Ausgeschlafen und zunächst gut gelaunt wache ich am nächsten morgen auf, doch sogleich wird mir wieder bewusst wo ich bin. Hinzu kommt das meine Augen am Kalender hängenbleiben... Seufzent lasse ich mich zurück in mein Kopfkissen fallen. Nach kurzer Zeit stehe ich allerdings trotzdem auf und gehe mich im Badezimmer fertig machen. Anschließend gehe ich hinunter in die Küche und beginne damit das Frühstück vorzubereiten. Die Jungs lassen mitlerweile die Küchentür und die Zimmertür von Jake unverschlossen. Lediglich die Bereiche durch die ich flüchten könnte, sprich Haustür und Wohnzimmer/Terassentür lassen sie stehts verschlossen. Nach und nach trudeln die Jungs in der Küche ein und setzten sich an den Tisch wo schon der kaffe auf sie wartet. Als letztes setzte ich mich an den Tisch nachdem ich jedem einen Teller mit Pancakes hingestellt habe. Still und mit meinen Gedanken ganz woanders stochere ich ein wenig in meinem Frühstück herum. Ich habe heute keinen wirklichen Appetit.
"Könnt ihr nachher die Küche aufräumen Jungs? Ich habe irgendwie keinen Hunger, ich gehe wieder nach oben."
Ohne auf eine Antwort zu warten stehe ich vom Tisch auf und verlasse die Küche. Keiner der Jungs sagt ein Wort, sie schauen mir nur ganz verwundert hinterher. Oben angekommen lege ich mich auf das Bett und starre an die Decke. Ich weiß nicht wie viel Zeit vergangen ist, aber irgendwann höre ich wie die Jungs das Haus verlassen. Gelangweilt stehe ich auf und wandere durch das Haus. Unten bemerke ich, dass die Jungs das Wohnzimmer nicht abgeschlossen haben. Ich nutze die Gelegenheit, hole mir ein Glas aus der Küche, lege eine CD in die Stereoanlage ein und drehe voll auf. Als nächstes gehe ich an das Barfach des Wohnzimmerschrankes und bediene mich. Ein paar Drinks und CDs später kommen die Jungs wieder zurück. Davon unbeeindruckt schütte ich mir den nächsten Drink ein und begebe mich leicht taumelnd zurück zum Sofa.
"Hey Hey Hey little Girl. Mach mal ein bisschen langsamer..."
Lachend nimmt mir Jake mit einer Hand von hinten das Glas weg und stützt mich mit der anderen. Auch die anderen beiden scheinen amüsiert von meinem Anblick zu sein. Jake stellt mein Glas auf dem Tisch ab und führt mich in Richtung Treppe. Oben angekommen setzt er mich auf dem Bett ab und greift nach der Wasserflasche auf meinem Nachttisch um sie mir zu reichen.
"Hier, trink das!"
Er klingt bestimmend, aber er scheint nicht wütend zu sein und er wird auch nicht laut. Er scheint vielmehr besorgt zu sein. Er setzt sich neben mich und wartet geduldig bis ich getrunken habe.
"Was ist los mit dir little Girl...? Wieso hast du das gemacht?"
Ich kann ihm weder antworten noch in die Augen schauen. Stumm sitzen wir einfach nur da, keiner sagt oder macht etwas. Plötzlich wird die stille von Lex welcher an die Tür klopft und das Zimmer betritt unterbrochen.
"Jake, Telefon für dich. Es geht um den großen Job."
Verwirrt schaue ich zu Jake. Was geht hier vor? Dieser scheint nichts erklären zu wollen, er nickt Lex zu bedeutet mir mich hinzulegen und verlässt den Raum. Zum ersten Mal seit langem höre ich wieder, wie er die Tür abschließt. Wieso schliest er mich ein? Ich dachte das hätten wir hinter uns... Einige Stunden vergehen und ich bin mir sicher das ich zwischendurch eingeschlafen bin denn der Blick auf die Uhr verrät mir, das es mittlerweile Zeit fürs Abendessen ist. Wie auf Kommando öffnet sich in diesem Moment auch die Tür. Doch es ist nicht Jake der mich zum Essen herunter holt, es ist Bryan.
"Wo ist Jake?"
"Wir treffen ihn dort, zieh dir was ordentliches an, heute gehen wir auswärts essen."
Ehe ich weitere Fragen stellen kann, hat Bryan auch schon das Zimmer verlassen. Perplex suche ich mir ein Outfit zusammen, bis mir eine mittelgroße Geschenkbox am Boden des Schrankes auffällt. Darauf steht mein Name. Ich nehme sie aus dem Schrank und stelle sie auf das Bett. Jake muss das da hingelegt haben, aber wann ... und wieso? Ich öffne den schwarz glänzenden Karton und meine Aufmerksamkeit fällt direkt auf das dunkelrote Abendkleid. Drauf liegt eine kleine Karte:
"Ich würde mich freuen wenn du das hier trägst little Girl. Heute ist ein besonderer Tag. -J "
Was hat das zu bedeuten? Was ist heute für ein Tag? Weiß er vielleicht das heute mein Geburtstag ist? Scheinbar weiß er ja eine ganze Menge über mich und mien Leben, auch wenn mir immer noch nicht ganz klar ist woher er das alles über mich weiß und in wie weit meine Mutter mit der ganzen Sache zu tun hat. Ich packe das Kleid aus und es ist atemberaubend schön. Ich probiere es an und es passt perfekt. In dem Karton sind auch noch passende Schuhe und Accessoires zu dem Kleid. Ich ziehe alles an, style mir ein wenig die Haare und trage ein wenig Make up auf das Jake im Bad plaziert hat. Anschließend gehe ich hinunter zu Bryan. In dem Moment wo er mich sieht, fällt ihm seine Kinnlade ein Stück hinunter.
"I... Ich... äh... Du... Du siehst toll aus."
Danke, du aber auch."
Bryan sieht wirklich gut aus, er trägt einen schwarzen Anzug und hat seine Haare leicht nach hinten gegelt. Er reicht mir seinen Arm und führt mich zum Auto. Die Fahrt zum Restaurant dauert ungefähr eine Stunde. Bryan und mir kam es allerdings nicht wie eine Stunde vor, denn wir haben nach Lust und Laune Karaoke gesungen. Am Restaurant angekommen parken wir neben Jakes Auto. An diesem lehnen er und Lex und warten scheinbar auf uns. Als er uns sieht stößt er sich lässig von seinem Auto ab und kommt zu meiner Seite um mir die Tür zu öffnen. Er reicht mir seine Hand und hilft mir das ich beim aussteigen nicht über mein Kleid falle. Anschließend hake ich mich bei ihm ein und lasse mich von ihm ins Restaurant führen.
"Du siesht atemberaubend aus little Girl. Ich bin froh das du das Kleid angenommen hast, es steht dir sehr."
Lächelnd hält er mir die Tür auf. An unserem Tisch hilft er mir mich hinzusetzen bevor er sich selber auf den Stuhl neben mich setzt. Der Kellner kommt sofort mit den Karten für die Getränke und Jake bestellt für alle eine Flasche Champagner.
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Little Girl
Teen FictionWenn man entführt wird, versucht man instinktiv zu fliehen, das liegt in der Natur des Menschen. Doch ganz so einfach ist es für Sam nicht. Aus irgendeinem Grund drängt ihre Neugierde und ihr Drang zu helfen und zu verstehen den Drang zur Flucht in...