Tears are words the heart can't say

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Hey,
vielen dank fürs lesen.
Ich hoffe es gefällt euch.

~Anna

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Ohne weiter auf das Trommeln des Regens zu achten, trat sie aus der Bahn. Sie brauchte Abstand. Es war ihr zu viel. Zu viel. Einfach zu viel.

Der Regen durchnässt ihren Pulli und ihre Jeans, die Nässe sammelt sich in ihren Schuhen und ihre Haare kleben an ihr. Der Regen lief ihr in Strömen übers Gesicht. Aber das alles ist ihr egal, sie muss hier weg.

Wieso waren so viele in der Bahn?

Ihre Beine bewegten sich von alleine. Sie lief in einem hohen Tempo los, in der Hoffnung, dass die Anstrengung sie davon abhält in Panik zu geraten. Sie lief die Straßen entlang, überquerte einige Straßen und lief einfach weiter. In Gedanken versunken versuchte sie die aufkommende Panik zu unterdrücken.

Es ist alles gut, ich bin nicht mehr in der Bahn.

Als sie es schaffte sich endlich zu beruhigen, merkte sie, dass sie nicht mehr weiß wo sie ist. Fast wieder vor einer Panikattacke sah sie sich um. Vor ihr lag ein Park. Nass und matschig, aber ein tiefes saftiges Grün bedeckte das Gras des Parks. Die Kiefern und andere Baumarten wuchsen hoch in den Himmel. Es roch nach nassen Kiefern und Wald. Dieser Geruch war überraschend beruhigend. Kurz entschlossen trat sie auf den steinigen Weg und lief gemütlich in dem Park rum. Die Regenwolken hatten sich zwar gelichtet, doch dennoch blieb es dunkel. Erst jetzt wurde ihr bewusst, wie kalt es eigentlich war. Fröstelnd verschränkte sie ihre Arme zusammen, um vielleicht die Hände und ein Teil ihres Körpers warm zu halten.

Und das alles nur, weil sie keine 5 Minuten in der Bahn aushalten konnte.

Frustriet wollte sie umkehren, doch bemerkte sie da eine Gestalt. Eine dunkle Gestalt kauerte auf einer Bank unter einem der größten Bäume. Der Regen hatte es nicht geschafft durch die Blätter zu dringen, sodass es unter dem Baum noch überall trocken war.

Unsicher warum jemand in diesem Wetter hier war, bewegte sie sich langsam auf ihn zu.

Weint er?

Sie bewegte sich immer weiter auf ihn zu und sah wie er kurz mit seinem Ärmeln über sein Gesicht fuhr und seine Kapuze überzog. Erst nachdem sie vor ihm stand, sprach er sie an. „Was willst du?“

„Ich weiß nicht.“ Sie wusste es wirklich nicht, sie war einfach hierhergekommen, da sie dachte, dass sie ihm vielleicht helfen könnte. Doch jetzt wusste sie nicht wie. Die Erschöpfung des schnellen und langen Laufens durchflutete sie und sie setzte sich zögernd neben ihn.

Vielleicht hilft es ihm wenn er nicht allein ist.

„Warum hast du geweint?“, versuchte sie das Gespräch zu bringen.

„Was geht dich das an?“, kam eine gereizte Antwort. Autsch. Er hatte recht. Sie kennt ihn nicht, er kennt sie nicht, wieso sollte er es ihr sagen?

„Nichts, aber man kann dir ansehen, dass du jemanden zum Reden brauchst. Wenn du deiner Familie und deinen Freunden nichts sagen willst, was wäre besser als es jemand komplett fremden zu erzählen? Was hast du zu verlieren, wenn du es mir erzählst?“

Kurz zögerte er.

„Ich mach mich verletzbar. Außerdem...“ kurz zögerte er bevor er leise weitersprach „...kann es ja sein das ich mich verrate und du etwas herausfindest, was niemand wissen sollte. Wobei das jetzt sowieso egal ist.“

Mit der Antwort hatte sie nicht gerechnet.
Warum soll es egal sein?  Was soll ich nicht herausfinden?

„Wer sagt, dass ich dein Geheimnis verraten würde?“, kam nach einiger Zeit schließlich doch eine Antwort von ihr. Jetzt lag es an dem Fremden zu schweigen.

Teɑrs ɑre words the heɑrt cɑn't sɑyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt