Should I really trust you, again? (L.S.) 2.Teil der Heptalogie

Kapitel 60

Harry POV

Die nächsten Tage waren ziemlich stressig. Wir mussten Jamie in der Schule anmelden und alle Sachen dafür besorgen. Seinen Schrank mit Kleidung auffüllen und einiges an Formularkram für unseren Job als Pflegeeltern erledigen.

Schneller als gedacht kam das folgende Wochenende, an dem wir unsere Familien zu einem Überraschungstreffen eingeladen hatten. Wir hatten lediglich bekannt gemacht, dass es eine große Neuigkeit geben würde, aber mehr hatten wir noch nicht verraten.

„Bist du bereit, Großer?", fragte ich Jamie, der sich in der Woche bereits richtig bei uns eingelebt hatte und immer mehr und mehr auftaute.

„Ja, aber ich bin aufgeregt. Was ist, wenn sie mich nicht mögen?", fragte er und sah mich mit seinen braunen Augen besorgt an.

„Da musst du dir keine Gedanken machen.", ich lächelte ihn liebevoll an, bevor ich ihn an mich drückte. „Vermutlich wirst du dich vor Umarmungen gar nicht retten können und Louis Geschwister werden es lieben mit dir zu spielen. Doris und Ernest sind ein wenig jünger als du, aber ich denke ihr werdet bestimmt eine Menge Spaß haben.", machte ich ihm Mut und freute mich riesig, dass auch meine Beziehung zu dem jungen Mann von Tag zu Tag enger wurde.

Als es klingelte rief Louis laut. „Gehe schon.", aus dem Flur und ich zwinkerte unserem Ziehsohn noch einmal aufmunternd zu, ehe wir auch schon die Stimme meiner Mutter und meiner Schwester hören konnten.

XXX

„Louis. Hach schön mal wieder hier zu sein.", hörte ich meine Mom sagen, bevor ich Schritte hörte, die immer näherkamen.

„Das ist meine Mom und meine Schwester. Keine Angst. Sie werden dich lieben!", ich zog den Kleinen vor mich, legte meine Arme um ihn und gab ihm so den Halt, den er in dieser Situation zu brauchen schien.

Es dauerte keine Sekunde mehr, bis sie durch die Tür traten und direkt zu uns sahen.

„Harry!", sagte meine Mutter, sah zu Jamie und dann wieder zu mir, kam auf uns zu.

„Hi Mom, Gems.", sagte ich und lächelte, als sie näherkamen.

„Jamie, das sind meine Mom Anne und meine Schwester Gemma. Aber ich nenne sie immer nur Gems.", erklärte ich und hockte mich dann neben ihn.

„HI.", sagte er leise, hielt seine kleine Hand meiner Familie entgegen, die jetzt irriteriert zwischen Louis, Jamie und mir hin und her schaute.

„Ich denke ich kläre das mal auf.", sagte Lou in dem Moment, kam zu unserer anderen Seite und hockte sich ebenfalls neben Jamie, der leicht zitterte.

„Dieser kleine Mann ist unser neues Familienmitglied. Sein Name ist Jamie, er ist 11 Jahre alt und vorletzten Freitag in unser Leben gestolpert. Zur Zeit ist er noch unser Pflegekind, aber auf absehbare Zeit werden wir ihn, wenn Jamie das dann auch möchte, adoptieren."; ließ Louis die Bombe platzen. Sowohl meine Mutter als auch meine Schwester sahen uns mit großen Augen an, den Mund weit aufgerissen.

Es dauerte einen Moment, ehe meine Mom sich gefasst hatte und sich dann vor Jamie auf die Knie fallen ließ.

„Ich, ich kann es nicht glauben. Warum habt ihr nichts erzählt?", fragte sie an uns gewandt, ehe sie den Jungen anstrahlte. „Jamie, willkommen in der Familie.", sagte sie, öffnete ihre Arme und der Kleine sah erst mich und dann Louis fragend an.

„Geh schon, wenn du willst.", flüsterte ich ihm zu und er nickte, ging dann zaghaft auf seine neue Oma zu und ließ sich in eine herzliche Umarmung ziehen.

Lou sah zu mir, strahlte über das ganze Gesicht und auch Gemma tat es meiner Mutter gleich und drückte den Jungen an sich.

„Wenn wir das gewusst hätten, hätte wir dir doch was mitgebracht.", murmelte meine Mom, strich dem Jungen über den Kopf, ehe sie sich wieder zu uns wandte.