Loyalität und Zusammenhalt

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~Capi
Die Welt um mich herum drehte sich. Das Blut tropfte aus meiner Nase und ich merkte ein piepen in meinem Ohr. Wie in Zeitlupe sah ich mehrere Menschen vor meinen Augen. Allerdings verschwommen. Sanft merkte ich, wie ich auf den kalten Fliesen abgelegt wurde. „Vladyslav Augen auf.",sagte Alina. Ich sah sie nur verschwommen vor mir. Ich spürte wenige Tropfen von kaltem Wasser in meinem Gesicht. Jemand zog meine Füße hoch und legte sie auf dem Badewannenrand ab. Mein Kopf lagerte auch höher. Jemand tupfte mein Gesicht ab. Meine Augen waren zu und ich hatte das Gefühl gleich einzuschlafen. Mir war übel und ich hörte richtig laut meinen eigenen Herzschlag. Auf einmal wurde ich an meinen Armen und Beinen hochgenommen und auf dem Sofa abgelegt. Ich traute mich meine Augen leicht zu öffnen. Alina steckte mir grade Papier in die Nase, damit mein Blut nicht läuft. Schwach lächelte ich sie an. Sie fragte was passiert ist. Ich war so schwach, dass ich nicht sprechen konnte. Selten war ich nach einer Schlägerei so dran wie heute. Dardan übernahm. Die Hälfte der Dinge habe ich schon vergessen. „Vladyslav ich liebe dich.",flüsterte sie und legte ihren Kopf auf meiner Brust ab. Vorsichtig hob ich meinen Arm und streichelte ihren Kopf. Ich merkte schon, dass ich über all blaue Flecken haben werde.
Erst durch die Kaffeemaschine am nächsten Morgen wurde ich langsam wach. Mein Kopf fühlte sich an als hätte ich drei Tage durchgemacht, gesoffen und als hätte ich jegliche andere verbotene Substanzen in meinem Körper. „Hey Bratan.",sagte Samra mit einem Lachen im Gesicht als er mir einen Tee auf den Tisch stellte. „Wo ist Alina?", fragte ich schwach. „In der Küche. Macht essen.",sagte er immer noch mit ruhiger und leiser Stimme. Es klingelte. Verwundert schaute Samra mich an. „Hey komm doch rein.",hörte ich Samra sagen. Als ich zum Türrahmen blickte stand Aleyna dort. „Baby ich wollte gestern schon kommen aber er hat mich nicht gelassen. Es tut mir so-." „Es ist nicht deine Schuld. Mir tut es leid. Wie geht es ihm ?",machte ich mir Sorgen um meinen Schläger Kumpanen. „Vladyslav das ist doch nebensächlich bitte. Ich weiß, dass du es für Alina gemacht hast. Er hat auch angefangen.",verteidigte sie mich weiter. „Ich will wissen wie es ihm geht.",wiederholte ich mich mit heiser Stimme. „Gut. Er hat nur ein paar blauen Flecken oder so. Er hatte wo er zuhause ankam nur Nasenbluten.",erzählte sie noch. „Er sah aber eindeutig erstmal schlimmer aus wie Capi.",sagte Dardan. „Nein also Capi hat es definitiv schlimmer erwischt. Er ist heute auch raus aus dem Haus eben grade deswegen bin ich so schnell es ging zu dir.",antwortete sie. Ich musste grinsen. Sie ist so süß. „Danke dir Schatz. Lass dich nicht von deinem Bruder hier erwischen.",ermahnte ich sie aber natürlich nur, damit ihr nichts passiert. Ihr Bruder ist ja zu vielem im Stande wie ich gemerkt habe. „Hast du nicht heute Uni ?", fragte ich sie leise. Sie nickte. „Aber du bist mir wichtiger als meine staatliche Anerkennung.",flüsterte sie zurück und bekam Tränen in den Augen als sie meine Hand hielt. „Du brauchst nicht weinen. Ich bin nicht an Maschinen angeschlossen. Ich hab nur ein bisschen auf den Popo bekommen.",verharmloste ich es. Sie lachte auf. „Du siehst auch alles positiv und humorvoll.",schüttelte sie den Kopf. „So dein Frühstück.",sagte Alina und Aleyna rutschte zur Seite. „Ich habe Grießbrei gemacht und Apfelmus, weil du ja Kiefer schmerzen hast.",fügte sie hinzu. „Ich danke dir mein Liebling.",sagte ich und wollte den Löffel nehmen aber meine Motorik war irgendwie nicht ganz da. „Das ist normal Vladyslav. Deine Muskulatur ist so beansprucht wurden, dass du jetzt schwach bist.",erklärte sie mir. Sie reichte mir den leckeren Grießbrei. „Kannst du mir denn sagen, was das für eine Darreichungsform ist ?",neckte Aleyna sie. „Die Per orale (in den Mund und schlucken) Darreichungsform.",antwortete sie sofort und wendete keinen Blick dem Essen. „Sehr gut. Das freut mich, dass du schon so ein paar Begriffe kennst. Behalte das bei. Diese wirst du spätestens in der Arzneimittellehre brauchen.",gab sie ihr Tipps. „Danke ja das benutze ich ab und zu im Alltag dann geht's besser.",sagte sie und fütterte mich zu Ende. Nach dem Frühstück war ich erschöpft. Es war ein enormer Kraftaufwand irgendwie mit den Kiefer schmerzen zu essen. „Super Vladyslav alles leer. Willst du noch mehr?",fragte sie mich. Ich wollte den Kopf schütteln aber auf einmal knackte es so doll, dass mein ganzes Gesicht sich verzog. „Vorsichtig bitte. Ich bleib heute den ganzen Tag bei dir. Wie immer pflege ich dich. Ich hab dich schon ganz schön oft gepflegt.",schmunzelte sie etwas. „Ich spül das eben ab und komm gleich.",informiert sie mich und ich war mit Aleyna allein. „Vladyslav ich will, dass du weißt, dass ich hinter dir stehe. Er ist zwar mein Bruder aber in einer Beziehung zählt Loyalität und Zusammenhalt.",fing sie an. „Aber er ist deine Familie.",brachte ich hervor. „Ach was sind wir für eine Familie. Er tyrannisiert uns und denkt er wäre der Boss. Er will angeblich mich beschützen aber er will einfach nur Macht über mich.",schüttete sie ihr Herz aus. Ich nahm wieder ihre Hand und versuchte sie anzugrinsen. „Gib mir einen Kuss.",forderte ich und sie drückte kurz ihre Lippen auf meine. „Das hab ich gebraucht. Jetzt geht es mir besser.",sagte sie erleichtert. „Ich liebe dich.",sagte ich leise und sie lächelte mich an. Ich hoffe ich habe mein Glück mit ihr gefunden. Kurz darauf kamen Samra, Dardan und Alina wieder. „Du hast ja hier deinen Patienten. Ich überprüfe dich jetzt ein bisschen Ok ?",fragte Aleyna. Sie weiß, dass sie Herausforderungen liebt und auch gerne über diesen Beruf redet. „Ja klar.",antwortete sie gespannt. „Wie würdest du jetzt weiter machen. Er hat gegessen und nun ?", fragte sie. Ich Persönlich wüsste nicht, was sie jetzt mit mir macht. „Nach weiteren Beschwerden erkunden, fragen ob er zur Toilette muss oder liegen bleiben will und Vitalzeichen prüfen(Puls,Blutdruck messen).",zählte sie auf. „Sehr gut. Die Vitalzeichen sind sehr wichtig. Und beobachten. Was sind denn so die Wichtigsten Dinge in der Pflege ?",fragte sie weiter. „Hygiene, Kommunikation, Beobachtung, Sorgfalt und Dokumentation?",antwortete sie etwas fragend, da sie sich unsicher war. „Alina ich bin begeistert. Woher weißt du das alles ?",lobte Aleyna sie. „Von meiner Mama. Und einer russischen Ärzte Serie die ich mit Mama geschaut hab.",erzählte sie und war schwer erstaunt. Alina liebt es gelobt zu werden. Ich versuchte zu Pfeifen für sie als Anmerkung aber funktionierte nicht so. Sie brachen in Gelächter aus. „Eigentlich wollte ich pfeifen aber geht nicht mehr. Damit wollte ich zeigen, dass ich stolz auf dich bin.",kicherte auch ich schwach. „Oh wie süß Vladyslav. Danke.",sagte sie und kuschelte kurz mit mir. „Bruder wie geht's dir ?",fragte Dardan. „Es geht. Gestern und vorhin war schlimmer aber wenn man so bisschen spricht und so geht das. Und natürlich wenn man die besten Pfleger hat.",antwortete ich und zwinkerte Alina und Aleyna zu. „Wenn wir irgendwas tun können sag es.",sagte Samra. „Das kannst du wirklich. Du kannst den Termin mit Dardans Onkel übernehmen du weißt ja wie ich das will. Ich möchte nicht, dass er mich so sieht.",nutzte ich die Gelegenheit. „Kein Thema. Ich weiß Bescheid. Dardan kennt den Plan ja auch grob.", antwortete er und da klingelte es auch schon. „Und wie sieht's mit dem Flug aus ? So kannst du nicht fliegen.", fragte Alina. „Das sind ja noch paar Tage. Ich bin zuversichtlich.",entgegnete ich.  „Fuck mein Bruder ruft an. Vladyslav es tut mir leid aber ich muss nachhause. Ich liebe dich.",sagte sie angsterfüllt und küsste mich schnell. Den anderen winkte sie nur schnell zu. „Hamudi Abicim. Ja ich hab Schluss bei der Vorlesung bin bald zuhause.",hörte ich sie noch sagen bevor sie aus der Tür lief. „Bitte hau dich nie wieder mit jemandem für mich. Soll er doch reden.",bat ich ihn. „Wenn jemand so über dich redet tut mir das im Herzen weh. Ich kann nicht anders.",antwortete ich und zeigte auf mein Getränk. Sie reichte es mir und ich trank viel. „Ich weiß aber du bringst dich selber in Gefahr. Auch noch mit ihm. Hast du keine Ansgt, dass die Eltern das herausfinden und dann schlecht über dich denken. So wie das eine mal. Gut die denken noch nicht schlecht von dir aber das kann sich alles ändern.",antwortete ich und er schüttelte ganz leicht den Kopf. „Weil ich dich liebe. Soll er mich tot prügeln aber ich weiß, dass es für dich das.",entgegnete er. „Du bist so süß. Ich bin froh, dass mein Bruder sich so für mich Einsetzt.",erzählte sie glücklich. „Natürlich mache ich das. Du bist mein Ein und Alles.",antwortete ich und sie legte sich zu mir. „Wie geht es dir jetzt ?",fragte sie als wir zusammen Fernsehen schauten. „Besser. Noch Kopfschmerzen und mein Kiefer und sowas aber sonst schon besser. Ich bin bei Bewusstsein das ist das wichtigste.",antwortete ich. „Das stimmt. Aber Vladyslav alles gut du hast viel abbekommen.",versuchte sie es gut zu reden. „Also die Arbeiten gehen morgen los.",stürmte Dardan ins Wohnzimmer. „Ja ? Wie geil ist das denn. Danke dir mein Bruder.",bedankte ich mich bei meinem zukünftigen Schwager. „Dafür nicht es ist ja auch für mich. Aber Familie bleibt Familie.", antwortete er und Samra strahlte auch wie ein kleines Kind. „Jetzt muss es dir nur noch besser gehen dann steht den Urlaub nichts im Weg.",bemerkte Samra und ich stimmte zu. „Aber wir hetzten dich nicht. Wenn du sagst dir geht's nicht gut dann ist das. Mach dir keinen Druck.",flüsterte sie leise und gab mir einen Kuss auf die Wange.

Das Leben als Schwester von Capital BraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt