Harry Potter und seine kleine Schwester 2

Kapitel 8

Im Klassenzimmer für VgddK ging es lustig zu. Es herrschte ein lauter Geräuschpegel. Schüler standen bei ihren Freunden und redeten lauthals oder lachten über irgendetwas. Kaum jemand hatte den Blick auf seinen Tisch oder sein Pergament gerichtet. Ich saß neben Ginny. Die Bank neben uns teilte sich Colin mit einem Hufflepuff. Einer der Schüler hatte einen Papierdrachen verzaubert, der munter seine Kreise durch das Klassenzimmer flog, während die anderen Schüler ihn zu fangen versuchten.

Mit einem Mal fing der Papierdrachen Feuer und segelte als Ache zurück auf einen der Tische. Es wurde ruhig. "Guten Morgen, Klasse", ertönte die viel zu ruhige Stimme von Umbridge und alle drehten sich zu ihr um. Während alle Schüler sich schnell setzten, lief sie nach vorne und begann zu sprechen, wobei sie etwas mit ihrem Zauberstab an die Tafel schrieb. "In der heutigen Stunde werden wir über die Prüfungen sprechen, die sie dieses Jahr zu absolvieren haben. Dabei werden wir auch auf die ZAG Prüfungen eingehen, die sie nächstes Jahr zu schreiben haben. Man kann nie früh genug damit anfangen. ZAG, Ihren Zaubergrad. Lernen Sie fleißig und Sie werden belohnt werden. Wenn Sie es unterlassen sollten, sind die Konsequenzen möglicherweise ziemlich ernst." Ich wusste ja, warum ich diese Person nicht mochte.

Umbridge schlenkerte mit ihrem Zauberstab und der Stapel Bücher, der vorne auf dem Pult gestanden hatte, verteilte sich von selbst. "Ihr bisheriger Unterricht in diesem Fach war beunruhigend unsteht. Daher wird es Sie freuen, dass Ihr künftiger Kursus und Verteidigung gegen die dunklen Künste sorgfältig strukturiert ist und vom Ministerium abgesegnet."

"Wo sind die Anwendungen?", flüsterte mir Ginny zu und ich schaute mir das Buch genauer an. Es sah sehr unspektakulär aus und als ich es öffnete, fand ich wirklich nur Blocktext vor. Keine einzige Anwendungsmöglichkeit oder Ausführung der Zauber war beschrieben. Ginny hob sogleich die Hand und wurde drangenommen. "Hier steht nicht, wie man die Zauber anwendet", sagte sie. "Sie anwenden?" Umbridge lachte schrill auf. "Ich weiß nicht, wozu Sie hier in meiner Klasse Zauber anwenden müssen." "Wir benutzen keine Zauberei?", hakte ein Ravenclaw ungläubig nach. "Sie lernen alles über Verteidigungszauber, sicher und risikofrei."

"Wozu soll das gut sein? Wenn und jemand angreift, ist das wohl kaum risikofrei", gab Colin seine Meinung kund und ich teilte diese Meinung definitiv. "Schüler heben die Hand, bevor sie in meinem Unterricht sprechen", meinte Umbridge barsch. "Im Ministerium vertritt man die Auffassung, dass eine theoretische Einweisung vollauf ausreicht. Ziel ist doch, dass Sie ihre Examina bestehen. Das ist ja wohl der Grund, wieso sie die Schule überhaupt besuchen."

"Und wie soll uns die Theorie auf das vorbereiten, was draußen lauert?", warf ich nun ein. "Meine Liebe, da draußen lauert gar nichts. Was glauben Sie denn, wem es einfallen würde, Kinder wie Sie anzugreifen?" "Na wie wäre es denn mit Lord Voldemort?" Ein allgemeines erschrecktes Aufatmen ging durch die Klasse und es wurde noch stiller, als es sowieso schon gewesen war.

"Lassen Sie mich bitte eines ganz deutlich machen. Ihnen ist berichtet worden, dass ein gewisser dunkler Zauberer wieder sein Unwesen treibe. Das ist eine Lüge." "Das ist keine Lüge, ich hab ihn gesehen! Harry hat ihn gesehen. Wir haben gekämpft", fuhr ich Umbridge an, die mittlerweile genau neben mir stand. "Nachsitzen, Miss Potter." Mit diesen Worten lief sie wieder nach vorne. "Und Cedric Diggory ist einfach tot umgefallen oder was?", schrie ich schon fast. Auch Umbridge wurde lauter. "Cedric Diggorys Tod war ein tragischer Unfall...." "Er wurde umgebracht, von Lord Voldemort!" "Es reicht! Es reicht. Kommen Sie nachher zu mir, Miss Potter. In mein Büro. Sie werden nachsitzen, zusammen mit ihrem Bruder." Ich schluckte trocken. Harry hatte es auch nicht lassen können.