16||Dich lieben

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„Mein Blümchen!", ruft Mikey und kommt in die Küche. „Was machst du?", fragt er und lugt über meine Schultern. „Blümchen? Von wo kommt das denn wieder?", fragt Keisuke und schnappt sich ein Glas aus dem Hängeschrank. „Mikey hat sie schon früher so genannt.", meint Kenny, der ebenso die Küche betritt. Ich seufze. „Und weil sie Blümchen Unter-", ruckartig stopfe ich Mikey's Mund mit einem Takoyaki, während meine Wangen sich erhitzen.

„Wofür war das jetzt?", nuschelt er mit vollem Mund. „Im Gegensatz zu dir, besitze ich so etwas wie Schamgefühl und Privatleben!", fauche ich ihn an. Er lacht und mopst sich noch einen von den Takoyakis. „Hier.", ich reiche den anderen beiden jeweils einen Teller mit Takoyaki und dann Mikey. „Ich habe lange nichts mehr gehört, von der Gang.", beginne ich, ein neues Thema anzusprechen.

Dieses Thema brennt mir schon seit längerem auf der Zunge und seit kurzem weichen sie dieser Frage aus. Nicht das es mich nervt, aber ich war einmal ein Mitglied und bin immer noch ein Teil dieser Familie. Die drei werfen sich komische Blicke zu, die ich nicht weiß zu deuten. Informieren, oder beraten sie sich telepathisch?

„Es ist alles wie immer.", sagt Mikey. Dieselbe Antwort, seit einem Jahr. Dasselbe Blick ausweichen, seit einem Jahr. Muss ich ihnen folgen und selbst alles herausfinden? Muss ich sie dann damit konfrontieren? Muss ich mit ihnen streiten, damit sie mir endlich antworten? Ich will nicht, dass wir am Ende unerfahren dastehen. Ich hasse es unwissend zu sein, aber ich vertraue ihnen und sie werden schon wissen, was sie tun - nichts desto trotz wäre ich gerne informiert.

Ich stecke mir ein Takoyaki in den Mund und setze mich auf die Couch. „Lecker.", murmle ich und seufze erleichtert, weil ich endlich etwas esse. Ich liebe Essen. „Da sagst du was.", murmelt Keisuke, der so aussieht, als hätte er seit Tagen nichts mehr gegessen, weil er das Essen verschlingt. „Wir sollten mal wieder, alle gemeinsam etwas unternehmen.", ich nehme einen Takoyaki in den Mund, kaue und schlucke diesen runter, ehe ich noch einen nehme. „Klar ...", stimmt Mikey mir zu und auch die anderen beiden nicken.

„Tschüss!", ich verabschiede mich von Keisuke und Kenny, die sich auf ihre Motorräder setzen, während Mikey an der Tür Schwelle gähnt und auf mich wartet. Mikey will bleiben, wahrscheinlich, weil er befürchtet, dass Ryu vorbeikommt. „Tschüss, pass auf, dass er kein all zu großen Mist baut.", sagt Kenny und deutet grinsend auf Mikey zu. Ich nicke, denn wir drei kennen ihn nur all zu gut. Ohne noch ein weiteres Wort miteinander zu wechseln, fahren sie davon und verschwinden in der nächsten Straße.

Der Himmel beginnt zu dämmern und ein frischer Wind weht, deswegen Eile ich hinein, denn mir wird kalt. „Du bist immer noch in deinem Pyjama.", Mikey grinst, als er an mich herab sieht. Meine Augenbrauen zucken und sofort fauche ich ihn an, dass er mich doch lassen soll. Ich musste weder raus, noch irgendwen besonderes die Tür auf machen, dass ich mich hätte umziehen müssen. Also blieb ich in meinem Pyjama und pflegte lediglich nur meine Haare.

„Nicht doch.", Mikey nähert sich, aber ich weiche aus und watschle die Treppen hinauf und er mir hinterher. „Ich mag diesen Look.", ruft er mir hinterher. „Find ich sexy.", das Blut schießt mir in die Wangen. „Spinner.", ich schlage die Tür hinter mir zu, die Mikey wieder öffnet und mein Zimmer betretet. Ich gähne und lege die Decke um mich. Mikey beugt sich über mich und sieht mich mit lüsternen Augen an. Ein Schauer durchfährt mich. Ich presse meine Lippen und meine Oberschenkel aneinander.

Mikey fährt mit seinen Daumen meine Lippen entlang, während sich sein Blick verdunkelt und sein Kiefer anspannt. „Wie geht es dir?", fragt er und hält sich dabei zurück, mich zu küssen. Über mich herzufallen. „Gut.", flüstere ich heiser und mein Blick fällt auf seine Lippen. Die Luft fühlt sich angespannt an, so, wie es unsere Körper sind. Mikey spricht. „Wenn ich dich jetzt küsse, dann kann ich für nichts garantieren."

Ich schlucke und mein Hals fühlt sich trocken an, wie eine trockene Wüste, in der es brennend heiß ist, wie mein Körper. Ich hole gepresst Luft. „Vielleicht... will ich's ja.", hauche ich und schaue in seine Augen. Lust glitzert in ihnen auf und er grinst. „Wie du willst, Blümchen." „Nenn mich nicht-", seine Lippen berühren meine und zuerst ist es ein sanfter Kuss, der sich immer intensiver entwickelt.

Seine Zunge streift meine Unterlippe und verschafft sich Zugang in meiner Mundhöhle. Sein Speichel vermischt sich mit dem meines, das einzige was uns miteinander verbindet. Ich hole meine Hände aus meiner Decke hervor und umfasse seine Wangen, während ich mich dichter an ihn drücke. Wir sollten beide Luft holen, aber keiner von uns beiden denkt auch nur ansatzweise daran, den genussvollen Kuss zu unterbrechen.

Mein Körper steht in Flammen und am liebsten will ich mir alles vom Körper reißen. In diesem Moment vergessen wir beide.
Wir vergessen Ryu.
Wir vergessen Tōman.
Wir vergessen unsere Freunde.
Wir vergessen alles um uns herum, nur uns nicht.
Der Kuss wurde aufgelöst und dennoch verbindet uns ein speichelfaden, der reißt. Mikey wischt mir den Speichel weg und lächelt belustigt.

Er reißt die Decke von meinem Körper und zieht sich sein Oberteil aus. Meine Wangen röten sich und ich frage mich, ob ich mich je daran gewöhnen werde. Seine Lippen streifen meine, ehe er sie wieder küsst und erneut verschmelzen unsere Lippen miteinander. Seine Hände rutschen unter meinem Shirt, dass er mir mit Geschick über den Kopf zieht. „Blümchen, sage ich doch.", er grinst breit und betrachtet mein BH mit Blumen.

„Die anderen sind eben in der Wäsche.", antworte ich trotzig und wende meinen Blick ab. Er lacht und küsst mein Ohrläppchen. „Ich liebe deine Wäsche.", sagt er. Ich verziehe mein Gesicht. „Ist das irgendein Fetisch?", erneut lacht er und schüttelt seinen Kopf. „Ich liebe dich und all deine Sachen." „Also doch ein Fetisch."

Er küsst mich und unterbricht mein Fetisch Gerede. „Nenn es so, wie du willst. Aber ich werde dich jetzt lieben.", er küsst meine geröteten Wangen und dann meine Lippen.

𝐓𝐡𝐞 𝐬𝐡𝐢𝐧𝐞 𝐢𝐧 𝐲𝐨𝐮𝐫 𝐞𝐲𝐞𝐬Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt