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Ich schloss meine Augen, ich musste atmen,vor lauter Aufregung hatte ich das ganz vergessen.

Langsam beruhigte sich mein Puls wieder.

Als ich mich auf setzte hatte ich das Gefühl die Welt würde sich drehen. Vorsichtig stand ich auf und ging in die Küche.

Nachdem ich etwas Wasser getrunken hatte konnte ich um einiges besser denken.

Was sollte ich jetzt tun?
Warten wahrscheinlich.

Ein Blick auf die Uhr und ich merkte dass es schon fast vor zwei Stunden war als ich mit Wilhelm telefoniert hatte. Er müsste bald da sein.

Ich zog meine Jacke über und verließ die Wohnung. Nachdenklich schlenderte ich Richtung Hillerska. Die Regenwolken hatten sich verzogen. Sonnenstrahlen strichen über mein Gesicht.
Einen Lächeln überkam mich.
Für einen Moment blieb ich stehen und genoss die Sonne.

Ich musste an den Tag denken wo ich mit Wille am See war und er so gelacht hatte.
Bei diesen Gedanken kam ich wieder in Bewegung.

Ich war so in Gedanken gewesen, dass ich gar nicht gemerkt hatte das ich schon am Internat angelangt war.

In diesem Moment hörte ich wie Auto auf den Hof des Hillerska fuhr. Ich blickte auf.
Babam..babam..babam...
Mein Herz hüpfte in meiner Brust, ich musste befürchten es wolle sich befreien. Aber ich wusste genau warum es das wollte.

Ein Man in einem schwarzen Anzug stieg bei der Fahrertür aus und öffnete die Tür dahinter.
Braune, lederne, glänzend polierte Schuhe waren das erste was ich sah. Was folgte ließ mein Herz fast zum zerspringen bringen.

Er stieg aus, es kam mir vor wie in einem Film, alles schien viel langsamer vorzugehen als es wirklich tat. Seine Hose war zerknittert, über seinem Hemd trug er nun nur eine Jacke, ohne Pullover.
Langsam strich er mit seiner Hand sein Haar hinter.

Erst als seine Augen auf meine trafen, er auf über 20 Meter mir mitten in mein Innerstes schaute, wachte ich aus meiner Trance auf.

Die Zeit schien still zu stehen.
Kein Rauschen, keine Vögel, kein Auto, nichts hörte ich.
Jedes Lebenszeichen der Welt um mich herum schien verschwunden zu sein.

Nur er und ich waren hier.
Er, ich und zwischen uns viel zu viel Platz.

Seine Lippen umspielte ein Lächeln.
Zögerlich machte er einen Schritt auf mich zu, ich war nicht im Stande mich zu bewegen.
Er machte einen weiteren Schritt, nicht mehr ganz so zaghaft, entschlossener als der vorherige.

Nun kam auch Bewegung in mich.
Ich hörte wie kleine Steine unter meinen Schuhen aneinander rieben.
Dann fing ich an zu laufen, ich lief ihm mitten in die Arme.
Er umschlung mich mit aller Kraft.

Sanft, doch bestimmt, zog er mich immer näher an sich heran.
Meine Nase vergrub sich in seine Haaren, ich erinnerte mich an das was vor einigen Stunden passiert war.

Ich wollte mehr. Jetzt.

Behutsam löste Wilhelm sich.
"Ich hole nur schnell meine Sachen", ich nickte nur.
Sein Chauffeur hatte den großen Koffer bereits aus dem Kofferraum geholt und wartete auf Wille.

Ich sah wie er mit seinem Fahrer redete, ich glaube er sagte er könne fahren.
Nach einiger Zeit der Wiederrede, ergab sich der Mann und stieg wieder in das Auto.

Zusammen gingen wir zu mir.
Wir setzten uns auf mein Bett.
Das Bett in dem ich erst vor ein paar Stunden den besten Sex meines Lebens hatte.

"Willst du reden" er sah mich nicht an als er das fragte.
"Gerade eigentlich nicht" ich sah auch weg.
Feige waren wir, alle beide.

"Was sollen wir denn machen?" Ich hörte dass er das nicht ernsthaft fragte, er wollte es auch, nur wollten wir beide es nicht sagen.

Ich weiß nicht warum, es zu tun war wundervoll, all diese Berührungen, das Anfassen, die Lippen die aufeinander gepresst wurden, aber darüber zu reden war befremdlich, fühlte sich fast schmutzig an, obwohl es das nicht war, nicht ist.

Ich konnte mit Sarah normal darüber reden, aber ich hatte kein Sex mit ihr und vorallem sie ist meine Schwester.

Ich wusste nicht was ich sagen sollte deswegen fragte ich nur ob er etwas zu trinken wollte.
Wollte er nicht.

Vorsichtig drehte er sich zu mir rüber.
"Das war mutig von dir, das mit dem Video. Was sagen deine Eltern dazu?" diesmal sah ich ihm mitten in die Augen.

"Ähm, also, keine Ahnung. Ich weiß nicht einmal ob sie es schon gesehen haben" in diesem Moment klingelte sein Handy.
Er atmete verächtlich aus als er sah wer es war, dann legte er einfach auf.
"Sie haben es wohl gesehen" mir lief es eiskalt den Rücken herunter, so kalt war seine Stimme.

"Deine Mom?" die Frage war unnötig, aber ich musste etwas sagen, irgendetwas.
Sein Handy klingelte wieder.
Er legte auf und schaltete sein Handy auf stumm.

Dann sah er auf meine Lippen und beugte sich nach vorne. Die Kälte von eben war verschwunden.
Wir kamen uns immer näher.

Dann fing er an mich ohne Hemmungen zu küssen.
Erst meine Lippen, dann mein Hals, langsam näherte er sich meinem Nacken.
Ich musste aufstöhnen.
Ich tastete mich zu seinem Gürtel und öffnete ihn. Langsam glitt die Hose seine Beine hinab.

Mir wurde heiß.
Ich drehte mich und war oben.
Ich riss sein Hemd auf, mir war egal was mit den Knöpfen passierte, egal ob man uns hörte, egal was man über uns dachte und sagte.

Ich war bei ihm, mit ihm und ich war nicht sein Geheimnis.

Young royals (Wunschfortsetzung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt