Die Musik....

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Die nächsten Tage ging es so weiter, mal kam Simi vorbei und guckte nach Steff. Andreas und Johannes kamen fast jeden Tag vorbei und versuchten Stefanie etwas auf andere Gedanken zu bringen. Sie brachten alte Fotoalben mit und Steff konnte manchmal schon wieder lachen, als sie die Fotos von früher sah. Und Thomas war ja sowieso den ganzen Tag für sie da. Die Frontfrau konnte es sich gar nicht vorstellen, alleine in der Wohnung zu sein. Sie war Thomas sehr dankbar. Sie saßen zu zweit auf der Terrasse und ließen sich die ersten Sonnenstrahlen in diesem Jahr ins Gesicht scheinen:

„Thomas?", fragte Steff vorsichtig.

„Was ist?"

„Wie kann ich das wieder gut machen, was du mir hier gerade schenkst?"

„Ach Steff, das ist doch selbstverständlich, dass ich mich dann um dich kümmer... da ist nix mit wieder gut machen!" meinte Thomas etwas verwundert über die Frage von seiner besten Freundin.

„Ich sehe das nicht als selbstverständlich an! Das was du für mich tust, da bin ich so dankbar für..... Du bist das Beste was mir je passiert ist...", fing sie an zu singen. Sie vermisste die Musik, aber sie wusste, dass sie sich noch nicht auf das Texte schreiben und Melodien ausdenken konzentrieren konnte. Sie fühlte sich so ausgelaugt, wie nach einer langen Grippe und immer wieder kamen die Erinnerungen an Eric hoch.

„Es tut so gut, wie du mich liebst... ich sag's dir viel zu selten, es ist schön, dass es dich gibt!" Steff lächelte ihren besten Freund an. In den letzten Tagen hatte sie Seiten an ihm kennengelernt, die sie vorher noch nicht von ihm kannte. Und das, obwohl sie seit Jahren fast tagtäglich mit ihren Jungs zusammenhängt. Thomas grinste sie an.

Eine Powerfrau dachte er... Liebeskummer und trotzdem wieder am Singen. Ohne Musik kann sie halt einfach nicht...

Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als er die Klingel hörte. Johannes und Andreas standen vor der Tür und hatten eine Überraschung dabei. Sie hatten Thomas' Gitarre, ein paar Trommeln für Nowi und Hannes' Bass mit.

„Ihr seid ja der Hammer" kam es von Steff.

„Wir dachten, ohne Musik kann irgendwie keiner von uns so richtig und vielleicht kann man den Kummer dann besser verarbeiten...." Nowi grinste.

Stefanie hatte Tränen in den Augen, diesmal aber nicht wegen ihrem Ex-Freund...

Das sind Freunde...

Sofort legten sie los. Thomas war glücklich, endlich wieder seine geliebte Gitarre in den Händen zu halten und Steff sang sich den Kummer von der Seele. Nach zwei Stunden Musik, die ihr vorkamen wie 2 Minuten ging es ihr schon viel besser. Sie lächelte und fühlte sich das erste Mal seit Tagen wieder wohl in ihrem Körper.

„Dankeschön Jungs! Das tat echt gut!"

„Du siehst auch schon viel besser aus" kam es von Thomas.

Stefanie lächelte. „Dankeschön. Wisst ihr was?! Ich möchte euch zum Essen einladen. Als Dankeschön, denn ihr habt mir die ganze Zeit über so geholfen... und jetzt gerade, das tat einfach gut, ich glaube ich kann Eric jetzt Eric sein lassen. Vielen Dank... wo wollt ihr hin?"

Ihre Jungs guckten sie ungläubisch an. „Wie jetzt?" fragte Hannes verwirrt.

„Bist du jetzt durch diese zwei Stunden so lebensfroh?" Nowi.

„Also ich bin für unsre Lieblingspizzeria!" kam es von Thomas. Steff lachte ihn an. Sie wusste, dass der Gitarrist sie verstand. Es war halt einfach gerade dieser Moment, der sie so glücklich machte. Musik erfüllte sie einfach und sie konnte dabei ihre Gedanken mal völlig fliegen lassen. Natürlich war jetzt nicht alles einfach aus dem Raum geschafft, aber sie konnte damit so leben.

Es wird einen Grund haben, warum Eric mir das angetan hat... den kenne ich zwar noch nicht, aber früher oder später wird es mir bestimmt klar werden. Das ist doch immer so im Leben.

Die Sängerin war eine absolute Optimisten und sie war der Meinung, dass es noch mehr von ihnen geben sollte!

„Es ist Zeit für Optimisten! Was bringt es jetzt, mich weiter pessimistisch ins Haus zu verziehen und 'ne Schmolllippe zu ziehen?" erklärte sie ihren Bandkollegen.

„So kenn ich unsre Powerfrau" meinte Nowi, „also nichts wie los, ich bin auch für Pizza!"

So zogen sie zu viert los zu Pizzeria und ließen den Tag gemütlich ausklingen...

Nach dem Essen trennten sie sich um nach Hause zu gehen.

„Du bist der absolute Wahnsinn" kam es von Thomas, als die beiden zu Steffs Wohnung schlenderten. Diese meinte, sie würde es jetzt schaffen, alleine in der Wohnung zu sein, aber Thomas hatte noch seine ganzen Sachen bei ihr und weil er keine Lust hatte so spät noch „um zu ziehen", blieb er noch die eine Nacht.

"Ich war total überrascht von dir heute!"

„Wieso?" fragte Steff.

„Naja, deine total positive Einstellung auf einmal. Und du hast so Recht..."

„Musik ist eben mein ein und alles und ich kann dabei manchmal total abschalten und meinen Gedanken nachgehen. Und dann bin ich heute zu dem Entschluss gekommen, dass es nichts bringt, wenn ich jetzt noch wochenlang heule.... Eric wird davon ja nicht zurückkommen."

„Das stimmt!"

Sie waren bei ihrer Wohnung angekommen und machten sich fertig fürs Bett.

„Soll ich jetzt aufs Sofa gehen?" hackte Thomas vorsichtig nach, denn Steff ging es ja offensichtlich besser und er war sich nicht sicher, ob sie einfach nur jemanden gebraucht hatte, der da war und neben ihr lag.

„Was ist das denn für eine Frage?! Du kannst doch im Bett bleiben, wenn du möchtest! Das wäre ja total mies von mir, als wenn du nur im Bett schlafen darfst, wenn es mir schlecht geht.... Das kommt ja total egoistisch! Solange ich keinen Freund habe, darfst du gerne hier schlafen!"

Thomas grinste... „Danke".

Problem LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt