Hallo
Das hörte sich gar nicht gut an.
Sonst schrieb sie 'meine kleine' 'meine Maus' 'Süße' oder so was aber nie einfach nur 'Hallo'.Ich musste mich sehr überwinden die Nummer von einer fremden nicht zu löschen. Aber mein Mann wollte, dass ich es dir schreibe. Mira, meiner kleinen Tochter, geht es gar nicht gut. Sie hat eine starke Gehirnerschütterung und es ist fragwürdig, ob sie überhaupt ÜBERLEBT und das ist alles nur DEINE Schuld. Halt dich von uns fern, *fröhliche* Weihnachten, die wir dank dir nicht haben werden! Zieh zu deiner 'Mami' und wagen es nicht mal hierher zu kommen! Mein Mann hat noch eine Axt und einen Revolver, frohes neues Jahr und bete, dass Miras Zustand besser wird!
Tschüss!
Mir gefror das Blut in den Adern. Ein Schauer lief mir eiskalt über den Rücken. Sie hatte mir gedroht die, die mich SECHZEHN JAHRE lang aufgezogen hat. Summer hatte alles mit gelesen und legte mir tröstend eine Hand auf die Schulter. "Das wird schon wieder, ich kenn das. Eltern können nicht lange auf ihre Kinder böse sein." "Ja", sagte ich. "Nur mit dem Unterschied, dass ich nicht ihr Kind bin." Ich hörte wie Summer scharf die Luft ein sog. "Na los, lass uns Ryan suchen." Ich nickte und musste mir tapfer ein paar Tränen verkneifen.
Wir liefen eine steile Wendeltreppe am ende das Ganges hoch. Vor uns lag noch ein Gang mit vielen Türen. Er wurde von ein paar flackernden Neonröhren erhellt, die Wände waren grün-, gelblich gestrichen, der Boden war mit grünem Gummi ausgelegt. An den Wänden waren rote Flecke, es war wie in einem Gruselfilm. Aus ein paar der Türen konnte man Stimmen hören, die leise miteinander sprachen. Wir liefen den Gang hinunter. Auf einmal blieb ich stehen. Ich hörte einen lauten Schrei. Meine Beine fingen an zu zittern. "Summer?", fragte ich leise. Sie drehte sich zu mir um. In ihrem Gesicht lag auch ein Hauch von Angst. "Komm", sagte die mit etwas zittriger Stimme und hielt mir wie ein Kleinkind die Hand hin. Ich nahm sie. Wir liefen noch ein Stück weiter, ich sah auf die grün lackierten Türen mit den schwarzen Nummern. 114, 115, 116, 117, 118, 119 ... 130, 131. Es gab keine Türen mehr. Die 132 fehlte, die Tür, zu der wir sollten. "Und jetzt?" Summer zuckte unmerklich mit den Schultern. "Wir müssen wieder runter. Als wir uns umdrehen sagten wir kein Wort, wie auf Kommando fingen wir an zu laufen, so schnell es ging rannten wir den unheimlichen Gang entlang.Völlig außer Atem kamen wir unten an. "Es gibt keinen Raum 132!", beschwerte Summer sich bei dem dicken, nach After Shave richendem Mann. Er zuckte mit den Schultern. "Ist mir doch egal." "Kann ich mit dem Direktor sprechen?" "Klar, komm", antwortete er und gab einen Hickser von sich. Er hatte Mundgeruch, es war eine Mischung aus...Alkohol und einfach nur keine-Zähne-gepuzt. Wir liefen ihm hinterher, bis in den Raum, wo wir heute morgen auch waren. "Hallo", sagte der Mann, auch von heute morgen, ohne aufzusehen. "Hallo", sagte ich. Er blickte auf. "Ach...du schon wieder", seufzte er. "Was willst du?" "Ryan sehen." "Und wer ist die kleine da?", er deutete auf Summer. "Ein...Freundin von mir." "Aha." "Wo ist jetzt Ryan?", fragte ich nochmal. "Komm doch ein anderes..." Ich unterbrach ihn mitten im Satz. "Vergessen Sie es. Wo ist er?" "Ist ja gut, kommt." Er führte uns durch eine Hintertür in einen kleinen Hof. Als ich an der Seitenwand hoch sah erschrak ich kurz. Hände hingen aus mit Gitterstäben verrigelten Fenstern. Da war Ryan also drinn? In so einem komischen Zimmer? Ich schluckte. "Da währen wir. Ihr seit sicher, dass ihr zu ihm möchtet?" Ich nickte, Summe schwieg. "Gut, na dann. Ich komme nicht