Der Streit

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So viel zum Thema Mode liegt mir nicht. Naja, in Afrika hatte ich genug Langeweile gehabt, um mich mit dem Thema auseinanderzusetzen und Sascha hatte vorher schon dafür gesorgt, dass ich vor dem Krieg ja schon schöne Kleidung im Schrank hängen hatte.

Ein weiterer Blick in den Spiegel bestätigt mir, dass ich gut aussehe, obwohl ich immer noch Krebsrot im Gesicht bin. Ich öffne die Tür zum Schlafzimmer, Sascha mustert mich von oben bis unten und ein Grinsen ziert sein Gesicht.

> Bereit? < fragt er vorsichtig.

> Mir bleibt ja nichts anderes übrig. < antworte ich zischend.

Sascha duckt leicht den Kopf.

> Ich mein es doch nur gut Prinzessin. < versucht er vorsichtig zu Schlichten.

Ich antworte nicht und gehe an Ihm vorbei. Ich bin es gerade Leid, ich möchte nicht mit Ihm reden.

Unten angekommen öffnet Sascha mir die Haustür und siehe da, unser Auto steht schon bereit. Oliver hält uns die Autotür auf und verbeugt sich leicht, mit einem Lächeln auf dem Gesicht.

Ich lächle Oliver zu und bedanke mich freundlich bei Ihm, nach dem ich Ihn begrüßt habe. Ich steige in das Auto ein, gefolgt von Sascha, der Oliver ebenfalls freundlich begrüßt.

Oliver scheint zu wissen, wo wir hinmüssen, denn er fährt los, ohne vorher zu Fragen wohin.

Wir fahren eine gute halbe Stunde durch die Stadt und kommen vor einem großen Haus an. Es ist eines der wenigen Hochhäuser aus Stein. Ich erkenne mehrere Schilder am Eingang. Scheinbar ist dies das Ärztehaus.

Oliver öffnet uns wieder die Tür. Sascha steigt als Erster aus und reicht mir seine Hand zur Hilfe, doch ich nehme sie nicht an. Ich steige allein aus. Oliver beobachtet die Situation und grinst mich wissend an, doch so schnell das Grinsen auf seinem Mund ist, so schnell ist es auch schon wieder weg.

Beim Haupteingang angekommen, kann ich die Schilder lesen. Ich hatte Recht mit meiner Vermutung. Dies ist ein Ärztehaus. Hier befinden sich, Zahnärzte, Kinderärzte, Frauenärzte und Allgemeinmediziner und diverse andere Ärzte. Ganz oben befindet sich noch eine Physiotherapeuten Praxis mit Osteopathie.

Sascha öffnet die Tür und hält sie mir auf, ich trete in einen Flur und warte, da ich nicht weiß, wo wir hinmüssen.

Sascha legt einen Arm um meine Taille und führt mich zu einem Aufzug. Er drückt auf den Knopf und wir warten bis der Aufzug da ist.

Die Aufzugtüren öffnen sich und Sascha führt mich elegant in den Aufzug rein, dann drückt er auf einen Knopf und der Aufzug schließt die Türen und setzt sich in Bewegung. Ich schaue auf den Display, im dritten Stockwerk bleibt er stehen und öffnet wieder die Türen. Sascha führt mich raus und lenkt mich sanft nach links.

Vor einer Tür bleibt er stehen. Er dreht uns so, dass wir uns in die Augen schauen.

> Mara, bitte sprich mit mir. Ich möchte doch nur, dass es dir und dem Baby gut geht. Und so wie du aussiehst, geht es dir nicht gut. < startet er einen neuen Schlichtungsversuch.

Er schaut mir dabei tief in die Augen und legt seine Stirn an meine dran. Ich knicke ein und seufze.

> Ja, ja, schon okay. < gebe ich schließlich nach und hebe ergeben die Hände.

Sascha lächelt mich glücklich an und nimmt mich an die Hand.

Wir betreten gemeinsam die Arztpraxis. Am Empfang sitzt eine nette Arzthelferin, die mich freundlich, aber unterwürfig anschaut.

> Ich freue mich, Sie hier begrüßen zu dürfen, meine Luna. Was kann ich für Sie tun? < fragt die Dame freundlich.

> Meiner Frau geht es nicht so gut, Peter soll mal schauen, ob alles in Ordnung ist. < übernimmt Sascha das Wort.

Meine Frau? Habe ich da etwas nicht mitbekommen? Wir sind doch noch gar nicht verheiratet. Aber ich muss schmunzeln, bei der Vorstellung.

Die Dame nickt und schickt mich erst einmal mit einem Urinbecher Richtung Toilette. Toll, dabei muss ich doch gar nicht. Naja, das kann dauern.

Mein Körper arbeitet mit mir, ich bin ganz erstaunt, wie schnell ich diesen Becher doch füllen kann. In der Wand ist eine Klappe, dort stelle ich den Becher rein.

Im Labor angekommen finde ich eine weitere Arzthelferin, die mich freundlich anlächelt.

> Meine Luna, bitte setzen Sie sich doch. < sagt Sie freundlich und zeigt auf einen Stuhl.

Sascha steht nun auch schon in der Tür und beobachtet die Arzthelferin argwöhnisch, wie Sie mir ein Gummiband um den Arm legt, damit das Blut gestaut wird. Dann desinfiziert Sie die Stelle, wo Sie stechen möchte, und nimmt dann die Nadel in die Hand.

Ich drehe automatisch meinen Kopf beiseite. Ich kann da nicht hinsehen. Ich tue so, als schaue ich mich im Raum um, damit Sascha von meinen Gefühlen nichts mitbekommt. Doch Sascha scheint meine Anspannung zu merken, denn er knurrt leicht.

> Mein Alpha, ich muss unserer Luna das Blut abnehmen, damit der Doktor sich das ansehen kann, damit wir sehen können, ob alles in Ordnung ist. < sagt die Arzthelferin selbstbewusst, aber mit einer unterwürfigen Körperhaltung.

Sascha nickt und hört auf zu knurren. Ich versuche mich zu entspannen. Dann kommt der Piks, der eigentlich gar nicht schlimm war, die Dame kann gut stechen. Ich schaue auf die Nadel in meinem Arm, wie das Blut in ein Röhrchen fließt, und dann schaue ich die Dame an und lächle. Die Dame lächelt zurück und widmet sich dann wieder meinem Blut.

Nach dem Blutabnehmen bin ich noch auf die Waage zum Wiegen und meine Größe wurde noch einmal ausgemessen. Die Arzthelferin schickt uns ins Wartezimmer bis der Doktor uns aufruft.

Sascha nimmt vorsichtig meine Hand und wir gehen ins Wartezimmer. Das Wartezimmer ist voll, als wir es betreten, stehen alle auf, um uns Platz zu machen, doch ich schüttel nur den Kopf. Hier sind entweder Hochschwangere oder ältere Damen, da nehme ich niemanden den Platz weg.

In der Ecke ist ein Podest mit 2 Stufen, was als Spielecke dient, dort setze ich mich auf den Teppich. Die Damen schauen mich alle verwundert an, aber setzen sich wieder. Sascha nimmt neben mir Platz und streichelt meine Hand.

* Alles ok? * fragt er besorgt.

* Ich denke schon, mir ist nur etwas schwindelig. * gebe ich zu.

* Das kommt bestimmt vom Blutabnehmen und von der Reise. Du bist so blass, ich mache mir Sorgen Mara. Deswegen habe ich dich hierhergeschleppt. * gibt Sascha nun preis.

Ich schaue Ihn nur verdutzt an.

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Die Frau und der Alpha (Band 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt