Vielleicht Interesse?

Ich schluckte, riss mich zusammen und blitzte ihn provokativ an.

„Ich weiß."

Es war seine ruhige, dunkle Stimme sie sich jetzt dumpf über die Lichtung verteilte..

Warte WAS? Was wusste er?

Als ob er meine Gedanken hören könnte meinte er mit einem allwissenden Lächeln das sich langsam über seinen Mund ausgebreitet hattet: „wir müssen weiter.." „ja, müssen wir" ich flüsterte auch.. keine Ahnung warum.. vielleicht weil wir so nah beieinander standen?

Warte.. er musste einen Schritt auf mich zugegangen sein als ich mich auf seine Augen fokussiert hatte..

Er hob seine Hand zu meiner Wange und strich einige Strähnen über meine Schläfe auf die Seite.

Mein Atem stockte und ich konnte von dem breiter werdenden Lächeln schließen, dass er es mitbekommen hat.. und warte.. es GEFIEL ihm?

Ich wusste wie falsch es war mit seinem Spielpartner eine Beziehung einzugehen.. aber ich konnte nicht.. ich DURFTE nicht.

Also entschloss ich mich schweren Herzens diesen Magischen Moment zu beenden, legte meine Hand auf seine, nahm sie und schob sie zu ihm zurück..

Sah ich etwa Enttäuschung in seinen Augen aufblitzen? Aber er drehte sich langsam und schwerfällig um und machte sich schweigend daran seine Sachen zusammenzusuchen.

Mit einem Seufzer fing auch ich an meine wenigen Wertgegenstände einzupacken..

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Hallo liebe Leserinnen und Leser🦦🤍

Ich hoffe euch gefällt es bis hier hin.. und sorry das in letzter Zeit so wenig kam🥲

Behind the MaskWo Geschichten leben. Entdecke jetzt