Seufzend drehte ich mich nochmal auf die andere Seite und bemerkte enttäuscht, dass Chucks Seite kalt war. Ich hörte das Klappern in der Küche und vergrub mein Gesicht in meinem Kissen. Während ich immer noch vor mich hindöste, hörte ich Chucks schwere Schritte auf dem Flur. Grinsend drehte ich mich zur Tür.
„Wie hast du geschlafen, Prinzessin?", er balancierte ein Tablett mit haufenweisen Essen und deutete mir an, zu rutschen, was ich sofort tat.
Er setzte sich zu mir und ich zog ihn erstmal zu mir, um ihm einen süßen Kuss auf dir Lippen zu hauchen.
„Sehr gut und du?", fragend sah ich ihn an und nahm mir einen Pancake, in welchem Schokodrops eingebacken waren.
„Ich auch.", raunte er mir vielsagend zu und zwinkerte. Ich grinste zurück und leckte mir kurz über die Lippen.
„Wie komme ich denn zu Frühstück im Bett?", ich trank einen Schluck von dem Pfefferminztee und lehnte mich ein wenig zurück.
„Ich dachte mir, dass ich dir Frühstück machen sollte, wenn ich dich schon so beanspruche.", in seinen Augen blitzte schon wieder Verlangen auf und ich kuschelte mich seufzend an ihn.
Nachdem wir fertig gefrühstückt hatten, entschied ich mich duschen zu gehen. Chuck seufzte sehnsüchtig und ging in sein Arbeitszimmer. Schnell hatte ich meine Morgentoilette erledigt und Zähne geputzt. Danach stieg ich unter die Dusche und genoss das heiße Wasser auf meiner Haut und spürte immer noch Chucks Berührungen auf mir.
Schließlich lief ich mit einem Handtuch um meinen Körper und einem um meine Haare ins Ankleidezimmer und schnappte mir einen Bikini, ein dunkelrotes Top und eine schwarze Hotpan.
Schnell hatte ich mich umgezogen und befreite meine Haare aus dem Handtuch. Vorsichtig kämmte ich sie mit einem groben Kamm und gab noch Kokosöl in meine Spitzen. Seufzend stellte ich fest, dass es fast leer war.
Grinsend lief ich nach unten und auf direktem Weg ins Arbeitszimmer. Lynn hatte heute frei und ich war froh über die Privatsphäre.
Chuck war so in diverse Papiere, welche vor ihm lagen, vertieft, dass er mich gar nicht bemerkte. Ich trat hinter ihn und schlang meine Arme von hinten um seinen Hals. Kurz zuckte er zusammen, doch entspannt sich augenblicklich wieder, als er mich erkannte. Er legte seine linke Hand auf meine Arme und ich schmiegte mich an seinen Hals.
„Was machst du da?", ich ging um ihn herum und setzte mich auf seinen Schreibtisch, um auf seine Papiere schauen zu können.
„Lohnabrechnungen kontrollieren", seine Stimme war rau und jagte mir einen Schauer über den Rücken. Ich nickte verstehend und hob wieder den Blick. Er sah mir direkt in die Augen und ich starrte zurück.
Ich biss mir auf die Unterlippe und schlug den Blick nieder. Dieses Gespräch hatte ich eigentlich vermeiden wollen, doch ich wollte endlich wissen was mit ihm los war.
„Was ist los? Warum warst du so abweisend?", ich biss mit auf die Zunge, doch die Worte waren geradezu aus mir herausgesprudelt. Chucks Blick klärte sich wieder, als ich ihn ansah und er schluckte.
„Mein Wolf ist verrückt nach dir, Vivi. Er wollte dich markieren und ich dachte, dass wenn ich mich von dir zurückziehe und wir nicht mehr so viel Körperkontakt haben, dann würde es einfacher für mich werden dir zu widerstehen. Ich wollte dich nie zu etwas drängen oder so.", er sah mich direkt an und seine Hände legten sich auf meine Oberschenkel. Sofort begann meine Haut zu kribbeln und ein Pochen machte sich in meiner Mitte bemerkbar.
„Ich bin doch genauso verrückt nach dir.", ich nahm seine Hand in meine und sah ihn an. „Ich wollte die Markierung. Aber ich dachte, dass du mich nicht markieren willst. Jede noch so kleine Berührung von dir löst so viele Gefühle in mir aus. Es ist unfassbar wie stark du auf mich wirkst. Ich liebe dich und ich genieße alles was du tust.".
Er grinste mich an und rückte mitsamt seinem Stuhl weiter zu mir.
„Also war das alles ziemlich blöd von mir... es tut mir leid. Ich liebe dich auch.", sein schiefes Grinsen lies mich sofort alles vergessen und ich nickte grinsend.
Immer noch mit einem Grinsen auf dem Gesicht zog er mein rechtes Bein zu sich und legte es auf seine Schulter. Er küsste sich von meinem Knie eine feuchte Spur über die Innenseite meines Oberschenkels und massierte mit der anderen Hand ebenfalls die Innenseite meiner Oberschenkel.
In mir überschlugen sich schon wieder die Gefühle und ein unglaubliches Verlangen nach ihm keimte auf. Ich warf meinen Kopf in den Nacken und keuchte, als er zu dem Bund meiner Hose wanderte und den Knopf öffnete.
„Chuck...", murmelte ich. Ich hatte ein Geräusch vor der Haustür wahrgenommen und auch mein Mate hielt inne. Nichtmal eine Minute später klingelte es und ich nahm mein Bein von seiner Schulter.
„Dann verschieben wir das wohl auf später.", ich hatte mich vorgebeugt und meine Hand unter sein Kinn gelegt. „Jetzt ruft erstmal die Arbeit.".
Knurrend sprang er auf, zog mich zu sich und küsste mich verlangend. Seine Zunge glitt in meinen Mund und ich schlang meine Arme um ihn. Ein leises Stöhnen entfuhr mir, als er mich hochhob und seine Hände unter meinem Hintern platzierte.
Überrascht keuchte ich auf, als ich plötzlich eine Wand in meinem Rücken spürte und zog ihn noch ein bisschen näher zu mir. Ein weiteres Klingeln ertönte, doch ich nahm es nicht mal richtig wahr. Leider löste sich Chuck diesmal von mir und ich sah ihm in die Augen. Sie waren schon wieder dunkel und ein wenig verschleiert.
Vorsichtig ließ er mich runter und fuhr sich durch die Haare. Ich lehnte mich gegen die Wand und beobachtete ihn, wie er sich widerwillig von mir losriss.
„Wie soll ich diesen Tag nur ohne dich überstehen.", murmelte er und drückte mir noch einen langen Kuss auf die Lippen.
„Vorfreude ist die schönste Freude, mein Alpha.", ich schnurrte zufrieden, als er nochmal über meine Markierstelle fuhr und mich nochmal küsste. Das dritte Klingeln ertönte und Chuck löste sich knurrend von mir.
„Ich bring sie alle um.", murrte er und ich musste lachen.
Er lachte ebenfalls und wir gingen nebeneinander her, bis zur Tür. Anhand der verschiedensten Gerüche konnte ich feststellen, dass es sich um Jungwölfe handelte. Während Chuck die Tür öffnete, ging ich in die Küche und holte mir eine Wasserflasche sowie ein Glas.
Chuck kam ebenfalls in die Küche und sah mich mit einem undefinierbaren Blick an.
„Wir sehen uns heute Abend. Elisa sollte auch demnächst kommen.", er zog mich an der Hüfte zu mir und ich legte lächelnd meine Arme um seinen Hals.
Er legte seine Lippen auf meine und ich zog ihn näher an mich.
„Ich werde keinen klaren Gedanken fassen können, wenn ich weiß, dass du hier auf mich wartest.", sein Atem kitzelte an meinem Ohr und ich bekam eine Gänsehaut.
„Dann freu dich mal auf heute Abend...", hauchte ich an seinen Lippen, als er mich ein letztes Mal küsste und dann aus der Tür trat.
Seufzend nahm ich die Flasche und das Glas und ging nach draußen. Dort stellte ich beides auf den Beistelltisch, der zwischen zwei Liegen stand. Schnell hatte ich noch zwei Handtücher geholt und wartete dann auf Elisa.
Wenig später lag meine beste Freundin neben mir im Bikini auf der zweiten Liege und ließ sich von der Sonne bräunen.
„Wie läuft es mit Chuck? Hat sich das mit dem abweisenden Verhalten geklärt?", sie schob ihre Sonnenbrille hoch und sah mich an. Ich tat es ihr gleich.
„Wir haben vorhin darüber geredet und er meinte, dass er mich zu nichts drängen wollte und dass er durch diese Enthaltsamkeit ein wenig Abstand reinbringen wollte.", erklärte ich ihr und sie nickte verstehend.
„Und sonst irgendwas neues?", sie fieberte den Details entgegen und ich lachte.
„Er bringt mich höher als auf Wolke 7. Du hast echt nicht übertrieben!", grinste ich und schob mir wieder die Sonnenbrille über die Augen, während ich mich zurücklehnte.
„Uuuuund?", seufzend sah ich zu meiner besten Freundin.
„Willst du Details?", knurrte ich und sie fing an zu lachen.
„Ich wollte eigentlich nur wissen, ob er dich mit dem nötigen Respekt behandelt.", sie sah mich von der Seite an und ich nickte.
„Ja, tut er.".
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Vivian Schneider - Die Geschichte einer jungen Werwölfin
WerwolfAuszug: „Ich glaube, wir sind dann mal raus!", grinste ich sie an, als sich der Raum immer mehr leerte. „Freu dich da mal nicht zu früh!", murmelte sie nur und fixierte etwas neben mir. Doch bevor ich mich nur umdrehen konnte, hörte ich schon das...