Kapitel 11

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Clay's PoV

Während ich unter der Dusche stand, überkamen mich mehrere Gefühle - Liebe, Freude, jedoch auch Angst und Schuldgefühle. Ich war glücklich, mehr als glücklich sogar. Doch gleichzeitig hatte ich diese verdammte Wette im Hinterkopf. Sollte Nick sich jemals verplappern oder George herausfinden, dass wir überhaupt eine Wette am laufen hatten, würde er vermutlich denken, dass ich das alles nur deshalb getan hatte. Anfangs ja, doch das änderte sich alles ziemlich schnell. Ich hatte auch nicht mit ihm wegen der Wette geschlafen - sondern, weil ich ihn wirklich wollte.
Als er mich gefragt hatte wie es mit uns weiter gehen würde und ich ihm sagte, dass ich offen für alles wäre, stimmte das auch. Doch, wenn er mit einer Beziehung ankommen würde, wäre ich mir nicht sicher.
Warum? Weil Nick davon dann mitbekommen würde und er somit seine Klappe wahrscheinlich nicht halten könnte oder denken würde, dass ich nur soweit für die Wette ging. Er dachte schließlich immer noch, dass die Wette weiterhin lief.
Entweder würde ich George die Wahrheit sagen oder sie verschweigen und darauf hoffen, dass es niemals heraus kommen würde.
Seufzend ballte ich meine Fäuste zusammen. Wieso hatte ich mich überhaupt auf diese dämliche Sache eingelassen? Natürlich hätte ich nicht ahnen können, dass ich Gefühle für ihn entwickeln würde, aber auch ohne das war es eigentlich unter aller Sau.

Als ich gerade aus dem Badezimmer kam und mir meine Haare mit dem Handtuch noch etwas abtrocknete, kam mir Nick plötzlich entgegen.
,,Ich habe George gerade nackt unter seiner Decke erwischt - '' sagte er, doch musterte mich nun, als er mich sah.
,,Moment...'' murmelte er und schien nachzudenken.
,,George liegt nackt unter seiner Decke...du kommst gerade frisch aus der Dusche...'' fing er an.
,,Unterbrich mich falls ich falsch liege, aber habt ih - '' fuhr er fort, doch ich zog ihn mit in die Küche, da George und sonst noch gehört hätte.
,,Ist es das was ich denke oder verliere ich jetzt meinen Verstand?'' kam es nun von ihm. Ich kratze mir etwas verlegen am Hinterkopf und schaute durch die Gegend.
,,Und wenn schon, was ist schon dabei?'' murmelte ich. Nick's Augen weiteten sich zunächst, doch dann fing er an zu lachen.
,,Du hast nicht ehrlich...wegen der Wette? Niemals hast du...'' kam es lachend von ihm.
,,Nicht so laut'' flüsterte ich. Er hatte sich wieder ein bekommen und schaute mich nun an.
,,Der war echt gut, aber ihr hattet niemals Sex'' kam es nun von ihm, während er sich seine Tränen, die er vom lachen bekommen hatte, weg wischte.
Ich starrte ihn nur verlegen an. Vielleicht war es gut, wenn er so dachte. Doch anhand meines Verhaltens erkannte er wohl, dass ich keinen Spaß machte.
,,Ach du scheiße...'' murmelte er nun.
,,Geht das nicht etwas zu weit?'' fragte er nun etwas schockiert, dennoch leicht unglaubwürdig.
Ich seufzte und dachte nach, ich musste nun mit dem was ich sagen würde gut aufpassen.
,,Ich habe die Wette gewonnen, sind wir jetzt quitt?'' kam es von mir nun. Am liebsten hätte ich mir dafür selbst eine verpasst, doch wenn er denken würde, dass die Wette vorbei wäre, würde es vermutlich schon leichter werden.
Er hielt mir seine Hand hin.
,,Wir sind quitt'' sagte er. Plötzlich betrat George die Küche.
,,Was macht ihr?'' fragte er und lehnte sich gegen den Türrahmen.
,,Ach nichts'' entgegnete Nick ihm grinsend, woraufhin ich ihn unauffällig in die Schulter mit meinem Ellenbogen pickte.
Nick machte sich am Kühlschrank zugange, während George und ich einfach nur dort standen und uns anstarrten. Er lächelte mich leicht an, ich erwiderte sein Lächeln natürlich.
,,Also, meine lieben Freunde'' fing Nick an.
,,Was habt ihr denn bisher so getrieben?'' fuhr er fort und schaute zwischen uns hin und her. George schaute mich an, seinen Blick verstand ich natürlich. Er hatte wahrscheinlich Angst, ob man uns gehört hatte, doch so war es nicht. Nick liebte es einfach uns zu provozieren oder vor allem mich. Daraufhin schüttelte ich meinen Kopf, George schien erleichtert zu sein.
Abgesehen von allem beschäftigte mich George's Frage immer noch: wie würde es weiter gehen? Ich wusste, dass ich mit ihm definitiv noch einmal darüber sprechen müsste und da auch überhaupt nicht drum herum kommen würde. Uns demnächst nur noch anzuschweigen oder sonst etwas derartiges, wäre nämlich keine Option gewesen.
Vermutlich müsste ich aber Nick doch noch die Wahrheit sagen, bevor ich mit George sprechen würde...



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