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im Jahre 1862

Was mache ich hier eigentlich?, dachte sich der braunhaarige Urvampir. Schon seit Stunden lief Kol durch die Straßen von New Orleans, auf der Suche nach einem lebendigen Blutbeutel, aber aus irgendeinem Grund fand er einfach niemanden.

Schon vor Monaten hatte Kol seine Menschlichkeit ausgeschaltet, da er sich keine Gedanken über irgendwas mehr machen wollte, was das Töten um einiges erleichterte, wodurch er jedoch ab und zu größere Massaker hinterließ, deren Spuren er nicht verwischte.

Ihm war es allerdings egal, wie viele Menschen er am Tag tötete, für ihn waren sie alle nur ein Mittel zum Zweck.

Als er um die nächste Ecke bog, roch er endlich einen betörenden Duft.

Am Ende dieser Straße lief eine junge Frau, soweit es Kol erkennen konnte. Volltreffer. Sie trug ein hellblaues Kleid und lief recht entspannt. Eine junge Frau wie sie sollte lieber nicht so spät alleine rumlaufen, dachte sich Kol, doch er hatte Hunger und da kam sie ihm gerade recht gelegen. Als hätte Gott seine Gebete erhöht.

Im Vampirspeed lief er zu ihr und drückte sie gegen eine Wand. Er streifte ihr ihre blonden Haare von ihrem Hals und versenkte seine Zähne in diesem. Sofort durchströmte ihn das angenehme Gefühl, als das Blut in seinen Mund kam und seinen Hals herunterlief. Wieder einmal verfiel er dadurch in einen Rausch, was bei ihm leider zu oft passierte, was einer der Gründe war, wieso er so viele Menschen tötete. Leider hatte er dieses mal jedoch vergessen, die junge Frau zu manipulieren, leise zu sein und sich nicht zu bewegen, was diese natürlich unbewusst ausnutzte.

Sie fing sofort an, laut zu schreien, als Kol seine Zähne in ihren Hals bohrte, jedoch wurden ihre Schreie immer leiser und leiser, da sie langsam das Bewusstsein verlor. Am Ende hatte sie keine Kraft mehr und versuchte es mit einer letzten Bitte. „Bitte lassen Sie mich gehen.", flehte sie Kol flüsternd an, der dadurch vollkommen aus seinem Rausch gerissen wurde.

Diese Stimme klang wie Musik in seinen Ohren. Er nahm seine Zähne wieder aus ihrem Hals und konnte sie gerade noch rechtzeitig auffangen, da sie sofort fiel.

Jetzt sah er ihr Gesicht, sie sah aus wie ein Engel, fand er. Ihre kristallblauen Augen schauten ihn ängstlich an, jedoch erkannte Kol auch eine große Entschlossenheit in ihnen. Doch warum kümmerte ihn das überhaupt?, fragte er sich. Er könnte sie doch einfach umbringen, so wie die ganzen anderen Sterblichen vor ihr, doch er wollte nicht.

Er setzte sie behutsam hin und lehnte ihren Oberkörper gegen eine Wand. Er knöpfte sich sein Hemd auf und biss sich in seinen Arm. Diesen hielt er ihr vor den Mund und sie hatte keine andere Wahl, als sein Blut zu trinken.

Es war ein angenehmes Gefühl zu spüren, wie sein Blut seinen Körper verließ.

Nach wenigen Sekunden zog er seinen Arm wieder von ihr weg. „Es sollte Ihnen gleich wieder besser gehen.", sagte er zu der jungen Frau, welche ihn nun perplex ansah. „Wer oder was sind sie?", war ihre einzige Frage an Kol, der sie daraufhin überrascht ansah.

Eigentlich hätte er ja mit dieser Frage rechnen müssen, dachte er sich, trotzdem kam sie irgendwie unerwartet. Er bückte sich wieder zu ihr runter und sah ihr in ihre kristallblauen Augen.

„Ich heiße Kol Mikaelson, auch bekannt unter dem Namen, der jüngste Urvampir. Sagt Ihnen das etwas?", er grinste sie schelmisch an. Sie bekam es mit der Angst zu tun, doch nickte nur, was ihn nochmals verwundert blicken lies.

Ihre Eltern hatten ihr oft Geschichten über die Urvampir Familie erzählt, da ihre Mutter eine Hexe war, sie selbst hatte jedoch keine besonderen Fähigkeiten.

„Und wie heißen Sie?", fragte Kol weiter und musterte die junge Frau interessiert. „Amalie Maizière.", brachte diese nur heraus, woraufhin Kol anfing zu grinsen. „Freut mich, Sie kennenzulernen, Miss Maizière.", sagte er zu ihr und verbeugte sich leicht. „Ich würde das ja auch gerne behaupten können, Mister Mikaelson, aber wie ich annehme, hatten sie eben vor, mein Leben zu beenden.", antwortete sie ihm nur, in einem leicht vorwurfsvollen Ton, was Kol zum schmunzeln brachte. „Ach Darling, ich habe es dennoch nicht getan, also vergessen wir diesen kleinen Vorfall einfach. Was hat eine junge Frau wie Sie eigentlich zu so später Stunde noch hier draußen verloren, so ganz alleine, ohne einen Begleiter?", fragte er sie. „Ich war gerade auf einem Ball und wollte zurück nach Hause.", antwortete sie ihm schlicht. Er nickte verstehend und reichte ihr seine Hand hin. Sie nahm seine in ihre eigene, woraufhin er sie vorsichtig hochzog. „Ich würde dieses kleine Malheur gerne wieder gutmachen, mit einem kleinen Abendessen bei mir. Würden Sie mich denn begleiten, Miss Maizière?", fragte Kol, mit einem leichten Grinsen im Gesicht.

Amalie überlegte, schließlich kannte sie seine Familie, die Mikaelsons, nur aus Erzählungen ihrer Eltern und da wurden diese nicht gerade positiv beschrieben, doch wie er bereits erwähnt hatte, hätte er sie umbringen können, hatte es jedoch nicht getan. „Nun gut, ich werde Sie begleiten.", gab sie nach, ihre Neugierde hatte gewonnen.

Kol's Grinsen wurde breiter, denn er hätte nicht gedacht, dass es so einfach wäre, Amalie davon zu überzeugen, aber er hatte sich in ihr geirrt.

Langsam kam Kol wieder einen Schritt auf Amalie zu. „Klettern Sie auf meinen Rücken und halten Sie sich gut fest, Miss Maizière.", forderte er Amalie auf. Diese nickte nur, ohne darüber nachzudenken und kletterte auf Kol's Rücken.

„Festhalten!", rief dieser, als Amalie sicher auf seinem Rücken war und lief im Vampirspeed los.

old love | Kol Mikaelson ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt