Sterek- Von Nachhilfe und neuen Freundschaften

[Frühstück] - Kapitel 15

Als Stiles am nächsten morgen aufwachte, hatte er zum ersten Mal seit langem das Gefühl, so richtig ausgeschlafen zu haben. Er kuschelte sich noch einmal kurz in die Decke, bis er bemerkte, dass er einen Pullover anhatte. Verwirrt sah er an sich runter und erschrak wieder. Er hatte noch immer Dereks Hoodie an. Diesmal war sich Stiles zu einhundert Prozent sicher, dass Derek ihm den Kopf abreißen wird, wenn er erfährt, dass Stiles noch immer seinen Pullover trug, wo er doch schon gestern so grummelig deswegen gewesen war. Stiles schnappte sich schnell sein Handy und öffnete den Chat mit Cora. Diese hatte ihm heute morgen schon eine Nachricht geschrieben, in der sie sich für gestern abend entschuldigt hatte, weil sie einfach eingeschlafen war und dass Stiles seine Filme vergessen hatte. Doch das war ihm gerade egal. Schließlich wollte er noch nicht sterben und vor allem nicht wegen eines Pullovers.

Hey, ich hab Dereks Hoodie noch. Ich hoffe er ist deswegen nicht böse. Ich bring ihn auch gleich zurück.

Schnell stand Stiles auf und schnappte sich sein Schlüsselbund um direkt loszufahren. Doch dazu kam es nicht, denn im nächsten Moment, als Stiles die Treppe runterstürmte, surrte sein Handy.

Keine Sorge, Derek vermisst seinen Pulli nicht, kannst ihn also noch behalten. Aber dafür lächelt er ziemlich häufig. Lief da gestern Abend noch irgendwas?

Charmant wie immer, dachte sich Stiles, als er die Nachricht von Cora las. Doch anstatt zu antworten, ignorierte er die Frage und ließ sein Handy in seine Hosentasche gleiten, als er weiter die Treppe herunterlief, diesmal etwas langsamer. Er wollte Frühstück für ihn und seinen Vater machen, so wie jedes Wochenende, doch das war nicht mehr nötig. Sein Vater saß bereits mit einer Tasse Kaffe und einem Brötchen zwischen den Zähnen am Esstisch und lächelte seinen Sohn an.

"Na, auch mal wach? Musst ja gut geschlafen haben, dass du so lange im Bett liegst." Stiles nickte nur und setzte sich an den gedeckten Tisch. Es war komisch so etwas zu haben, zu lang war das letzte mal her, doch es war angenehm. Hätte er nicht immer solche Schlafprobleme, dass er abends lange braucht um einzuschlafen, aber trotzdem morgens schon relativ früh immer wach war, könnte er sich daran gewöhnen. Stiles nahm sich ein Brötchen und strich Nutella drauf, wobei er sich nicht sicher war, seit wann sie Nutella im Haushalt besaßen.

"Schicker Pulli. Ist der neu?" fragte sein Vater, in der Hoffnung dadurch ein vernünftiges Gespräch mit seinem Sohn anzufangen. Doch Stiles verschluckt sich an seinem Brötchen und musste stark Husten, ehe er tierisch rot anlief. Sein Vater war verwirrt von dieser Reaktion, half seinem Sohn trotzdem bei seinem Hustenanfall. Doch bei der Tomate, die danach vor ihm saß, konnte er eins und eins zusammen zählen.

"Dereks?" fragte er nur, dabei die Augenbrauen leicht nach oben ziehend. Das die Tomat vor ihm, die eigentlich sein Sohn war, noch röter wurde, sprach Bände. "Ich, also ähm" stotterte Stiles nur und räuspertesich, als er merkte, dass er keinen ordentlichen Satz zustande bekommen würde. "Mir war kalt" bekam er nach einer Minuten dann doch raus. "Nett von ihm" antwortete der Sheriff und sah seinen Sohn leicht auffordernd an. Stiles wusste nicht, was dieser Blick sagen sollte. Entweder hoffte er, dass er eigentlich ein Date mit Cora gehabt hatte oder er wollte ihn auffordern, sich seiner neuen Sexualität endlich anzunehmen und seinem Vater es zu bestätigen. Doch nichts der gleichen passte.
"Es war ein schöner Abend" sagte er schließlich und gab damit die ehrlichste Antwort, die er im Moment geben konnte. Er hoffte inständig, dass sein Vater sich mit dieser Antwort zufrieden gab.
Doch leider wurde seine bitte nicht erhört. "Und...?" fragte sein Vater weiter nach.
Stiles war sich nicht sicher worauf sein Vater hinaus wollte. Er konnte wahrscheinlich sowieso keine Antwort geben.
"Lief da etwas?" fragte sein Vater die selbe Frage, wie Cora vor einigen Minuten per Nachricht schon. Stiles, dessen Gesichtsfarbe sich mittlerweile wieder normalisiert hatte, verfiel wieder in einen leichten Rosaton. "Nein, Dad. Mit keinem von beiden" sagte er und war sich mittlerweile sicher, dass der zweite Teil der Antwort unnötig gewesen war.