mit, hab zu viel zu tun." Er stupste uns die Treppe in den Keller hinunter. Es war dunkel. "Na los, macht die Tür auf. Es ist nichts schlimmes." Mit einem quitschen schob ich dir schwere Eisentür auf. "Was ist eigentlich im ersten Stock?", fragte ich. "Foltermethoden." Er lachte als er mein entsetztes Gesicht sah. "Nein, natürlich nicht. Aggressionsabbauzimmer oder so was. Ich war da noch nie, bin schließlich nicht der Chef hier." Er grinste hönisch, als ich die Tür zu schob. Wir liefen auf einen kleinen Lichtschimmer zu, der aus einer Tür drang, die einen Spalt weit offen stand. "Hallo?", fragte ich leise. "Hallo!", antwortete eine freundliche Frauenstimme. "Ihr müsst Ryans Freunde sein. Na los, setzt euch." Der Raum, aus dem das Licht kam, war freundlich eingerichtet, an den Wänden hingen verschiedenste Bilder von Sonnenunter- und Aufgängen, in der kleinen Nische war eine Einbauküche und auf der Fensterbank, ich konnte kaum glauben, dass es ihr unten ein Fenster nach draußen gab, standen Blumen und andere schöne Dekorationen. An der Wand stand ein rotes Samtsofa, da vor ein Tisch und auf der anderen Seite ein grüner Sessel. "Setzt euch zu mir. Ryan kommt gleich." Die Frau hatte blonde, zu einem Dutt gebundene Haar und legte sich gegen die Rückenlehne vom Sofa. "Ich bin Ryans Psychologin." Sie lächelte und auf ihren Wangen bildeten sich kleine Grübchen.
"Haben sie ihn schon mal untersucht?", fragte Summer nun neugierig. Jegliche Freundlichkeit wich aus ihrem Gesicht. "Da kannst ruhig du zu mir sagen." Sie lächelte. "Und ja, hab ich." "Wie war er?", fragte ich selbst ängstlich vor der Wahrheit. "Er hat total wirres Zeug von Wölfen geredet und...dass er sie umbringen will, dann hat er gesagt auch dich hat er im Auge und an Weihnachten...", sie schwieg. Ich konnte mir den Rest des Satzes zusammenreimen und nickte nur. "Wollen Sie...willst du dann nicht...das...das Evelyn geht? Es kann doch gefährlich werden." "Wir werden überwacht, wenn Ryan kommt kommt auch ein Polizist und der passt auf, dass uns nichts passiert." Summer nickte aber man sah ihr ihr Unbehagen deutlicher als sonst an.
Es klopfte an der Tür und eine Frau in blauer Uniform betrat den Raum. "Ich bringen ihnen Ryan."
Die Psychologin nickte. "Setzt dich", sagte sie freundlich zu Ryan aber er blieb wie angewurzelt in der Tür stehen und starrte mich an. Ich starrte zurück. "Na los", sagte sie noch einmal. Ryan wanderte, ohne den Blick von mir zu wenden auf den Sessel zu. Er nahm platz. "Was machst du hier Evelyn? Ich bin viel zu Gefährlich für dich, hinterher bring ich dich noch um; wie dir hier sagen aber das stimmt nicht!" Er wirft der Psychologin einen verbitterten Blick zu, in seinen Augen glänzte Wut. "Du kennst mich ja schon, oder?", fragte sie. Ryan nickte. "Clea", antwortete er kühl.
Clea stellte eine paar Psychologen-Fragen und schrieb sich alles feinsäuberlich auf.
Zum Schluss nickte sie. "Ich hab eine Vermutung, was sie haben könnten", sagte sie und grinste breit. Ryan sah sie nur böse an, als wollte er am liebsten auf sie los gehen.Hi :)
Und wie findet ihr es? Ist ziemlich lang :/ zu lang?
Schreibt eure Meinungen doch in die Komis ;*
Danke an alex13and4ever estherm01 Feilchen Linchen02 Ninas28 für eure lieben Kommentare ♡♡♡Hel, euer Gummibärchen ♡ ♥ ♡
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Und alles ist anders
Manusia SerigalaEvelyn und Mira, die beiden Geschwister, leben mit ihren Eltern in London. Eigentlich ist alles perfekt, doch es gibt ein Problem; Mira ist Todkrank, sie macht unzählige Therapien aber es bringt nichts, Evelyn ist am verzweifelt. Mira selbst scheint...