Kapitel 3.

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„Charlotte?“ Ich sprach relativ leise ins Telefon, jedoch so, dass mich meine Freundin gerade so verstehen konnte. „Süße..., was ist denn los?“ Sie hatte wahrscheinlich schon an meinem traurigen Ton gemerkt, dass etwas los war. „Beruhige dich mal und dann erzähl mir was passiert ist!“, sagte sie und ich bewunderte sie mal wieder für ihre ruhige Art. Ich erzählte ihr ein wenig oberflächlich, was passiert war und beendete meinen kleinen Monolog mit: „Das ist alles meine Schuld. Ich hätte kämpfen müssen. Er kann doch nichts für meine fehlenden Gefühle. Vielleicht..., Vielleicht bilde ich mir diese fehlenden Gefühle ja auch nur ein?“ Ich war selbst ein wenig erstaunt. Ich wusste tief in mir, ich dachte mir nichts aus.

Charlotte:
Ein Grund, warum ich aus Lenas Sicht ihre Freundin war, war derjenige, dass ich mehr Erfahrungen hätte. Sie war der Meinung, ich konnte die besten Ratschläge geben. Doch bei diesem Thema wusste ich auch nicht weiter. Es war schon schlimm genug, dass sie sich selbst die Schuld gab. Warum sollte sie jemandem Hinterherheulen, den sie garnicht liebte? Ich wusste, ich könnte es ihr so auf keinen Fall sagen, aber was war stattdessen die richtige Antwort? „Du bist nicht Schuld...! Was wäre gewesen, wenn du fremd gegangen wärst? Das hätte er dir genauso zum Vorwurf machen können. Lena...!, komm mal raus aus deinen Vorstellungen!“ Ich war mir nicht sicher, ob ich es nun besser umschrieben hatte...

VOM SCHATTEN ZUR SONNEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt