Erlösung?

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Zydra PoV

Und schon wieder war alles ruhig. Schon wieder war ich alleine in der Zelle und lauschte den leisen Tropfen die in kurzen Abständen auf dem Boden aufkamen.

Sobeck hatte es nicht bei den drei Schnitten an meinem Bauch belassen, sondern hatte dem Droiden noch angewiesen mich am Oberkörper von dem Eisengestell zu lösen und mich an meinen Schulterblättern zu massakrieren.

Nun hatte ich dort, wo früher meine Flügel gewesen waren Verbrennungen und tiefe Schnitte. Mir tat alles weh. Es war wie eine wiederholung von dem, war mir vor sechs Jahren wiederfahren war.

Der Metallische Geruch, der sich überall in der Zelle ausgebreite hatte, stieg mir zu Kopf. Ich fühlte mich leer und mir war kalt. Fühlte es sich so an zu sterben?

Wenn ich doch dazu imstande gewesen wäre, eine kleine, nur eine kleine Flamme in meiner Hand zu entfalten, wäre mir dieses ganze Leid erspart geblieben, hatte Sobeck zu mir gesagt.
Wirklich geglaubt hatte ich ihm das nicht! Sein Ziel war es schließlich mehr Informationen über mich zu sammeln!

Erneut begann ich zu schluchzen - wieso hatte mir das geschehen müssen? Warum nur mir? Hatte ich so viele Sünden begangen, dass das nun meine Strafe dazu war?

Hätte ich an der Schlacht von Kamino doch einfach in meinem Zimmer bleiben sollen?
War es eine schlechte Idee gewesen, sich mit den Nachtschwestern zu verbünden?
Hätte ich nicht einfach ein weiblicher Klon ohne besondere Fähigkeiten werden können?

Diese Gedanken schossen mir durch den Kopf - doch warum wollte ich, dass es nicht so gelaufen ist, wie es gelaufen ist?

Ich hatte so viele schöne Erinnerungen sammeln können und hatte viele Planeten besucht - auch wenn es nicht in Diensten der Republik gewesen war. Ich hatte Rex, Barriss, Ahsoka, Padme und so viele andere kennengelernt...

Ich war so in Gedanken, dass ich erst nach einiger Zeit bemerkte, dass es in der Zelle immer heller wurde und zwei mir nur all zu bekannte Personen sich vor mir manifestierten.

Die Tochter und der Sohn!

Schlimmer konnte es nicht mehr werden. Einerseits war ich froh die beiden endlich mal wieder zu sehen, doch andererseits wollte ich mit niemandem Sprechen. Selbst nicht mit den Beiden Streithähnen.

Die beiden begutachteten mich ein paar Sekunden lang. Die langen Haare der Tochter wogten in einem Wind, der mich nicht erreichte und die roten Augen der Sohns durchbohrten mich mit prüfenden Blicken.

"Du siehst etwas bleich aus...", stellte er fest. "Was du nicht sagst!", schaltete sich seine Schwester ein, "Sie hat eine Menge an Blut verloren." Ihre Stimme wurde sanfter.

"Mach dir keine Sorgen Zydra, ich mache das"

Mit diesen Worten kam sie auf mich zu und zum ersten mal berührte die Tochter mich. Ihre Finger, mit denen sie über meinen Bauch strich, waren eine Mischung aus kalt und heiß. So als ob man von einem Regenschauer überrascht und gleichzeitig ein Feuer in seiner Nähe hatte, das einen Warm hielt.

Die Wunden schlossen sich so schnell, dass ich schon dachte, sie wären niemals da gewesen. Diese Gedanken verflüchtigen sich jedoch, als die Tochter sich den Haut- und Fleischfetzen an meinem Rücken vornahm.

Im Gegensatz zu dem Wohligen Gefühl der ersten Wunde die sie geschlossen hatte, war dies die reinste Hölle. Es tat nicht einfach nur weh! Es schmerzte nicht nur im Körperlichen Sinne, sondern auch im geistigen.

Bilder schossen mir durch den Kopf, die keinerlei Sinn ergaben. Überall war Krieg, überall waren Schmerzen, überall waren Leid, Trauer und Tod die die Galaxis Entzweiriss.

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